Banken gewinnen Rechtsstreit gegen Ecclestone

Im Rechtsstreit um die Kontrolle der Formel 1 haben die 'SLEC'-Banken heute einen Teilerfolg gegen Bernie Ecclestone errungen

(Motorsport-Total.com) - Im Rechtsstreit zwischen Bernie Ecclestone und den drei 'SLEC'-Banken - namentlich die 'Bayerische Landesbank', 'JP Morgan' und 'Lehman Brothers' - haben die Banken heute einen ersten Teilerfolg errungen. Das Oberste Gericht in London fällte ein Urteil, welches die Ansicht der Banken bestätigt, dass sie das Recht haben, im Vorstand des Ecclestone-Imperiums ein Wörtchen mitzureden.

Titel-Bild zur News: Bernie Ecclestone

Für Ecclestone scheinen nach dem heutigen Urteil harte Zeiten anzubrechen

Konkret geht es um Luc Argand und Emmanuele Argand-Rey, die Ecclestone vor zwei Jahren in den Vorstand seiner Firma 'Formula One Holdings', kurz 'FOH', bestellt hat. Die 'FOH' kontrolliert im Wesentlichen alle Splitterfirmen von Ecclestone, also auch 'Formula One Administration' ('FOA') und 'Formula One Management' ('FOM'). Die drei Banken hatten bisher trotz ihres 75-Prozent-Anteils an der 'SLEC', die all diese Firmen unter sich vereinigt, kein Mitspracherecht in diesem Imperium.#w1#

Banken erringen Teilsieg gegen Bernie Ecclestone

Genau darum ging es im Rechtsstreit, der heute mit dem Urteilsspruch von Richter Andrew Park vorläufig zu Ende gegangen ist. Park stellte damit die Weichen dafür, dass die Banken, die ihrerseits zur Holdingfirma 'Speed Investments' zusammengeschlossen sind, die von Ecclestone bestellten Vorstände austauschen kann, sofern sie das wünschen. Damit ist noch lange keine Entmachtung des Formel-1-Zampanos in die Wege geleitet, sehr wohl aber ein erster Schritt auf dem Weg dorthin.

Wie es nun weitergehen wird, ist noch nicht klar, man muss aber davon ausgehen, dass 'Speed Investments' versuchen wird, in weiteren Gerichtsverfahren auch die Kontrolle über die 'FOA' und die 'FOM' an sich zu reißen. Ziel der Banken ist es, vor dem Auslaufen des Concorde Agreements in etwas mehr als zwei Jahren ausreichend Einfluss in der Formel 1 zu haben, um an den Einnahmen entsprechend mitnaschen zu können.

Beginnt der Niedergang von Ecclestones Monopol?

Momentan halten die 'Bayerische Landesbank', 'JP Morgan' und 'Lehman Brothers' zusammen zwar 75 Prozent der Formel-1-Muttergesellschaft 'SLEC', sie haben aber keinerlei Einfluss auf die Beschlüsse in der Königsklasse und werden auch von den generierten finanziellen Mitteln nur am Rande positiv bereichert. Genau das soll eine Reihe von Gerichtsverfahren nun ändern. Ob Ecclestone dem zum Opfer fallen wird, ist noch nicht abzuschätzen.

Der 74-Jährige gilt als Schlitzohr und war beim Urteilsspruch von Richter Park nicht einmal anwesend, da er es vorzog, sich mit neun Teamchefs zu unterhalten, die heute in London über das Reglement und die kommerziellen Arrangements für die nächsten Jahre beraten haben. Bis auf Ferrari waren dabei alle Teams vertreten, über den Verlauf des heutigen Meetings am Londoner Flughafen Heathrow ist aber noch nichts bekannt.