• 07.01.2008 12:07

  • von Britta Weddige

Baldisseri: Jetzt ist der Fahrer wieder gefragt

Ferrari-Teammanager Luca Baldisseri sieht im Wegfall der elektronischen Hilfen zwar einen Schritt zehn Jahre zurück, hofft aber auf eine bessere Show

(Motorsport-Total.com) - Die Formel 1 kehrt zurück zur Handarbeit: Vorbei sind die Zeiten, in denen man - laut dem berühmten Niki-Lauda-Zitat - auch Affen hätte ins Cockpit setzen können. Nach dem Wegfall der elektronischen Fahrhilfen muss der Pilot sein Können wieder unter Beweis stellen. Davon ist auch Ferrari-Teammanager Luca Baldisseri überzeugt.

Titel-Bild zur News: Kimi Räikkönen F2008

Die Fahrer - hier Kimi Räikkönen im neuen Ferrari - werden 2008 wieder wichtiger

"Schauen wir uns nur den Start an", wurde er von der 'Gazzetta dello Sport' zitiert. "Bisher kam es zu 20 Prozent auf das Können des Fahrers an, zu 80 Prozent auf die Elektronik. Das wird jetzt genau andersherum sein." Für Baldisseri macht die Formel 1 einen Zeitsprung zurück, das muss aber nicht unbedingt von Nachteil sein: "Man muss sich nur die Funktionalität des Lenkrads anschauen und stellt fest, dass wir zehn Jahre zurückgegangen sind. Aber ich denke, dass das der richtige Weg ist, vor allem, wenn die Show besser wird, was ich mir erhoffe."#w1#

Manch Fahrer könnte erst einmal Probleme damit haben, ohne Fahrhilfen über den Kurs zu kommen, prophezeite Baldisseri. Als Beispiel nannte er den WM-Rivalen seiner Piloten, Lewis Hamilton: "Ich denke, dass Hamilton mit den neuen Regeln eine schwere Zeit haben wird. Er kann sicher nicht so weiterfahren, wie er es bisher getan hat. Und auch wenn er in der GP ohne Traktionskontrolle gefahren ist und gewonnen hat - das war auf anderen Reifen."

Das neue Reglement stelle die Teams und Fahrer vor viele neue spannende Herausforderungen, erklärte er weiter: "Die Reifen werden anders abgenutzt und das Reifenmanagement wird schwierig, deshalb müssen wir unsere Rennstrategien überdenken. Aber vor allem wird es ohne elektronische Hilfen schwieriger sein, das Auto nach einem Fehler wieder unter Kontrolle zu bringen. Und obwohl die Sicherheitsprobleme, die mit dem Motorenmanagement zusammenhängen, jetzt gelöst sind, gibt es immer noch Zweifel an der Zuverlässigkeit."