GP Bahrain
Bahrain-Freitag in der Analyse: Fährt McLaren der Konkurrenz davon?
Liveticker zum Nachlesen: +++ Klare McLaren-Doppelbestzeit am Freitag +++ Norris: Fühlt sich eigentlich "furchtbar" an +++ V10-Comeback erst einmal vom Tisch +++
Horner: Geht vor allem um Kosten
Bei Sky hat sich Christian Horner inzwischen auch zum heutigen Meeting geäußert und dieses als "produktives" Treffen bezeichnet. Gleichzeitig bestätigt er, dass die Regeln für 2026 "absolut fixiert" seien.
Grundsätzlich sei einer der wichtigsten Punkte, dass man die Kosten im Griff behalten müsse. "Die Kosten müssen auf ein vernünftiges Niveau gebracht werden", stellt der Red-Bull-Teamchef klar.
Da sei es auch egal, "ob es sich um einen V6, V8 oder V10 handelt", so Horner, der in dieser Hinsicht erklärt: "Es liegt an den Teams, der FIA und der FOM, eine Einigung zu erzielen."
Und da müsse man eben auch die Kosten im Blick haben.
Keine Überraschung
Das Ergebnis des Motorengipfels ist deshalb keine große Sensation, weil bereits zuvor klar war, dass zum Beispiel Honda und Audi bei einem V10-Comeback wohl nicht mitspielen würden.
"Der Grund, warum wir beschlossen haben, 2026 in die Formel 1 zurückzukehren, war, dass wir uns mit dem höheren Anteil und der wachsenden Bedeutung der Elektrifizierung identifizieren konnten", sagte Koji Watanabe, Präsident der Honda Racing Corporation, bereits vor dem Meeting.
Auch Audi teilte bereits zuvor mit: "Die bevorstehenden Regeländerungen, einschließlich der neuen Hybridmotoren-Vorschriften ab der Saison 2026, waren ein entscheidender Faktor für Audis Einstieg in die Formel 1."
Die Idee hatte also von Anfang an nicht genug Rückhalt unter den Herstellern - was sich heute dann auch noch einmal bestätigt hat.
V10-Comeback erst einmal vom Tisch
Noch gibt es kein offizielles Statement zum heutigen Motorengipfel, doch unsere Kollegen vor Ort haben bereits erfahren, dass es erst einmal keine Rückkehr zum V10-Motor in der Formel 1 geben wird.
Vielmehr wurden die bereits festgelegten Regeln für 2026 bestätigt. Ein V10-Comeback wäre daher frühestens 2029 oder sogar erst 2031 möglich. Einen Schnellschuss wird es auf jeden Fall nicht geben.
Oder anders gesagt: Die Gespräche über eine V10-Rückkehr könnten zwar weitergeführt werden. Allerdings würde es sich dabei dann um ein langfristiges Projekt handeln.
FT1 fast ohne Aussagekraft
FT1 in Bahrain gilt als eine der am wenigsten repräsentativen Sessions der kompletten Formel-1-Saison. Und in der Tat könnte die Bestzeit von Lando Norris eben sogar ein "Nachteil" sein.
Denn in den vergangenen vier Jahren hat der Fahrer, der im ersten Bahrain-Training der schnellste Mann war, am Ende nie den Grand Prix gewonnen. Zuletzt schaffte das 2020 Lewis Hamilton.
Das hängt damit zusammen, dass FT1 hier am Tag stattfindet, Qualifying und Rennen (und FT2) aber am Abend. Schon im zweiten Training nachher könnten wir also ein ganz anderes Bild sehen.
Jetzt Session-Ticker öffnen!
In zehn Minuten beginnt das erste Training in Bahrain und wir verlagern das Geschehen damit erst einmal in unseren Session-Ticker. Hier ist also kurz Pause, nach dem Ende von FT1 geht es an dieser Stelle ganz regulär weiter.
Und wenn ihr wissen wollt, wie ihr die Formel 1 an diesem Wochenende im Livestream sehen könnt, dann erfahrt ihr das hier!
Neuer Formel-1-Partner
In der Formel 1 stehen heute Mittag vermutlich Nudeln auf dem Plan. Eben hat man nämlich offiziell eine Partnerschaft mit Pasta-Hersteller Barilla verkündet.
Eigentlich berichten wir über solche Deals ja nicht, aber in dem Fall wollte ich euch dieses Bild um Formel-1-Boss Stefano Domenicali einfach nicht vorenthalten.
Guten Appetit!

© F1
Flexible Flügel: Über dieses Video redet die F1
Die angeblich flexiblen Flügel von McLaren sorgen in der Formel 1 weiterhin für Diskussionen. Vor dem Grand Prix von Bahrain hat Max Verstappens Vater Jos auf "X" einen Beitrag auf seinem Account geteilt, was jetzt neues Öl ins Feuer gießt.
Darauf zu sehen: ein Video, das die Flexibilität des Heckflügels von McLaren und Red Bull in Suzuka vergleicht. Es zeigt, dass sich die obere Flügelplatte am McLaren auf den Geraden, wenn die aerodynamische Last am höchsten ist, stärker durchbiegt als am Red Bull.
Das ist ein Vorteil, weil so bei hoher Geschwindigkeit, wenn weniger Anpressdruck erforderlich ist, weniger Luftwiderstand generiert wird. So kann der McLaren einerseits in den Kurven verhältnismäßig viel Anpressdruck erzeugen, andererseits aber auf den Geraden trotzdem einen höheren Topspeed erzielen.
Die komplette Story findet ihr hier.
Ferrari-Update
Unsere Kollegen vor Ort waren fleißig und haben Bilder vom neuen Ferrari-Unterboden gemacht. Die Aufnahmen findet ihr jetzt in unserer Technik-Galerie:
Verstappen: Geht auch um die Hersteller
Auch der Weltmeister hat sich zu einer möglichen V10-Rückkehr geäußert und diplomatisch erklärt, dass man auch die Wünsche der Hersteller nicht ignorieren könne, damit diese sich nicht zurückziehen.
Und man habe sich eben schon "vor ein paar Jahren" dazu entschieden, am Hybrid festzuhalten. "Ich denke, dass alle [...] zustimmen würden, dass der V10 cool ist und besser klingt", so Verstappen.
Das müsse jeder einsehen, der nicht "etwas verrückt" sei, betont der Niederländer und stellt klar, dass der V10 für ihn persönlich "großartig" wäre, weil er zum Beispiel auch die Autos wieder leichter machen würde.
"Aber wie gesagt, ich bin nicht hier, um die Regeln aufzustellen", stellt er jedoch auch noch einmal klar und erklärt: "Es liegt an den Teams, der FIA und der FOM, eine Einigung zu erzielen."
Beim Thema Stallregie ...
... fällt mir auch gleich noch diese Fotostrecke ein:
Danner: Noch "viel zu früh" für Stallregie
Max Verstappen ist in der Fahrer-WM auch in diesem Jahr wieder als Einzelkämpfer für Red Bull unterwegs. Muss sich McLaren also schon bald auf eine eigene Nummer 1 festlegen, damit sich die Fahrer nicht gegenseitig die Punkte wegnehmen?
Experte Christian Danner hat dazu eine klare Meinung und erklärt gegenüber sport.de: "Die Abstände sind viel zu klein und es ist viel zu früh." Denn Lando Norris hat aktuell lediglich 13 Punkte mehr als Oscar Piastri auf dem Konto.
"Dann scheidet einer zweimal aus und man hat total verwachst", warnt Danner, der McLaren zwar auch rät: "Man muss es deutlich früher machen als letztes Jahr. Aber jetzt ist es viel zu früh."
Freitagsfahrer
Die FIA hat inzwischen auch die offizielle Nennliste für dieses Wochenende veröffentlicht. Diese beinhaltet dieses Mal satte 26 Fahrer, weil es heute gleich sechs Freitagsfahrer in FT1 geben wird.
In der Nennliste unten seht ihr auch, mit welcher Nummer die jeweiligen Freitagstester nachher an den Start gehen. Anders als die Startnummern der Stammfahrer sind diese an das Team und nicht an den Fahrer gebunden.
Deswegen fuhr zum Beispiel Oliver Bearman 2024 für Ferrari mit der #38, für Haas mit der #50 und in diesem Jahr als Stammpilot nun mit der #87.
Sperrstunde gebrochen
Bei McLaren wurden Überstunden gemacht. Das Weltmeisterteam hat in der vergangenen Nacht die Sperrstunde gebrochen. Eine Strafe gibt es dafür aber nicht, denn jedes Team hat für diesen Fall drei Joker pro Jahr.
McLaren hat nun den ersten davon gezogen.
Updates
Wir wussten ja bereits, dass Ferrari einen neuen Unterboden mit nach Bahrain gebracht hat. Inzwischen ist auch die Liste mit allen Updates, die die zehn Teams an diesem Wochenende angemeldet haben, online.
Neben Ferrari, die mit insgesamt fünf Neuerungen das größte Paket dabei haben, haben auch McLaren, Red Bull und Haas kleinere Änderungen angemeldet. Die anderen sechs Teams haben keine neuen Teile mitgebracht.
Die komplette Liste findet ihr hier.
Piastri: Le-Mans-Start derzeit kein Thema
McLaren steigt 2027 in die Langstrecken-WM ein und kehrt damit auch zu den 24 Stunden von Le Mans zurück. Oscar Piastri verrät in diesem Zusammenhang, dass er zwar "eines Tages" gerne bei dem Klassiker an den Start gehen würde.
Aktuell sei das aber kein Thema, weil es nicht mit seinem Formel-1-Programm vereinbar wäre. "Ich glaube nicht, dass man einer der beiden Meisterschaften gerecht wird, wenn man versucht, beides unter einen Hut zu bringen", erklärt er.
Es gehe auch darum, Le Mans "Respekt" entgegenzubringen und dort nicht ohne die nötige Vorbereitung an den Start zu gehen. "Ich werde also [bis nach meiner Zeit in der Formel 1] warten", so Piastri.

