• 12.07.2002 15:53

  • von Fabian Hust

Automobilhersteller planen in aller Ruhe

Egal ob man die Konkurrenzserie ins Leben rufen wird oder doch in der Formel 1 bleibt ? die Hersteller wollen nichts überstürzen

(Motorsport-Total.com) - Auch wenn zuletzt Berichte aufgetaucht sind, wonach die Repräsentanten der Grand Prix World Championship Ford, Fiat, Renault, BMW und DaimlerChrysler derzeit das Concorde-Agreement überprüfen lassen, um vielleicht schon ab 2004 die eigene Formel-1-Konkurrenzserie ins Leben rufen zu können, bleibt der GPWC genügend Zeit, das Geschäftsmodell zu entwerfen und alle Verträge auszuhandeln. Erst recht dann, wenn man den vorzeitigen Ausstieg nicht erzielen kann und den unterschrieben Vertrag mit Bernie Ecclestone bis 2007 einhalten muss.

Titel-Bild zur News: Dr. Burkhard Göschel

Dr. Burkhard Göschel: "Wir sprechen nicht mit den Banken"

Entgegen anders lautenden Meldungen haben die Hersteller nicht einmal mit den Kich-Gläubigerbanken Gespräche geführt, um durch den Kauf von Vermarktungsanteilen an mehr Mitspracherecht zu kommen: "Es gibt keine Gespräche mit den Banken", so BMW-Entwicklungschef Dr. Burkhard Göschel, der BMW in der GPWC repräsentiert, in einem Gespräch mit der Nachrichtenagentur 'Reuters'. "Die Autohersteller haben jede Menge Zeit und wir stehen nicht unter Druck."

Es gibt derzeit auch eigentlich keinen Grund, Anteile an der Formel 1 zu erwerben. Der Druck ist ausreichend groß genug, dass man auch so mehr an den Gewinnen beteiligt wird, wenn das Interesse vorhanden ist, die Hersteller zu halten. Ansonsten plant man ganz entspannt die Konkurrenzserie und konnte bei der Vorstellung des Finanzmodells die Teamchefs auf einer Sitzung in Silverstone schwer beeindrucken.

Mit der Verpflichtung, über 12 Jahre hinweg an der GPWC teilzunehmen, garantieren die fünf Automobilkonzerne eine hohe Stabilität, außerdem sollen die Teams in vielerlei Hinsicht wie zum Beispiel beim Merchandising unterstützt werden, der Geldfluss soll für alle transparent geschehen, was ebenfalls der Stabilität des Sports zuträglich wäre. Die Einnahmen aus dem Verkauf der TV-Rechte sollen bis auf notwendige Verwaltungsgebühren eins zu eins an die teilnehmenden Teams gehen, die Serie soll überall im Free-TV zu sehen sein.