• 04.10.2010 13:15

  • von Christian Nimmervoll & Dieter Rencken

Austin: Tilke macht sich keine Sorgen

Von vielen wird das US-Grand-Prix-Projekt in Austin nicht ernst genommen, aber Architekt Hermann Tilke macht sich deswegen keine Sorgen

(Motorsport-Total.com) - 2012 soll in der texanischen Hauptstadt Austin erstmals ein Grand Prix der USA stattfinden. Seit dem unprofessionell wirkenden Präsentationsauftritt vor den lokalen Behörden kursieren jedoch Zweifel, ob Veranstalter Full Throttle Productions das Projekt fristgerecht umsitzen wird, zumal der für 24. Oktober 2010 geplante Grand Prix von Südkorea ebenfalls immer noch wackelt.

Titel-Bild zur News: Streckenlayout für Austin

Die neue Strecke in Austin verfügt über recht große Höhenunterschiede

Doch in Austin ist die Situation insofern anders, als mit Hermann Tilke ein Projektmanager an Bord ist, der viel Erfahrung und seine Aufträge bisher immer rechtzeitig abgeliefert hat. Tilke relativiert die Gerüchte um die neue Rennstrecke: "Wir sind daran gewohnt, unter Zeitdruck zu arbeiten. Das setzt uns nicht zu", wird er vom 'American Stateman' zitiert. Mit den Verzögerungen in Südkorea hat der deutsche Architekt bekanntlich nichts zu tun.#w1#

Allerdings wurde das bereits fertige Streckenlayout für Austin bisher noch nicht bei der FIA eingereicht, obwohl dies eigentlich für die letzte Sitzung der Streckenkommission am 14. September geplant war. Tragödie ist das freilich keine, denn die Unterlagen müssen erst 2011 geprüft werden. Außerdem stehe man in laufendem Kontakt mit der FIA, heißt es. Unabhängig davon soll möglichst noch diesen Dezember mit den Bauarbeiten begonnen werden.

Die Strecke soll weniger als 150 Millionen Euro kosten, für den Bau sind 2.000 Arbeiter vorgesehen. Weitere 1.200 Menschen werden während der Rennwochenenden Beschäftigung finden - viele davon möglicherweise als Verkehrsordner, denn die lokalen Behörden befürchten bei 120.000 erwarteten Zuschauern ein totales Chaos mit einem bis zu zwölfstündigen Stau. Wie dieses Problem gelöst werden soll, ist noch unklar.

Das Layout des Kurses beinhaltet Elemente anderer Strecken und große Höhenunterschiede. Entsprungen ist es nicht nur aus den Köpfen von Tilke-Mitarbeitern: "Da kommt die dritte Dimension ins Spiel", sagt Tilke über die Höhenunterschiede von 40 Metern. "Das wird sehr aufregend für Fahrer und Fans. Bernie Ecclestone, Tavo Hellmund und Kevin Schwantz haben viele Ideen eingebracht. Die besten davon haben wir zusammengewürfelt."