Austin-Simulationen: "Iceman" Räikkönen ganz cool

Während sich der Großteil der Piloten im Simulator auf die ersten Runden in Austin vorbereitet hat, verspürt Kimi Räikkönen keine Eile, die Strecke kennenzulernen

(Motorsport-Total.com) - Der 5,516 Kilometer lange Circuit of The Americas (CoTA) ist für alle Formel-1-Piloten absolutes Neuland. Einzig Lotus-Testfahrer Jerome D'Ambrosio, der an diesem Wochenende nicht zum Einsatz kommt, kennt den Kurs aus eigener Erfahrung. Im Zuge der offiziellen Eröffnung des CoTA drehte der Belgier am 21. Oktober ein paar Runden am Steuer eines Renault R30 aus der Saison 2010.

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Die meisten Piloten können die ersten echten Runden in Austin kaum erwarten Zoom

Unterdessen müssen sich die Stammfahrer bis zum ersten Freien Training am Freitag auf die Eindrücke aus dem Simulator ihres jeweiligen Teams verlassen. "Es war unheimlich schwer, den Scheitelpunkt der ersten Kurve zu sehen", sagt beispielsweise Sebastian Vettel nach seinen ersten Austin-Runden im Simulator und zieht einen Vergleich zur Remus-Kurve in Spielberg: "Die Tatsache, dass es steil bergauf geht und dann eine Spitzkehre kommt, die man fast nicht einsieht, erinnert natürlich ein bisschen an den Red-Bull-Ring."

Auch Fernando Alonso - Vettels einzig verbliebener Gegner im Kampf um den WM-Titel 2012 - legte im virtuellen Austin schon die eine oder andere Runde zurück. "Im Anschluss an das Rennen in Singapur begannen wir mit der Arbeit im Simulator. Vergangene Woche wurde das Programm intensiviert und inzwischen habe ich zwei Runden auf dem Fahrrad zurückgelegt", so der Ferrari-Pilot weniger als 24 Stunden vor seinen ersten CoTA-Runden am Steuer des F2012.

Hamilton erwartet Ausrutscher in Kurve eins

"Die Strecke macht einen spektakulären Eindruck - wirklich toll", schildert Alonso seine ersten Eindrücke und ist überzeugt: "Sowohl für uns Fahrer als auch für die Ingenieure wird es eine Herausforderung. Ich erwarte eine tolle Show und hoffentlich wird es rund um die Strecke auch ein paar Überholmanöver geben. Die Voraussetzungen für ein richtig gutes Wochenende sind auf jeden Fall gegeben."

Turn 1 in Austin

Die Haarnadelkurve Turn 1 ist der höchste Punkt der 5,516 Kilometer langen Strecke Zoom

McLaren-Pilot Lewis Hamilton stimmt zu. "Es ist eine recht interessante Strecke. Als ich mich einmal daran gewöhnt hatte, genoss ich es", blickt der Brite auf seine ersten Runden im Simulator zurück und gesteht, dass das Erlernen des Kurses "im Vergleich zu anderen Strecken etwas länger dauerte".

In Bezug auf die auf einer Kuppe gelegene erste Kurve (Turn 1) stimmt Hamilton Weltmeister Vettel zu: "Kurve eins sieht spektakulär aus. Man sieht den Kurvenscheitel nicht. Im Simulator war es schwierig, die richtige Linie zu treffen und den richtigen Bremspunkt zu finden. Ich denke, dass dort einige Fahrer die Auslaufzonen erkunden werden."

Einzig "Iceman" Kimi Räikkönen reißt sich nicht um virtuelle Runden in Vorbereitung auf die ersten echten Austin-Kilometer am Steuer seines Boliden. "Ich habe die Strecke selbst noch nicht gesehen. Ich kenne nur das Video vom Demorun. Ich werde ja morgen sehen, was los ist."

Während der Großteil der Fahrer den neuen Kurs am Donnerstag entweder zu Fuß oder mit dem Fahrrad erkundete, ist Räikkönen die Ruhe selbst. "Ich weiß es noch nicht", antwortet er auf die Frage, ob er die Strecke im Vorfeld seiner ersten Runden im E20 zu Fuß ablaufen wird und schiebt hinterher: "Vielleicht, wenn ich einen Golfwagen oder ähnliches finde."

HRT-Pilot Pedro de la Rosa muss sich mangels Simulator im spanischen Team auf die Eindrücke des Videos von D'Ambrosios ersten Runden verlassen und hält fest: "Die Strecke sieht fantastisch aus - sehr schwierig mit einigen gravierenden Höhenunterschieden. Der Großteil der Kurvenscheitel scheint blind zu sein. Ich bin gespannt auf morgen, aber man kann wohl schon jetzt sagen, dass es eine der Strecken ist, die sehr schwer zu erlernen sind."