• 09.09.2010 12:24

  • von Roman Wittemeier

Austin: Kritik von Innen, Unterstützung von außen

Der Bau der neuen Formel-1-Rennstrecke in Texas wirft vor Ort viele Fragen auf - Williams-Geschäftsführer Adam Parr knüpft enge Kontakte

(Motorsport-Total.com) - Die Finanzierung steht, das Gelände ist gekauft, die Pläne sind gezeichnet. In der texanischen Hauptstadt Austin laufen die Vorbereitungen für den ersten Formel-1-Grand-Prix 2012 auf Hochtouren. Im Dezember rollen die Bagger an, die Strecke soll innerhalb von 18 Monaten fertig sein. Die Organisatoren schwärmen immer wieder vom Austragungsort, den Chancen für die Königsklasse und der tiefgehenden Planung. Doch vor Ort wird auch Kritik laut.

Titel-Bild zur News: Blick auf Aston

Die Formel 1 will wieder eine Brücke zum amerikanischen Publikum bauen

Bei einem Treffen örtlicher Behördenchefs rümpfte man beim Stichwort Formel 1 die Nasen. Eine Studie belegt nach Angaben der Zeitung 'The Statesman' beispielsweise, dass man sich bislang überhaupt nicht um die Leitung der Besucherströme am Rennwochenende gekümmert hat. Angeblich benötige man bei derzetigem Stand zwölf Stunden, um die Besucher auf das Gelände und wieder herunter zu bringen. Zum Vergleich: Beim gigantischen Texas-Motor-Speedway ist dieser Ablauf in gerade einmal drei Stunden erledigt.#w1#

"Wir haben gesagt, dass es so nicht geht", wird Joe Gieselman, Leiter der örtlichen Nahverkehrsbetriebe, zitiert. "Wir haben Promoter Tavo Hellmund aufgefordert, uns genaue Angaben zu machen, was er braucht, damit der Besucherstrom schneller fließen kann. Viele Dinge wurden bisher nicht im Gesamtkontext betrachtet", kritisiert Gieselman. "Es geht nur um PR, sie verkaufen die Formel 1. Aber so langsam sollten wir mal darüber sprechen, wie wir den Event erfolgreich durchführen können."

Austin-Promoter Hellmund hatte Austin die Formel 1 mit interessanten Zahlen schmackhaft gemacht. So sollen aufgrund des Grand-Prix-Wochenendes hunderte neue Jobs entstehen, die Region zusätzliche Umsätze in Höhe von 300 Millionen US-Dollar verbuchen. "Viele Statements entbehren jeder Grundlage", sagt Gieselman. "Wo gibt es denn die Studie, die so viele neue Arbeitsplätze verspricht? Ich bin der Meinung, dass wir in den kommenden zwei Jahren extrem viel Arbeit vor uns haben."

Hellmund und sein Team erfahren allerdings gleichzeitig viel Unterstützung aus Europa. Die Formel-1-Szene freut sich auf die Rückkehr in die USA, entsprechend positiv sieht man das Bemühen in Austin. Williams-Geschäftsführer Adam Parr verbrachte beispielsweise die vergangenen Tage in Texas, um erste enge Beziehungen zu knüpfen. "Ein Grund meines Besuchs war, dass Williams als Team federführend daran mitwirken möchte, dass die Formel 1 in den USA ein Erfolg wird."

¿pbvin|512|3106||0|1pb¿"Es ist grundlegend wichtig für unseren Sport, dass wir in den USA fahren und dort nicht nur irgendein Rennen haben, sondern sogar einen fantastischen Event", erklärt Parr, der sich mit Politikern und Wirtschaftsvertretern traf. Im Rahmen des Grand Prix in Silverstone im Juli hatte Williams eine amerikanische Delegation zu Gast gehabt. "Sie waren bei uns untergebracht, wir haben uns um die Texaner gekümmert."

Für Parr, der als nächster Vorsitzender der Teamvereinigung FOTA gehandelt wird, ist nicht nur das Rennen in den USA wichtig. "Wenn wir kein anderes Rennen verlieren, dann sind wir dann bei 21 Rennen in 20 Ländern. Dabei haben wir nicht einmal Grands Prix in Frankreich und Russland. Ich bin der Meinung, dass wir zumindest auch dort auftreten müssten", sagt der Brite und stellt damit klar, dass die Formel 1 noch mehr Rennen braucht.

Parr widerspricht damit dem bisherigen FOTA-Vorsitzenden Martin Whitmarsh, der bei 20 Rennen pro Jahr die Maximalgrenze erreicht sieht. Auch ein zweites Rennen in den USA will Parr nicht ausschließen. "Aber jetzt gehen wir erst einmal den ersten Schritt. In Zukunft ist so etwas denkbar, aber ich finde, das sollten wir nicht für die nähere Zukunft in Betracht ziehen." Formel-1-Boss Bernie Ecclestone plant derzeit schon an einem weiteren USA-Rennen in New Jersey.

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