• 08.06.2011 19:23

  • von Christian Nimmervoll & Dieter Rencken

Austin 2012 noch nicht gesichert?

Weil zu den 25 Millionen US-Dollar, die aus Steuergeldern bezahlt werden, weitere vier hinzukommen sollen, gibt es in Austin wieder Diskussionen

(Motorsport-Total.com) - Verläuft alles nach Plan, dann wird am 17. Juni 2012 erstmals wieder ein Grand Prix der USA stattfinden. Der Bau des Circuit of the Americas in der Nähe der texanischen Hauptstadt Austin schreitet auch gut voran, doch auf städtischer Verwaltungsebene scheinen noch nicht alle Fragen geklärt zu sein.

Titel-Bild zur News: Bau des Circuit of the Americas

In Austin wird schon seit Wochen fleißig an der neuen Strecke gebaut

Denn der Stadtrat hat zugesagt, die Grand-Prix-Gebühr von jährlich 25 Millionen US-Dollar (umgerechnet 17 Millionen Euro) aus einem speziellen Fördertopf für Großveranstaltungen zu übernehmen. Allerdings stellte sich erst jetzt heraus, dass sich Austin auch als "indossierende Gemeinde" deklarieren muss, womit Zusatzkosten von vier Millionen Dollar verbunden sind. Das sorgt jetzt im Stadtrat für Diskussionen.

"Wenn dieser Vorgang nicht hinhaut, besteht die Möglichkeit, dass das Projekt stirbt und die 1.000 Arbeitsplätze, die jetzt schon existieren, aufs Spiel gesetzt werden", befürchtet Richard Suttle, der Rechtsanwalt, der die Veranstalter rund um Tavo Hellmund repräsentiert. Allerdings scheint man nun eine Lösung gefunden zu haben, bei der die vier Millionen zumindest im ersten Jahr nicht aus öffentlichen Geldern bezahlt werden müssen.

Stattdessen sieht der Plan vor, dass Veranstalter Full Throttle Productions 2012 für die Summe aufkommt. In den Jahren ab 2013 würde man versuchen, die vier Millionen aus zusätzlichen "Formel-1-Steuern" auf Hotels, Alkohol und Mietwagen zu lukrieren. Für Bürgermeister Lee Leffingwell muss auch eine steuerschonende Lösung gefunden werden, denn: "Die Stadt wird nie Geld in dieses Projekt stecken."

Indes wird über den Zuschuss der 25 Millionen Dollar weiterhin heiß diskutiert. Formel-1-Gegner argumentieren, man könnte dieses Geld viel besser in sozial notwendige Maßnahmen wie etwa 300 zusätzliche Lehrer investieren, während Formel-1-Befürworter betonen, dass sich diese Investition durch die Umwegrentabilität des Grand Prix mehrfach lohnen wird. Nur: Konkrete Zahlen dafür gibt es vor der Premiere im Jahr 2012 nicht.