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  • 19.11.2015 11:30

  • von Dominik Sharaf

Ausstiegsdrohung der BBC: Ecclestone pocht auf TV-Vertrag

Schlechte Karten für die Sendeanstalt: Der Formel-1-Boss will die einsparwillige BBC nicht aus ihrem Vertrag entlassen, braucht das britische Free-TV aber

(Motorsport-Total.com) - Wenn es um das liebe Geld geht, kennt Bernie Ecclestone keine Freunde oder Verwandten. Dabei macht der Formel-1-Boss auch keine Ausnahme, wenn die BBC betroffen ist und pocht auf den bis 2018 laufenden Vertrag der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalt Großbritanniens. Die Tatsache, dass sie den Kontrakt mit dem Formula One Management (FOM) kündigen will, um Einsparungen vorzunehmen, kontert Ecclestone im 'Telegraph' schroff: "Sie haben keine Wahl, sie haben einen Vertrag."

Titel-Bild zur News: Bernie Ecclestone

Bernie Ecclestone wird der BBC vielleicht bald keine Interviews mehr geben Zoom

Offenbar gab es bereits am Mittwoch Gespräche mit den Verantwortlichen, die jedoch nicht nach Geschmack des Senders verlaufen sind. "Sie würden gerne nicht so viel Geld ausgeben", erklärt Ecclestone, lässt jedoch eine Hintertür für einen Kompromiss offen. "Sie wollten erfahren, ob es nicht möglich wäre, es anders zu arrangieren oder etwas weniger zu zahlen", so der Zampano weiter. Denkbar wäre etwa eine weitere Einschränkung der Formel-1-Übertragungen, schließlich ist die komplette Saison seit 2012 in Großbritannien nur noch auf dem Pay-TV-Sender 'Sky Sports F1' zu sehen.

Deshalb besitzt Ecclestone ein Interesse, die BBC bei der Stange zu halten und sein Produkt einem breiten Publikum auf dem Heimatmarkt zugänglich zu machen. "Ich habe keine Ahnung, wie es weitergeht", sagt er über die Zeit nach dem Auslaufen des aktuellen Vertrages, bekennt sich aber zu einer im frei empfangbaren Fernsehen ausgestrahlten Königsklasse: "Wir wollen natürlich klar, dass sie weitermachen."

Die BBC muss 150 Millionen Pfund (umgerechnet 214 Millionen Euro) einsparen, auch bei den Sportrechten will man 35 Millionen Pfund (50 Millionen Euro) weniger ausgeben - rund ein Drittel des Betrags dürften die Formel-1-Rechte ausmachen, schätzen Experten. Vor 2012 hatte die BBC alle Rennen live und ausführlich übertragen.