Auftakt in Shanghai: Der WM-Showdown beginnt!

Spannender hätte das erste Freie Training zum Grand Prix von China nicht enden können: Lewis Hamilton vor Felipe Massa - Nick Heidfeld bester Deutscher

(Motorsport-Total.com) - Ein toller Appetitanreger für das vorletzte Rennwochenende der Formel-1-Saison 2008 war das erste Freie Training zum Grand Prix von China am heutigen Freitagmorgen in Shanghai. Denn nach unterhaltsamen 90 Minuten mit knappen Abständen an der Spitze hatten ausgerechnet die beiden WM-Favoriten die Nase vorne.

Titel-Bild zur News: Lewis Hamilton

Lewis Hamilton stellte im direkten Duell gegen Felipe Massa auf 1:0

Bei warmen Temperaturen von bis zu 26 Grad behielt Lewis Hamilton (McLaren-Mercedes/23 Runden) zwar nicht den kühlsten Kopf, denn wie so oft tastete er sich von oben herab an das Limit heran, doch unterm Strich fuhr er in 1:35.630 Minuten trotzdem die Bestzeit. Damit setzte er sich in einer ansonsten recht umkämpften Session doch deutlich von Felipe Massa (Ferrari/24 Runden) ab, nämlich um genau 0,380 Sekunden.#w1#

Zeiten auf hohem Niveau

Diese Zeiten haben auch durchaus schon ein wenig Aussagekraft, denn Hamilton war um drei Zehntelsekunden schneller als seine Pole-Position-Zeit von 2007 und pulverisierte die Freitagsbestmarke des Vorjahres gar um eine ganze Sekunde. Dabei hatte die Session für Massa so positiv begonnen, als sich der Brasilianer nach 40 Minuten quasi aus dem Stand mit einer Zeit von 1:36.368 Minuten ganz nach vorne schieben konnte.

Ferrari ließ sich wie so oft lange bitten, ehe die beiden Piloten erstmals auf die 5,451 Kilometer lange Strecke geschickt wurden. Nach 30 Minuten machte Kimi Räikkönen (23 Runden) den Anfang. Eine Stunde später lag der Finne mit 0,422 Sekunden Rückstand auf Hamilton an dritter Stelle, unmittelbar vor seinem Landsmann Heikki Kovalainen (McLaren-Mercedes/+ 0,473/21 Runden). Die beiden Topteams stellten somit ihren Siegesanspruch unter Beweis.

Robert Kubica

Robert Kubica hatte im ersten Training gegen seine WM-Rivalen das Nachsehen Zoom

Natürlich kam es zum einen oder anderen Ausritt - betroffen davon zum Teil auch die Topstars. Die einzigen zumindest etwas aufregenderen Zwischenfälle besorgten aber Jarno Trulli (18./Toyota/+ 2,589/24 Runden), dem die Traktionskontrolle bei seinem dilettantisch aussehenden Dreher schmerzlich fehlte, sowie Nelson Piquet (9./Renault/+ 1,550/30 Runden), dem in der Boxeneinfahrt genau das gleiche Missgeschick passierte wie vor einem Jahr Hamilton!

Heidfeld mit Schrecksekunde

Eine kleine Schrecksekunde erlebte auch Nick Heidfeld (7./+ 1,410/23 Runden), als er gut zehn Minuten vor Schluss in der vorletzten Kurve etwas zu hart über die Kerbs räuberte und kurzzeitig ein paar Zentimeter in der Luft war - anderen ist bei solchen schon die Sitzschale gebrochen. Doch der BMW Sauber F1 Team Pilot konnte weiterfahren und war unterm Strich um gut eine halbe Sekunde langsamer als sein Stallgefährte Robert Kubica (5./+ 0,877/25 Runden).

Hinter den drei Topteams der Formel 1 etablierte sich der Sieger der beiden vergangenen Rennen, Fernando Alonso (6./Renault/+ 1,031/25 Runden), wieder einmal als erster Verfolger. Auch die Toro-Rosso-Ferrari-Piloten Sébastien Bourdais (8./+ 1,440) und Sebastian Vettel (10./+ 1,648/25 Runden) machten gute Figur. Bourdais war auf der für ihn neuen Strecke mit 32 Runden übrigens der fleißigste Pilot der Auftaktsession in Shanghai.

Sutil schneller als Fisichella

Den weiteren Deutschen erging es weniger gut: Für Nico Rosberg (15./+ 2,008/26 Runden) bestätigte sich der Eindruck, dass Williams-Toyota vor einem schwierigen Wochenende steht, Timo Glock (+ 2,034/29 Runden) konnte im Werks-Toyota als 16. ebenfalls keine Akzente setzen - und Adrian Sutil (+ 2,655/25 Runden) war als 19. zumindest um 0,194 Sekunden schneller als sein Force-India-Ferrari-Teamkollege Giancarlo Fisichella (26 Runden).


Fotos: Großer Preis von China, Freitag


Für den Rest des Wochenendes zeichnete sich heute Morgen bereits die klare Tendenz ab, dass McLaren-Mercedes und Ferrari in Shanghai die bestimmenden Teams sein werden. Kubica wird sich zunächst wohl mit der Lauerposition begnügen müssen. Allerdings könnte alles noch komplett auf den Kopf gestellt werden, denn für das Rennen am Sonntag ist eine Regenwahrscheinlichkeit von derzeit 60 Prozent vorhergesagt...