Auf was es in Montreal beim Motor ankommt
Renault-Motorenchef Denis Chevrier erklärt Ihnen, welche Anforderungen der 'Gilles Villeneuve Circuit' an den Motor stellt
(Motorsport-Total.com) - "Der 'Gilles Villeneuve Circuit' ist für zwei Dinge bekannt: Bremsen und das Drehmoment des Motors. Das Muster einer Runde ist relativ simpel - man muss in der Lage sein, sehr schnell Geschwindigkeit aufzubauen und sie dann sogar noch schneller für die folgenden engen Kurven abzubauen."

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Jarno Trulli beim letztjährigen Kanada-Grand-Prix
"Fakt ist, dass Montreal in Bezug auf die Standardparameter, anhand derer wir die Schwierigkeit eines Kurses bemessen, ein nicht besonders anspruchsvoller Kurs ist, obwohl die Autos dort hohe Höchstgeschwindigkeiten erreichen. Der Motor wird nur zu 58 Prozent der Strecke mit Vollgas genutzt, wohingegen das Gas längstens 13 Sekunden am Stück auf Vollgas steht, das entspricht fast dem Durchschnitt der Saison."#w1#
"Die Herausforderung in Montreal kommt eher durch die Art der Extreme, mit denen der Motor zurechtkommen muss. Auf diesem Kurs erreichen wir nicht nur die höchsten Höchstgeschwindigkeiten in diesem Jahr, in den Haarnadelkurven erreicht man in den Haarnadelkurven zudem die drittniedrigsten Drehzahlen des Jahres. In Bezug auf das Leistungsspektrum, das vom Motor verlangt wird, ist Montreal sogar mit Monaco vergleichbar, wobei man in allen Bereichen etwas höhere Werte erreicht."
"Ein guter Motor muss in Kanada also ein kompletter Motor, ohne jeglichen Schwachpunkt, sein. Er muss über eine gute Leistung verfügen aber für die Schikanen auch eine gute Fahrbarkeit und ein gutes Drehmoment besitzen, um aus den langsamen Kurven herausbeschleunigen zu können. In all diesen Gebieten hat der RS24 beträchtliche Vorteile gegenüber dem letztjährigen Motor."
"Abgesehen von diesen grundsätzlichen Herausforderungen können die Bedingungen und die Location des Kurses ebenfalls eine Herausforderung für die Ingenieure darstellen. Auf der Rückgeraden in Richtung der letzten Schikane kann es Rückenwind geben, was die Kalibrierung des letzten Ganges schwierig macht. Zudem haben Blätter auf der Strecke in der Vergangenheit zu Kühlproblemen geführt."

