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Auf Cosworth kommen harte Zeiten zu...
Weil sich momentan nur MF1 Racing konkret als möglicher Kunde für 2007 anbietet, kommen auf Motorenhersteller Cosworth schwierige Zeiten zu
(Motorsport-Total.com) - Die Formel 1 ist ein komplexes Business und nicht immer einfach zu verstehen: Obwohl Cosworth zumindest zu Saisonbeginn das anerkannt stärkste und drehzahlfreudigste Triebwerk der V8-Generation 2006 hatte, steht die traditionsreiche Motorenschmiede aus Northampton im Grand-Prix-Sport finanziell und vor allem sportlich vor schwierigen Zeiten.

© Schlegelmilch
Bernard Ferguson wünscht sich für 2007 ein konkurrenzfähiges Team als Partner
Ursprünglich hatten die Mannen um den deutschen Entwicklungschef Alexander Hitzinger gehofft, dank der starken Leistungen im Williams-Heck weitere Kunden für 2007 an Land zu ziehen, doch nach aktuellem Stand der Dinge muss Cosworth sogar kämpfen, um überhaupt in der Formel 1 vertreten zu bleiben. Williams ist sich mit Toyota einig, die Scuderia Toro Rosso wird wahrscheinlich auf Ferrari umsatteln - und nur MF1 Racing bleibt noch als konkrete Alternative.#w1#
Ist Cosworth MF1 Racings letzte Alternative?
Selbst dies ist aber noch keineswegs gesichert, denn Teameigentümer Alexander Shnaider denkt derzeit ernsthaft darüber nach, seinen Rennstall für 100 Millionen Euro an ein Konsortium um den niederländischen Geschäftsmann Michiel Mol zu verkaufen, was die Zukunftsplanungen hemmen könnte. Allerdings steht MF1 Racing auch unter Druck, denn nach der Toyota-Absage und einem vermuteten Nein von Mercedes bleibt nur noch Cosworth als Alternative.
"Es ist schwierig für die Unabhängigen", seufzte Cosworth-Geschäftsführer Bernard Ferguson am Wochenende in Montréal. "Für 2008 sind zwölf Teams und sechs Hersteller eingeschrieben, aber wenn sich die Hersteller dazu entschließen, ein zweites Team auszustatten, dann sieht die Zukunft für ein Unternehmen wie unseres nicht rosig aus. Trotzdem glauben wir, dass für Leute wie uns in der Formel 1 ein Platz ist. Es muss einen unabhängigen Motorenhersteller geben."
Hersteller sind in der Formel 1 Wackelkandidaten
"Es ist schwer vorstellbar, dass sich irgendein Vorstandsvorsitzender eines Herstellers angesichts der notwendigen Investitionen für mehr als fünf Jahre der Formel 1 gegenüber verpflichtet, aber wir bleiben hier - und wenn wir weiterhin ein gutes Produkt anbieten, wird das noch lange der Fall sein", kündigte er an. "Wir brauchen aber einen starken Partner, denn wenn man im Feld nach hinten rutscht, wird es immer schwieriger. Wir geben unser Bestes."
Genau da beißt sich die Katze in den Schwanz: Cosworth fiel in diesem Jahr nur positiv auf, weil der Motor in einem Williams steckte, denn in einem MF1-Racing-Chassis wäre selbst das stärkste Aggregat sang- und klanglos untergegangen. Ist man jedoch einmal weg vom Fenster, wird es ganz schwierig, für die Zukunft wieder einen Premiumkunden zu gewinnen, weshalb man sich in Northampton vielleicht doch um eine Rückkehr zu Red Bull bemühen sollte...

