• 31.05.2002 14:50

  • von Reinhart Linke

Arrows will in Montreal weitere Punkte holen

Das Arrows-Cosworth-Team hofft, beim kommenden Grand Prix von Kanada in Montreal weitere WM-Punkte einfahren zu können

(Motorsport-Total.com) - Nach dem sechsten Platz von Heinz-Harald Frentzen beim Grand Prix von Monaco freut sich das Arrows-Cosworth-Team auf den Kanada-Grand-Prix, der am 9. Juni in Montreal ausgetragen wird. Das Team von Tom Walkinshaw bereitete sich bei zweitägigen Testfahrten im britischen Silverstone auf das achte von 17 Saisonrennen vor, wurde bei dem Test aber von den schlechten Wetterbedingungen behindert, so dass man das geplante Testprogramm nicht beenden konnte.

Titel-Bild zur News: Arrows A23

Das Arrows-Cosworth-Team freut sich auf den Kanada-Grand-Prix

In Montreal holte Arrows immerhin schon sieben WM-Punkte ? Heinz-Harald Frentzen hat derweil keine guten Erinnerungen an das Rennen, welches auf der Insel Notre Dame im St.-Lawrence-Strom ausgetragen wird. 1994 schied er bereits nach fünf Runden mit einem Dreher aus. Ein Jahr später stoppte den Mönchengladbacher ein Motorschaden, ehe er 1996 mit einem Getriebeschaden auf Position acht liegend ausfiel. Im Jahr darauf lag "HHF" auf Platz vier, als das Rennen nach einem schweren Unfall von Olivier Panis abgebrochen wurde und der Familienvater so seine ersten und einzigen WM-Punkte in Montreal sammelte.

1998 wurde Heinz-Harald Frentzen auf Platz vier liegend von Michael Schumacher abgedrängt. Auf Platz zwei lag der Wahlmonegasse 1999 im Rennen, ehe vier Runden vor dem Ziel die Bremsen an seinem Jordan-Mugen-Honda versagten und er ausschied. Erst Wochen später stellte sich heraus, dass sich der dreifache Grand-Prix-Sieger bei dem Unfall eine Kniescheibe anriss. Auch ein Jahr später stoppte Heinz-Harald Frentzen ein Bremsdefekt in Montreal, ehe er im vergangenen Jahr erst gar nicht zum Rennen antrat. Nach einem schweren Unfall im Freien Training am Freitag verzichtete der inzwischen 136-fache Grand-Prix-Teilnehmer auf einen Start und wurde von Testfahrer Ricardo Zonta ersetzt.

Trotz dieser schlechten Erinnerungen freut sich der 1 Meter 78 große Rennfahrer auf das Wochenende in Kanada: "Montreal ist eine sehr lebhafte Stadt, so dass es am Rennwochenende immer eine ausgezeichnete Atmosphäre gibt. Die Strecke ist zum Teil ein Straßenkurs, was das Fahren sehr interessant macht. Letztes Jahr war es für mich ein hartes Wochenende. Ich hatte am Freitag einen Unfall, der ziemlich hart war, so dass ich entschied, nicht am Rennen teilzunehmen. Dennoch kommen wir jetzt mit zwei Punkten nach Montreal, also ist es wichtig, weiterhin hart zu arbeiten ? wir müssen die Chancen, die wir bekommen, wahrnehmen, da das Auto besser und besser wird."

Enrique Bernoldi trat derweil erst einmal in Montreal an. Im vergangenen Jahr sicherte sich der Brasilianer den 17. Startplatz, schied im Rennen aber nach 24 Runden mit einem Motorschaden aus und konnte das Rennen so nicht beenden.

Trotzdem freut sich auch der 23-Jährige auf den achten Saisonlauf, wo er seinen 25. Formel-1-Grand-Prix bestreitet: "Ich mag Kanada sehr. Die Stadt ist großartig ? es ist der aufregendste Ort und die Strecke ist wirklich schön zu fahren. Es ist eine schwierige Piste, die einige schnelle Ecken hat und ziemlich eng ist. Es gibt auch sehr enge Schikanen, die eine Chance bieten, beim Anbremsen zu überholen. Die Bremsen sind ein wichtiger Faktor hier, da sie an ihr Limit kommen, aber trotzdem hoffe ich, dass wir ein gutes Wochenende haben. Ich denke, dass die letzten Rennen unser Potenzial gezeigt haben und es gut war, in Monaco ins Ziel gekommen zu sein. Ich genoss das Rennen letztes Jahr, aber eine Verpackung eines Burgers flog in meine Kühler, was das Ende meines Rennens bedeutete. Ich bin für dieses Jahr trotzdem optimistisch und freue mich auf das Wochenende."

Chefrenningenieur Graham Taylor weiß, worauf es auf dem 'Gilles Villeneuve Circuit' ankommt: "Montreal erfordert mittelmäßig viel Abtrieb und ist sehr hart für die Bremsen und den Motor. Im Verlauf des Wochenendes kann dies große Einflüsse auf das Auto haben, aber wir haben gezeigt, dass wir zuverlässig in den letzten Rennen waren und hoffen, dass es kein Problem ist. Es ist zum Teil ein Straßenkurs, die Oberfläche ist ziemlich holprig, aber das ist eine zusätzliche Herausforderung, wodurch es eine technisch anspruchsvolle Strecke ist. Nach unserem zweiten Punkt in Monaco besteht unser Ziel darin, weitere Punkte zu holen. Man kann in der Formel 1 nicht stillstehen und muss konstant weiterentwickeln, das ist der Schlüssel zum Erfolg. Wir hoffen auf ein gutes Wochenende."