• 31.05.2002 15:31

  • von Marcus Kollmann

Alonso: Möchte für Renault fahren

Der Spanier erklärt warum er hofft 2003 für Renault im Cockpit zu sitzen aber auch für Jaguar an den Start gehen würde

(Motorsport-Total.com) - Als Fernando Alonso Ende letzter Saison erklärte in diesem Jahr nicht erneut für Minardi an den Start gehen zu wollen und sich freiwillig zum Testfahrer des RenaultF1-Teams degradieren ließ, da konnten viele Fans und Motorsportkenner die Entscheidung des Spaniers zunächst nicht nachvollziehen.

Titel-Bild zur News: Fernando Alonso

Alonso sieht seine Zukunft bei Renault

Dem im Juli 21 Jahre alt werdenden Katalanen war von Anfang an jedoch klar, dass er langfristig gesehen bei Renault die besten Chancen haben würde in ein konkurrenzfähiges Cockpit zu gelangen. Durch die bislang guten Leistungen von Jenson Button sind genau diese Chancen nun aber etwas geschwunden. Wenngleich die Verantwortlichen des anglo-französischen Renault-Rennstalls es derzeit noch für zu früh halten eine endgültige Entscheidung in punkto Fahrerpaarung für 2003 zu treffen, so spricht momentan alles dafür, dass auch nächstes Jahr Trulli und Button im Boliden sitzen werden. In diesem Fall würde Fernando Alonso in die Röhre schauen, denn er spekulierte bei seiner Verpflichtung als offizieller Testfahrer schließlich darauf nächste Saison wieder an der Weltmeisterschaft teilnehmen zu können ? und zwar in einem Renault-Boliden.

"Im Augenblick denke ich nur an Renault"

Die Übereinkunft zwischen Renault und Jaguar Racing, wonach man Alonso für einen Testtag lang an das britische Team in dieser Woche auslieh und die Aussage von RenaultF1-Präsident Patrick Faure, dass man bereit wäre Alonso an ein anderes Team auszuleihen, sprechen momentan auch eher dafür, dass man den talentierten Spanier so bald nicht in den eigenen Boliden setzen wird.

Beim Test im Jaguar R3 bestätigte Alonso am Donnerstag erneut seinen Ruf ein schneller Pilot zu sein und drehte auf der 5,14 Kilometer langen Strecke in einem Auto das er vorher noch nie gefahren war eine schnellere Rundenzeit als Jaguar-Stammfahrer Pedro de la Rosa. Kein Wunder, dass er anschließend mit sich selbst zufrieden war: "In einem Auto das üblicher Weise zu den langsamsten des Feldes gehört bei 16 am Test teilnehmenden Fahrern die drittschnellste Zeit gefahren zu sein, ist etwas womit man zufrieden sein kann", zitiert 'Reuters' den Spanier, der laut den inoffiziellen Zeiten am Ende des Tages den vierten Rang im Tagesklassement belegte. Das Interesse um seinen Test für Jaguar Racing und die Spekulationen, wonach er kommendes Jahr an Stelle von Eddie Irvine im grün-weiß lackierten Boliden sitzen könnte, lassen den Hobby-Fußballer jedoch momentan unbeeindruckt: "Das ist das fünfte oder sechste Formel-1-Auto das ich getestet habe. In je mehr Boliden ich sitze, desto besser für mich. Wenn Sie mich wollen, dann ist das gut für mich, denn mich wollten in der Vergangenheit auch andere Teams haben, was meinen Wert als Fahrer bestätigt, doch im Augenblick denke ich nur an Renault", erklärte der 1 Meter 71 große Rennfahrer der spanischen Zeitung 'AS'.

2003 weiterhin Testfahrer bei Renault?

Auch wenn ihm momentan äußerst gute Chancen auf eines der beiden Jaguar-Cockpits nachgesagt werden, so hat es Alonso selbst mit einer Vertragsunterzeichnung momentan nicht besonders eilig - zumindest so lange nicht bis Renault in Sachen Fahrerpaarung für 2003 nicht selbst eine Entscheidung getroffen hat. Überstürzte Eile ist ohnehin nicht geboten, denn zum einen sieht Alonso seine Formel-1-Zukunft eigentlich bei Renault, zum anderen beginnt sich das Fahrerkarussell ja erst jetzt langsam zu drehen. Sollten die Verantwortlichen von Renault an der diesjährigen Fahrerpaarung für das nächste Jahr festhalten, so hätte Alonso immer noch die Wahl zwischen der Testfahrerrolle und einem Cockpit bei einem der anderen Teams. In letzterem Fall würde er natürlich das konkurrenzfähigste Team das ihm ein Angebot macht auswählen, denn vom Hinterherfahren wie im letzten Jahr mit Minardi hat er eigenen Worten nach genug.