Arrows: Frentzen starker Sechster - Bernoldi nur 12.
In einem spannenden Grand Prix bescherte Frentzen sich und seinem Team einen weiteren WM-Punkt - Bernoldi ging derweil leer aus
(Motorsport-Total.com) - Nachdem Heinz-Harald Frentzen im Warm Up überraschend die schnellste Runde gefahren und zuletzt auf dem Circuit de Catalunya in die Punkteränge gekommen war, konnte der Mönchengladbacher auch in Monaco einen WM-Punkt für sich und sein Team holen.

© Arrows
Frentzen fuhr ein starkes Rennen und wurde mit Platz 6 dafür belohnt
Dank seines gut gehenden Arrows konnte der 35-Jährige zu Beginn des Rennens am Ende des Tunnels an Toyota-Pilot Mika Salo vorbeigehen und belegte zu diesem Zeitpunkt den achten Rang. Als sich in der 40. Runde die vor ihm miteinander kämpfenden Piloten Kimi Räikkönen und Rubens Barrichello in die Quere kamen, schlüpfte Frentzen vorbei und lag von da an auf dem sechsten Rang. Doch ganz problemfrei war das Rennen auch für "HHF" nicht gelaufen. Weil bei seinem ersten Boxenstopp nicht genug Benzin durch die Tankanlage geflossen war, hatte er in der darauf folgenden Runde noch ein zweites Mal an die Box kommen müssen. Zum Ende des Grand Prix geriet er auch noch einmal unter Druck durch den wieder aufgeschlossenen Barrichello, doch den sechsten Platz gab der Arrows-Pilot nicht mehr ab.
"Ich bin wirklich glücklich über das heutige Ergebnis ", erklärte Frentzen sichtbar zufrieden nach dem Rennen. "Wie ich schon in Spanien sagte: Einen Punkt geholt zu haben setzt einen unter Druck weitere Punkte zu holen, doch es ist die Art von Druck die richtig ist. Durch diesen Punkt werden wir weiter hart arbeiten. Heute Morgen hatten wir eine Veränderung an der Vorderradaufhängung vorgenommen, wodurch das Auto hier wirklich besser lag, was man auch an meiner Position im Warm Up sehen konnte. Ich habe das Rennen wirklich genossen und muss sagen, dass der Kampf mit Rubens ziemlich eng war, doch ich habe ihm keine Möglichkeit gegeben an mir vorbeizukommen."
Ereignisreich verlief auch das Rennen für den zweiten Arrows-Fahrer; Enrique Bernoldi. Der Brasilianer wusste sich beim Zweikampf mit Felipe Massa in der 27. Runde in Szene zu setzen und schaffte es vor Ende der Start-/Zielgeraden an seinem Landsmann vorbeizugehen. Massa konnte in seinem Auto jedoch nicht mehr rechtzeitig bremsen und schob Bernoldi in den Notausgang in der "Sainte Dévote", wobei das Heck seines Boliden beschädigt wurde. Beide Piloten konnten zwar die Fahrt fortsetzen, waren durch diesen Zwischenfall aber einige Positionen zurückgefallen. Im anschließenden Rennverlauf befand die Rennleitung Bernoldi dafür schuldig in der Hafen-Schikane abgekürzt und sich dadurch einen Vorteil verschafft zu haben, weshalb er eine Drive-trough-Strafe verpasst bekam. Schlussendlich sah der Mann aus Curitiba als Zwölftplatzierter die schwarz-weiß-karierte Flagge.
"Ich hatte einen ziemlich normalen Start und genoss den ersten Teil des Rennens. Ich war schneller als Massa. Nachdem ich ihn überholt hatte, verbremste er sich, und schob mich von der Strecke. Ich konnte dann das Rennen fortsetzen und lag hinter Irvine und Button. Wenngleich ich auf beide aufschloss, so konnte ich sie doch nicht überholen", bestätigte auch Bernoldi, dass man im Fürstentum ohne die Kooperation des vor einem liegenden Fahrers nun einmal nicht überholen kann. "Beim Boxenstopp", so der Brasilianer weiter, "gab es ein Problem mit dem Heck meines Autos, welches beim Zwischenfall mit Massa beschädigt worden war. Anschließend bekam ich noch eine Drive-trough-Strafe wegen Abkürzens in der Schikane. Alles in allem habe ich bei diesem Rennen eine Menge nützlicher Erfahrungen gesammelt und kann zufrieden sein auf solch einer schwierigen Strecke ins Ziel gekommen zu sein", wertete Bernoldi den Grand Prix aber trotz aller Zwischenfälle insgesamt positiv.
"Beide Autos ins Ziel gebracht zu haben ist eine tolle Sache, vor allem weil beide konkurrenzfähig unterwegs waren", freute sich Mike Coughlan, der Technische Direktor des Teams. "Heinz ist ein großartiges Rennen gefahren, doch unglücklicherweise hat die Tankanlage bei seinem Boxenstopp Probleme bereitet, weshalb er noch einmal hereinkommen musste und dadurch Platz 5 verpasste. Die Leistung der Reifen war im Rennen viel besser als in der Qualifikation. Dass Enrique ins Ziel gekommen ist, ist ebenfalls sehr gut, denn auch er fuhr ein gutes Rennen und hatte leider etwas viel Pech."

