Arrivabene über Marchionne: Druck ist ganz normal

In der Formel-1-Saison 2016 will Ferrari die Übermacht von Weltmeister Mercedes beenden - Maurizio Arrivabene erklärt die hohen Erwartungen

(Motorsport-Total.com) - Nach der Debütsaison von Sebastian Vettel bei Ferrari im vergangenen Jahr macht der Traditionsrennstall aus Italien keinen Hehl daraus, in der Formel 1 2016 um den Weltmeistertitel kämpfen zu wollen. Weder Vierfachweltmeister Vettel noch seine Chefs Maurizio Arrivabene und Sergio Marchionne wollen erneut die zweite Geige hinter Mercedes spielen. Letzterer erwartet nicht weniger als Siege in Serie und den WM-Titel. Schon zum Saisonauftakt in Melbourne will Ferrari mit den Silberpfeilen auf Augenhöhe fahren.

Titel-Bild zur News: Maurizio Arrivabene

Ferrari-Teamchef Maurizio Arrivabene glaubt: Druck ist gut fürs Geschäft Zoom

Der Druck ist also hausgemacht. "Es ist normal, dass der Präsident von dir mehr erwartet als im vergangenen Jahr", rechtfertigt Ferrari-Teamchef Arrivabene die hohen Erwartungen. "Es gehört zu seinen Aufgaben, die Leute dazu zu motivieren, immer und immer besser zu werden. Das verursacht natürlich Druck, aber das ist normal, es ist Teil unseres Jobs, Teil eines jeden Jobs", sagt der Italiener, der das Ferrari-Team im Jahr 2014 übernahm und es nach acht Jahren ohne Fahrer- und neun Jahren ohne Konstrukteurstitel wieder an die Spitze führen soll.

Auch Jock Clear, der im Januar dieses Jahres seinen Dienst als technischer Leiter bei Ferrari aufnahm, soll seinen Beitrag dazu leisten. Gegenüber 'Motorsport-Total.com' erklärt der erfahrene Motorsport-Ingenieur: "Das Ziel muss immer sein, Rennen zu gewinnen, und das führt dann hoffentlich zur Meisterschaft. Wir entwickeln so schnell wie möglich." Um das, was während des Winters erarbeitet wurde, auch umzusetzen, komme es auf ein perfektes Zusammenspiel von Fahrern, Team und den Entwicklern in Maranello an, weiß Clear.

"Es wird weitere Weiterentwicklungen geben", verspricht der Ferrari-Neuzugang, "dann werden wir sehen, ob das ausreicht, um unsere Gegner zu schlagen". Er selbst glaubt fest an die wieder erstarkte Scuderia und den baldigen Titel: "Die Meisterschaft, die ich mit Ferrari gewinnen werde, wird auf einem ganz anderen Niveau sein. Wir werden besser sein als zu jedem anderen Zeitpunkt, an dem ich Meisterschaften mit anderen Teams gewonnen habe", gibt sich Clear selbstbewusst.


Fotos: Ferrari, Großer Preis von Australien


Dazu müsse sich jeder im Team ständig weiterentwickeln: "Es ist in jedem Sport so: Wenn man so gut wie vor zehn Jahren ist, dann ist man heute bei weitem nicht gut genug", weiß der Motorsport-Ingenieur, der bis Ende 2015 für das Weltmeisterteam Mercedes arbeitete. Seine Erfahrung könnte für Ferrari Gold wert sein, auch wenn Clear selbstkritisch zugibt: "Was ich darüber weiß, wie man Meisterschaften gewinnt, reicht heute nicht mehr aus, um Meisterschaften zu gewinnen."

Doch das Entwicklungstempo bei Ferrari liege im Plan. Deshalb ist der 52-Jährige zuversichtlich, "dass wir uns in die richtige Richtung entwickeln, um mit Ferrari die Meisterschaft gewinnen zu können." Mit insgesamt 15 Fahrer- und 16-Konstrukteurs-Weltmeistertiteln ist die Scuderia Ferrari das erfolgreichste Team der Formel-1-Geschichte. Den letzten Fahrer-Titel für die Italiener holte der Finne Kimi Räikkönen 2007 in seinem ersten Jahr in Rot.


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