• 29.02.2016 11:10

  • von Roman Wittemeier

Ferrari-Teamchef: "Die Frage ist, wie gut Mercedes ist..."

Ferrari-Teamchef Maurizio Arrivabene bleibt nach den Bestzeiten seiner Piloten bei den Formel-1-Testfahrten in Barcelona vorsichtig: "Vergleich mit Mercedes fehlt"

(Motorsport-Total.com) - Nach den ersten vier Testtagen der Formel 1 im Jahr 2016 lässt sich noch keine neue Hackordnung ausmachen. Sicher erscheint lediglich, dass Mercedes und Ferrari einen gewissen Vorsprung auf die anderen Teams haben. Wer hat aber ultimativ die Nase vorn? Dies lässt sich frühestens nach den ersten offiziellen Sessions des Auftaktwochenendes in Melbourne erkennen. Sogar in den Lagern von Silber und Rot ist man sich noch zu unsicher.

Titel-Bild zur News: Sebastian Vettel

Sebastian Vettel hatte im neuen Ferrari SF16-H zwei Tagesbestzeiten geholt Zoom

"Die Frage ist weniger, wie gut wir sind, sondern vielmehr, wie stark Mercedes wirklich ist", wird Ferrari-Teamchef Maurizio Arrivebene von der Zeitung 'La Stampa' zitiert. Der Italiener hält die deutsche Konkurrenz immer noch für die "Klassenbesten", die es nun zu schlagen gelte. "Wir müssen sie auf dem falschen Fuß erwischen", meint der Ferrari-Teamchef. "Wir müssen uns auf unsere Arbeit konzentrieren, müssen möglichst gut vorbereitet in die Saison starten. Der Rest kommt von allein."

Bei den Fahrten während der ersten Testwoche in Barcelona hatte Mercedes seine Karten nicht einmal ansatzweise aufgedeckt. Mit unschlagbarerer Zuverlässigkeit hatten Lewis Hamilton und Nico Rosberg ihre Runden abgespult, ohne dabei jemals mit weichen Reifen auf Zeitenjagd gegangen zu sein. Ferrari hatte Sebastian Vettel und Kimi Räikkönen immerhin mal mit den neuen Ultrasoft-Pneus von Pirelli von der Leine gelassen. So waren die drei Bestzeiten an vier Tagen zustande gekommen.

"Vor zwei Jahren sind wir, als es drauf ankam, durchgefallen. Vor einem Jahr mussten wir nachsitzen. Jetzt wollen wir eine Stufe aufsteigen", sagt Arrivabene, der vor allem im Antriebsstrang erhebliches Potenzial vermutet. "unsere Techniker und Fahrer sind davon überzeugt, dass wir ein gutes Auto haben. Es fehlt aber noch der Vergleich mit Mercedes unter gleichen Bedingungen." In den am Dienstag beginnenden weiteren Testfahrten über vier Tage werde man ein klareres Bild erhalten.


Fotos: Ferrari, Test in Barcelona


Bei der Jagd auf die amtierenden Weltmeister von Mercedes setzt man unter anderem auf die Akribie von Vettel, der in einem kleinen, schwarzen Notizbuch immer wieder Ideen notiert. "Wenn wir einige Momente innehalten, notiert er sich darin wichtige Punkte. Und wenn wir dann bei den Besprechungen zusammensitzen, gibt er seine Eindrücke wieder, teilweise basierend auf seinen Notizen", schmunzelt Arrivabene. "Er ist eben ein präziser und strukturierter Junge."