Arden-Team muss noch auf die Formel 1 warten

Obwohl Teamchef Christian Horner lieber heute als morgen in die Formel 1 möchte, muss sich der Arden-F3000-Stall noch gedulden

(Motorsport-Total.com) - Vor einigen Wochen hat das Formel-3000-Team Arden von Christian Horner erstmals die Absicht geäußert, demnächst in die Formel 1 aufsteigen zu wollen. Daraus wird vorerst aber nichts, weil es hinter den Kulissen der Königsklasse ein politisches Hick-Hack um die zukünftige Gestaltung der Serie gibt.

Titel-Bild zur News: Christian Horner

Christian Horner möchte unbedingt schon bald die Formel 1 aufmischen

Für Horner bedeutet dies lediglich "aufgehoben ist nicht aufgeschoben", denn entmutigen lassen will er sich von den bürokratischen Hürden nicht. Sein Hauptproblem ist das im Concorde Agreement vorgeschriebene "Nenngeld" für die Formel 1, welches eine 48-Millionen-Dollar-Überweisung an die FIA vorsieht. Das betroffene Team würde diese Summe dann auf vier Jahre verteilt zurückbekommen. Die FIA hat diese Maßnahme seinerzeit beschlossen, um vorzeitige Konkurse zu verhindern.#w1#

48-Millionen-Dollar-Hürde muss erst fallen

Zwar gibt es längst Bestrebungen, dass diese 48 Millionen Dollar endlich fallen sollen, doch weil die Verantwortlichen hinter den Kulissen mit dem Tauziehen um die Zukunft der Formel 1 so beschäftigt sind, blieb bisher noch keine Zeit für eine entsprechende Beschlussfassung. Horner hatte gehofft, dass das World Council der FIA das Thema vergangene Woche behandeln würde, doch die Sitzung wurde wieder einmal von anderen Themen geprägt.

Dennoch sei sein Formel-1-Einstieg nur eine Frage der Zeit, erklärte er: "Ich bin zuversichtlich, dass, sobald die technische Seite einmal geklärt ist, die sportliche Seite zur Sprache kommt und die Zukunft des Sports als Ganzes. Ich kann die Entscheidungen der Teams nicht beeinflussen oder beschleunigen und bin vom Weltverband abhängig, was die Zukunft von Arden betrifft. Es geht aber nicht darum, ob wir in die Formel 1 einsteigen, sondern nur wann."

Horner von den Schwierigkeiten nicht überrascht

"Es war von vornherein klar, dass uns eine steife Brise entgegen blasen würde. Wenn man sich vor Augen hält, welche komplexen Themen gerade diskutiert werden, dann überrascht es mich auch kaum, dass bisher einfach nicht die Zeit da war, um die Einstiegsbestimmungen und unseren Fall zu behandeln. Meine Pläne beeinflusst es jedenfalls überhaupt nicht, dass hinsichtlich einiger Formel-1-Teams Unsicherheit zu herrschen scheint", ergänzte er.

Arden ist im Moment das wohl professionellste Team in der Formel 3000, für einen Einstieg in die Formel 1 wären jedoch neue Bestimmungen notwendig. Realistisch betrachtet scheitert das Projekt derzeit nicht nur an den 48 Millionen Dollar, sondern auch an der Infrastruktur - Arden hat keine Fabrik, die ausreichen würde, um ein konkurrenzfähiges Formel-1-Auto zu bauen, und vorerst auch noch keinen großen Hersteller an der Angel. Das Konzept ist also noch vage.