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Arbeitsgruppe untersucht offene Formelcockpits
Nach den Unfällen von Henry Surtees und Felipe Massa überlegt man sich, wie die Cockpits von Formelautos sicherer gestaltet werden könnten
(Motorsport-Total.com) - Der internationale Motorsport durchlebte vor der Sommerpause eine traumatische Woche: Erst wurde Henry Surtees beim Formel-2-Rennen in Brands Hatch von einem umherfliegenden Rad erschlagen, was dem jungen Briten auf tragische Weise das Leben kostete, dann traf Felipe Massa im Rahmen der Formel 1 am Hungaroring eine lose gewordene Feder, die ihm schwere Verletzungen zufügte.

© Renault
Pat Symonds sitzt der Arbeitsgruppe für Cockpitsicherheit im Formelsport vor
Wie sich diese 800-Gramm-Stahlfeder von Rubens Barrichellos Brawn lösen konnte, ist unklar: "Wir sind uns noch nicht ganz sicher, woran es lag", gesteht Teamchef Ross Brawn. "Wir hatten zwei Probleme mit der Einheit und wir wissen nicht, welches zuerst auftrat. Wir haben das jetzt so modifiziert, dass beide Probleme nicht mehr auftreten können. Wir stießen in den Daten aber auf kein besonderes Ereignis, das das Problem ausgelöst haben könnte."#w1#
"Es war merkwürdig, denn wir hatten diese Einheit schon die ganze Saison in Verwendung, aber es gab davor nie Anzeichen für Probleme", so der Brite, der glaubt, dass der wellige Hungaroring Auslöser gewesen sein könnte: "Ferrari hatte am Freitag zwei Aufhängungsprobleme und Vettel hatte im Rennen ein Problem mit Chassis/Aufhängung. Anscheinend war Ungarn also besonders hart zu den Aufhängungen."
Noch vor der Sommerpause wurde angesichts der beiden Horrorunfälle der Ruf laut, die offenen Cockpits der Formelautos künftig besser zu sichern. Von Sicherheitskäfigen war da ebenso die Rede wie von Panzerglaskuppeln. In den vergangenen Wochen schlief diese Diskussion jedoch wieder ein - aber nur in der Öffentlichkeit. Hinter den Kulissen beschäftigt sich eine FIA-Arbeitsgruppe unter dem Vorsitz von Renault-Chefingenieur Pat Symonds mit genau diesem Thema.
Doch Brawn ist sich nicht sicher, ob die Arbeitsgruppe Vorschläge hervorbringen wird, die solche Unfälle vereiteln können, denn: "Es sind nun einmal Formelautos mit offenen Cockpits. Ich glaube nicht, dass wir die Cockpits wirklich schließen wollen. Es wird also immer ein gewisses Restrisiko geben. Die Frage ist, wie man dieses Restrisiko minimieren kann." Genau das ist nun Aufgabe von Symonds und Co.

