• 14.05.2008 17:12

  • von Pete Fink

Arai: Enttäuschendes Türkei-Wochenende

Noritoshi Arai, Toyotas Direktor für Technische Koordination, sprach in seiner Analyse aus Istanbul von einem "rundum enttäuschenden Rennausgang"

(Motorsport-Total.com) - Toyota trat in der Türkei nicht mit dem neuen aerodynamischen Paket von Barcelona an, sondern brachte bereits erprobtes und bewährtes Material aus dem Bahrain-Rennen nach Istanbul. "Wir hatten zum Grand Prix von Spanien ein neues Aero-Paket mit Modifikationen an der Nase und am Frontflügel im Gepäck, das aber im Rennen noch nicht verwendet wurde", erklärte Noritoshi Arai, Toyotas Direktor für Technische Koordination.

Titel-Bild zur News: Jarno Trulli Timo Glock

Keine Punkte: Toyota erlebte in der Türkei kein gutes Wochenende

"Wir warten darauf, dieses neue Setup einsetzen zu können, haben es aber nicht nach Istanbul mitgenommen, weil hier andere aerodynamische Bedingungen vorliegen. Der Kurs von Istanbul bietet in etwa das gleiche Abtriebniveau wie der von Bahrain, wo unsere Wagen beide sehr wettbewerbsfähig waren. Wir hofften daher, die dortigen Leistungen wiederholen zu können."#w1#

Am Freitag waren die Vorbereitungsarbeiten des Teams weniger durch die Feuchtigkeit gestört, es gab vielmehr Probleme mit beiden von Bridgestone in die Türkei mitgebrachten Reifenmischungen. "Das Graining ging zum einen auf die feuchten Bedingungen und zum anderen darauf zurück, dass die Temperaturen kühler als normal waren", beschrieb Arai.

Trotzdem stellte sich zumindest für die Qualifikation heraus, dass die Toyotas auf die mittlere Mischung - in Istanbul war dies die härtere der zwei Varianten - setzen wollten, der beiden Piloten besseren Grip bot. "Uns war aber klar, dass wir eindeutig klären mussten, welcher der beiden Reifen uns im Rennen am Sonntag die bessere Performance geben würde."

"Leider hatte Timo im Qualifying mechanische Probleme, durch die er auf einer sehr bedauerlichen Startposition für das Rennen landete", so Arai. "In seiner letzten schnellen Runde im zweiten Qualifying trat beim Wagen von Timo in Kurve neun plötzlich einen Defekt beim rechten Vorderrad auf und er war gezwungen, seine Runde abzubrechen."

Trulli ohne Balance, Glock mit Radproblemen

"Wir haben das rechte Vorderrad gründlich untersucht und ein schadhaftes Teil in der Radinstallation gefunden. In Q1 war Timo schneller als Jarno unterwegs. Ohne sein Radproblem hätte er voraussichtlich eine Rundenzeit um die 1:26 Minuten erreicht, die ihn mühelos ins Q3 gebracht hätte. Es war wirklich schade."

Jarno Trulli

Jarno Trulli kämpfte am Samstag mit der Balance seines Toyota TF 108 Zoom

Bei Jarno Trulli hingegen hatten sich am Samstagmorgen Balanceprobleme in den langsamen Kurven eingestellt. "Wir nahmen zwar einige Feineinstellungen am Radsturz vor, es gelang uns aber nicht, das genau richtige Setup zu finden. In der Folge blieb seine Zeit von 1:26,695 Sekunden aus Q1 die schnellste Rundenzeit, die er an diesem Tag erreichte, wobei die Zeiten im Q2 von Runde zu Runde schlechter wurden. Er erreichte im zweiten Qualifying-Abschnitt zwar Platz zehn und damit das Q3, wir saßen dabei aber die ganze Zeit wie auf heißen Kohlen."

Beim Start musste Trulli David Coulthard und Nico Rosberg an sich vorbei ziehen lassen. "Letztlich war durch die Positionen zu Ende der ersten Runde weitgehend vorgegeben, wie das Rennen enden würde", analysierte Arai, der zudem von einem "rundum enttäuschenden Ausgang" sprach. Trulli wurde Zehnter, Glock landete auf Platz 13 - zum ersten Mal seit Melbourne gelangte kein Toyota in die Punkteränge.

Glock bestritt das Rennen mit einer Ein-Stopp-Strategie. Arai begründete: "Ein Faktor dabei war, dass er in der hinteren Hälfte der Startaufstellung beginnen musste. Unsere Strategie berücksichtigte aber auch, dass die Balance seines Wagens sehr stabil war, was auch mit schwerer Benzinlast konkurrenzfähige Rundenzeiten ermöglicht."

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