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  • 16.04.2016 05:17

  • von Dominik Sharaf

Antriebsreglement: Mercedes und Red Bull zanken wieder

Günstiger, garantiert, PS-gleich und lauter: Horner stellt einen Vier-Punkte-Katalog auf, sieht aber nicht, dass sich etwas ändern würde - Wolff trotz Druck optimistisch

(Motorsport-Total.com) - Mercedes und Red Bull gehen auf politischen Parkett erneut auf Konfrontationskurs. Anlass ist der Versuch, mittels eines neuen Antriebsreglement in der Formel 1 für kostengünstigere Aggregate für Kunden zu sorgen. Es wird über eine Novelle zur Saison 2017 oder 2018 verhandelt, spätestens Ende April soll eine Entscheidung fallen. "Dann geht es um vertragliche Details und es ist nicht jeder glücklich", stöhnt Mercedes-Sportchef Toto Wolff und wird konkret: "Christian ist nicht so glücklich."

Titel-Bild zur News: Christian Horner, Toto Wolff

Christian Horner und Toto Wolff haben mal unterschiedliche Auffassungen Zoom

Gemeint ist Red-Bull-Teamchef Horner, dessen Truppe im vergangenen Jahr vor einem Ausstieg aus der Königsklasse stand - weil ihnen niemand seine V6-Hybride verkaufen wollte. Er macht einen Forderungskatalog auf: "Eine deutliche Reduzierung der Kosten auf zwölf Millionen Euro (pro Jahr und Team; Anm. d. Red.), Verfügbarkeit oder Garantie auf Belieferung, eine Annäherung der PS-Zahlen in engem Rahmen und eine Lösung für das Soundproblem", so Horner.

Doch von diesen Zielen sind die Verantwortlichen offenbar meilenweit entfernt. Zumindest prangert der Brite das an: "Nicht einmal nahe dran an irgendeiner Vorgabe" seien die Verhandlungen derzeit, poltert Horner. Er prognostiziert: "Was passieren wird - wie so oft bei solchen Dingen - ist, dass die Zeit ausgeht, nichts erreicht wird und sich nichts ändert." Dabei liegen die Vorteile scheinbar auf der Hand, sollte der Vier-Punkte-Plan Red Bulls umgesetzt werden. Doch es mangelt an Wegen.

Die Formel 1 wäre so wettbewerbsoffener, weil sich mehr Teams die Motoren leisten und in die Chassisentwicklung investieren könnten, dazu auch wieder attraktiver für die Fans. Zumindest in der Theorie. "Die Sache ist komplex", mahnt Wolff. "Das Ziel ist es, dass nie wieder jemand ohne einen Motor dasteht." Die Hersteller hätten die Aufgabe begriffen und sich auch der Kostenfrage angenommen. "Wir wollen günstigere Abtriebe und haben die Ziele erreicht, die wir uns gesetzt haben. Es soll nicht erneut zu einer Situation wie bei Red Bull kommen", erklärt der Österreicher.


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Was Wolff meint: Mercedes und Co. haben ihre Produktionskosten gesenkt, um künftig günstiger anbieten zu können. Im Reglement sind Kompromisse gefragt, am Ende geht es um den kleinsten gemeinsamen Nenner. Horner und skizziert den weiteren Weg durch die Gremien. "Es gab kürzlich Gespräche, die jetzt die Strategiegruppe absegnen und an die Formel-1-Kommission weiterleiten muss." Durch den Zeitdruck und die Einigung auf einen Fortbestand der Hybridformel ist der Weg für Revolutionen versperrt: "Ich erwarte daher keine großen Überraschungen", unterstreicht er.

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