Anrainer-Ombudsmann: Österreich-Comeback unrealistisch

Anrainer-Ombudsmann Karl Arbesser zweifelt an einem Formel-1-Comeback in Österreich 2013 - Er durchkreuzte schon einmal Dietrich Mateschitz' Pläne

(Motorsport-Total.com) - Ursprünglich hatte es geheißen, dass das Kapitel "Formel 1 in Spielberg" beendet ist. Doch zuletzt gab es von Seiten Red Bulls überraschenderweise Stimmen, die ein Comeback des Grand Prix von Österreich alles andere als ausschlossen. Der Plan: Wegen der Absage der Premiere in New Jersey 2013 und den gescheiterten Versuchen, den Grand Prix von Frankreich wiederzubeleben, könnte der Red Bull Ring einspringen und den Kalender wieder auf 20 Rennen erweitern.

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Red Bull muss sich wieder einmal mit dem Widerstand der Anrainer herumschlagen

Vor allem Red Bulls Motorsportkonsulent Helmut Marko hatte angemerkt, dass die malerisch gelegene Rennstrecke in der Steiermark, die im Besitz des Energy-Drink-Herstellers steht, über eine Formel-1-Lizenz verfügt, zudem wäre die Infrastruktur bereit und genügend Hotels vorhanden. Und bei Red-Bull-Boss Dietrich Mateschitz sei schließlich alles möglich. Bloß die Finanzierung schien das Problem, denn das Land Österreich müsste die Renngebühr in Höhe von stolzen 30 Millionen US-Dollar zahlen.

Red-Bull-Ring-Gegner macht wieder mobil

Doch nun meldet sich mit Karl Arbesser ein langjähriger Widersacher von Red Bull zu Wort. Der Anrainer und Schlossbesitzer hatte bereits 2003 gegen die Pläne von Mateschitz erfolgreich mobil gemacht, den ehemaligen A1-Ring, wo von 1997 bis 2003 die Formel 1 gastierte, zu einer gigantischen Motorsport- und Luftfahrtanlage umzubauen.

Das umfangreiche und aufwändige "Projekt Spielberg" war damals an der Umweltverträglichkeits-Prüfung gescheitert, wodurch sich Mateschitz zunächst gekränkt zurückzog, dann aber die Rennstreckenruine in einer abgespeckten Version zum Red Bull Ring wiederaufbaute. Freilich unter strengen Auflagen, was die Zuschauerkapazität und den Lärm angeht, denn Rennstreckengegner Arbesser und einige andere Anrainer leisteten weiter Widerstand.

Arbesser will hart bleiben

Der Anrainer-Ombudsmann meinte nun gegenüber der 'APA', dass er nicht wisse, wie man ein Formel-1-Rennen im Umweltbescheid unterbringen wolle, weil dies ganz klar gegen die Richtlinien in Sachen Schall und Besucherzahlen - pro Tag sind nur 25.000 Zuschauer erlaubt - verstoße: "Also, da wäre schon Erhebliches zu machen".

Sebastian Vettel

Wird die Formel 1 im kommenden Jahr in der Steiermark gastieren? Zoom

Zumal der Lärmpegel laut Arbesser bereits beim DTM-Rennen - die größte Motorsportveranstaltung auf dem Red Bull Ring - laut eigenen Messungen an einer Stelle um sechs Dezibel zu hoch war. Seiner Meinung nach könnte man sich bei der Formel 1 bereits in einem gesundheitsgefährdenden Bereich bewegen.

Dass er seinen Widerstand durch finanzielle Zuwendungen von Seiten Red Bulls aufgeben könnte, ist für ihn laut eigenen Angaben keine Option: "Das kann ich mir persönlich nicht vorstellen, denn wozu gibt es dann einen Bescheid? Ich werde bezahlt, die Einhaltung des Bescheids zu kontrollieren und dann sollte ich für weiteres Geld beide Augen zudrücken?"