Angeblich Aufruhr bei Mercedes-Tochter Ilmor
Zwei hochrangige Entlassungen und angebliches Hausverbot von Martin Whitmarsh sagt man der Motorenschmiede von Mercedes nach
(Motorsport-Total.com) - Ungewöhnliches tut sich im Moment bei Mercedes-Ilmor, also jener Mercedes-Tochter, die die Motoren für das Formel-1-Projekt baut: Neben Gerüchten um Spannungen zwischen Firmenmitgründer Mario Illien und McLaren-Geschäftsführer Martin Whitmarsh hat es kürzlich zwei hochrangige Entlassungen gegeben.

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Martin Whitmarsh hat bei Mercedes-Ilmor in Brixworth angeblich Hausverbot
Ob und wie diese Ereignisse miteinander in Zusammenhang stehen, ist noch völlig unklar, fest steht aber inzwischen, dass Fabrikationschef Peter Collins und der Verantwortliche für den Rennbetrieb, Michael Wilson, ihren Hut nehmen mussten. Dies bestätigte eine Mercedes-Ilmor-Sprecherin heute gegenüber 'F1Total.com': "Diese Informationen sind korrekt. Wir ziehen es jedoch vor, in dieser Angelegenheit keinen offiziellen Kommentar abzugeben."#w1#
Darüber hinaus gibt es offenbar ein Machtgerangel zwischen Motorenbauer Mario Illien und Martin Whitmarsh, der rechten Hand von Teamchef Ron Dennis bei McLaren. Unbestätigten Informationen zufolge soll Illien gemeinsam mit seinem Partner Roger Penske infolge von internen Spannungen am Stuhl von Whitmarsh sägen. Angeblich hat Whitmarsh bereits Hausverbot bei Mercedes-Ilmor in Brixworth, Mercedes-Sprecher Wolfgang Schattling dementierte dies aber: "Nur eines von vielen Gerüchten, das nicht stimmt."
Illien selbst reagierte im 'F1Total.com'-Interview nur äußerst zögerlich auf die Frage nach seinem Verhältnis zu Whitmarsh: "Ich glaube, es ist momentan am besten, wenn ich darüber keinen Kommentar abgebe." Auf das angebliche Hausverbot des McLaren-Mannes abgesprochen, legte er eine Nachdenkpause von rund 20 Sekunden ein, ehe er völlig ausweichend bestätigte, dass McLaren "unser Partner" und "ein gutes Team" sei. Wie diese Vorgänge zu deuten sind, sei dahingestellt.
Mercedes-Ilmor war per 31. Oktober 2002 eine 55-Prozent-Tochter von DaimlerChrysler. Die restlichen 45 Prozent lagen damals zu gleichen Teilen in den Händen von Mario Illien, Roger Penske und Liz Morgan, der Witwe von Firmenmitgründer Paul Morgan. Diese Informationen beruhen jedoch auf Stand einer Pressemitteilung vom 20. September 2002, in der angekündigt wurde, dass DaimlerChrysler bis 2005 die volle Kontrolle über das Unternehmen erlangen möchte.

