• 10.10.2002 11:51

  • von Marcus Kollmann

Andersson über Frentzen - "Nie richtig verhandelt"

Der Toyota-Teamchef stellt die Verkündung des zweiten Piloten in Aussicht und spricht über die Verhandlungen mit den Fahrern

(Motorsport-Total.com) - Zwei WM-Punkte geholt und unbestritten eine Menge gelernt, so lässt sich kurz und knapp das Fazit der ersten Formel-1-Saison von Toyota laut Teamchef Ove Andersson zusammenfassen.

Titel-Bild zur News: Ove Andersson

Andersson hofft auf einen gute Leistung beim Saisonfinale in Suzuka

Im Gespräch mit dem 'Sport-Informations-Dienst' zeigte sich der Schwede im Vorfeld des letzten Grand Prix-Laufs des Jahres insgesamt zufrieden mit dem Verlauf der aus Teamsicht zweifelsohne einige Hochs und Tiefs besitzenden Saison.

Natürlich kam Andersson auch nicht darum die Entscheidung, warum man 2003 keinen der beiden diesjährigen Piloten mehr einsetzen wird, zu erklären: "Wir hatten das Gefühl, dass wir eine andere Sichtweise unserer Arbeit brauchen", rechtfertigt der Teamchef den Entschluss die Zusammenarbeit mit McNish und Salo nicht fortzusetzen.

"Olivier Panis ist sehr erfahren, er wird dem Team viel geben, vielleicht nicht im Rennen, aber in der Arbeit mit dem Team", glaubt Andersson, dass der Franzose durch sein technisches Know-how dem deutsch-japanischen Rennstall dabei helfen kann in kurzer Zeit die eigenen Ziele in die Realität umzusetzen.

Während Panis über einen Vertrag für 2003 und 2004 verfügt, ist der Name des zweiten Piloten noch immer ein Geheimnis. In Verbindung mit Toyota wurden in den letzten Monaten so ziemlich alle verfügbaren Piloten gebracht, unter anderem auch Heinz-Harald Frentzen. Doch für den 35-Jährigen war das Newcomer-Team anscheinend kein Thema.

"Wir haben mit Heinz-Harald Frentzen gesprochen, aber nie richtig verhandelt. Als wir Kontakt aufnahmen, hatte ich den Eindruck, dass er sich schon für Sauber entschieden hatte", entgegnete Andersson auf die Frage, ob die Chance bestanden hätte den Mönchengladbacher unter Vertrag zu nehmen.

Als wahrscheinlichster Kandidat auf das zweite Toyota-Cockpit erscheint derzeit Cart-Champion Cristiano da Matta. In der Formel 1 geht man fest davon aus, dass der Brasilianer in Kürze offiziell als Teamkollege von Olivier Panis bekannt gegeben werden wird, doch sicher ist das anscheinend noch nicht: "Möglicherweise können wir hier in Suzuka etwas sagen", deutete Ove Andersson im Vorfeld des Japan-Grand Prix an, dass Toyota vielleicht während des Rennwochenendes das Geheimnis lüften wird.

Die Spekulationen, wonach von Anfang an auf Grund marketingbezogener Erwägungen nur ein Brasilianer in Frage kam, stimmen den Worten des Toyota-Teamchefs aber nicht: "Es hat nichts mit Marketing zu tun, es gibt viele wichtige Märkte in der Welt. Wir versuchen, einen guten Fahrer zu finden, und schauen dabei nicht auf die Nationalität."

Schwierigkeiten, wie sie zum Beispiel Allan McNish ab und an in diesem Jahr hatte, weil er viele Formel-1-Strecken nicht kannte, erwartet Andersson, für den Fall dass da Matta der zweite Pilot des Teams sein wird, nicht.

Seiner Meinung nach "sollte ein guter Fahrer keine Probleme haben." Für das Abschneiden beim Großen Preis von Japan, steht die Zielsetzung bereits fest: "Ich hoffe, dass wir im Qualifying in die Top Ten fahren können. Das ist das Maximum, was wir im Augenblick erwarten können", hofft man bei Toyota auf eine gute Leistung im letzten Rennen der ersten Formel-1-Saison.