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  • 29.12.2006 16:36

Anderson behält Schumacher als Held in Erinnerung

Der Ex-Jordan-Chefdesigner versteht den Rücktritt von Michael Schumacher gut und sieht ihm auch seine "Untaten" nach

(Motorsport-Total.com) - Michael Schumachers Karriereweg in der Formel 1 wurde nicht nur mit Erfolgen gepflastert, im Laufe der Jahre kamen auch einige strittige Szenen zustande, die das Lager der Formel-1-Fans in zwei Teile spaltete. Für Gary Anderson, den langjährigen Chefdesigner bei Jordan, der 1991 den Formel-1-Einstieg Schumachers aus der Nähe miterlebte, bleibt der siebenfache Weltmeister ungeachtet der Vorfälle ein Held.

Titel-Bild zur News: Gary Anderson

Gary Anderson hätte sich ein weiteres Formel-1-Jahr Schumachers gewünscht

"Wenn man auf diesem Niveau in einem Sport agiert - ob nun Cricket, Tennis, Golf oder was auch immer -, dann gibt es im Hintergrund immer viele Betrügereien", so Anderson gegenüber 'crash.net'. Die begangenen "Fouls" könnten die erreichten Erfolge nicht schmälern. "Es ist wie bei einem Fußballer, der eine Schwalbe hinlegt - als Sportler muss man manchmal solche Dinge tun. Alles, was er gut gemacht hat, wurde dadurch in den Hintergrund gedrängt."#w1#

Dass er in seinem Formel-1-Schlussjahr den achten WM-Titel knapp verpasste, bedauert Anderson, doch das Ende seiner Karriere käme zum richtigen Zeitpunkt. "Er ist noch immer konkurrenzfähig und kann den anderen eine schwierige Zeit bereiten, ein weiteres Jahr wäre vielleicht toll gewesen", fuhr er fort. "Es hätte mit den Regeländerungen auch ein gutes Jahr für ihn und Ferrari werden können, aber an einem gewissen Punkt muss man sagen: 'Mir macht es keinen Spaß mehr, dafür jeden Morgen aufzustehen.'"

"Einen richtigen oder falschen Zeitpunkt gibt es dafür nicht, aber wenn man konkurrenzfähig und erhobenen Hauptes gehen möchte, dann musste er es jetzt machen", so Anderson. "Er hätte vielleicht noch ein Jahr anhängen können, aber da hätte genauso gut alles schieflaufen können." Die nachrückende junge Garde könne das Loch in der Formel 1 nicht sofort auffüllen.

"Ich habe immer an die junge Garde geglaubt, ich mag es, wenn die Jungen nachrücken, aber für sie muss jemand da sein, der eine Referenz für sie ist. Michael Schumacher verkörperte diese Referenz, nun ist Fernando Alonso an der Reihe", erklärte er weiter. "Nun müssen die Jungen eben Alonso schlagen. Ich denke aber, dass es immer auch einige ältere Jungs in der Formel 1 geben sollte, aber letztlich bleibt der Motorsport einfach Motorsport."

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