• 06.12.2001 12:51

  • von Marcus Kollmann

Amerikaner Bryan Herta will in die F1

Vorläufig erst einmal als Testfahrer, strebt der Kalifornier langfristig ein Cockpit in der Königsklasse für 2003 an

(Motorsport-Total.com) - Der 31-jährige Rennfahrer Bryan Herta, diese Saison als Ersatzpilot von Shinji Nakano für das Team Walker Racing in Long Beach und Rio im Einsatz, sowie bei den Rennen in Portland, Cleveland und Toronto für Mo Nunn Racing's Tony Kanaan am Start, hat gegenüber 'Speedvision' seine Formel-1-Ambitionen bestätigt.

Titel-Bild zur News: Bryan Herta

Bryan Herta strebt ein Cockpit in der Formel 1 an

Herta, der sein Champ Car-Debüt im Alter von 24 Jahren gab und bislang 19 Mal in den Top 5 und 43 Mal in den Top 10 die schwarz-weiß-karierte Flagge sah, erklärte, dass er schon lange Zeit über ein Engagement in der Formel 1 nachdenke und es Gespräche zwischen ihm und den Teams British American Racing und Arrows über eine Verpflichtung als Testfahrer für die kommende Saison gegeben habe.

Der Kalifornier ist den Fans der Champ Car-Serie als starker Racer bekannt und konnte 1998 seinen ersten CART-Sieg holen und gewann insgesamt zwei Mal hintereinander das Rennen in Laguna Seca.

Neben einem möglichen Engagement in der Formel 1 überlegt Herta, ob er eventuell eine weitere Saison bei einem Champ Car-Team oder in der American Le Mans-Serie bestreiten sollte. Der 31-Jährige ist jedoch fest davon überzeugt, dass es für eines der genannten Formel-1-Teams Sinn machen würde ihn zu verpflichten.

"Es hat viel Interesse daran gegeben einen amerikanischen Fahrer zu haben und wenn ich die Chance erhalte, dann werde ich mein Bestes geben. Ich will versuchen mich bei den Testfahrten zu beweisen und 2003 dann ein festes Cockpit bekommen", machte Herta deutlich, dass es ihm ernst ist.

Für British American Racing könnte Herta auf Grund des Hauptsponsors British American Tobacco interessant sein, wobei zu bedenken ist, dass das in Brackley beheimatete Team mit Jacques Villeneuve und Olivier Panis über eine starke, eingespielte Fahrerpaarung verfügt. Nur im Falle einer weiteren enttäuschenden Saison ist davon auszugehen, dass der Kanadier und/oder der Franzose kein Interesse mehr haben könnten 2003 ein weiteres Jahr mit dem Team von Craig Pollock zu bestreiten.

Bei Arrows dürfte Herta indes die größten Chancen haben, denn Red Bull-Chef Dietrich Mateschitz steckt nach Beendigung des Sponsorings bei Sauber mehr Geld in das Team von Tom Walkinshaw und hat offen zugegeben, dass er von einem amerikanischen Formel-1-Team träumt und dazu auch mindestens ein amerikanischer Rennfahrer gehöre. Zwar hat Walkinshaw bislang kategorisch alle in diese Richtung gehenden Vermutungen und Meldungen als reine Spekulation abgetan, jedoch könnte auf Grund Red Bulls Sponsoring Herta möglicherweise dort am ehesten zu einem Formel-1-Einsatz kommen.

Während des US-Grand-Prix hatten die Teamchefs Bobby Rahal und Craig Pollock erklärt, dass die Königsklasse amerikanische Fahrer und mehrere Rennen in den Staaten braucht, um langfristig wieder einen angemessenen Stellenwert im Land der unbegrenzten Möglichkeiten zu bekommen.