• 12.05.2016 20:13

  • von Christian Nimmervoll & Dominik Sharaf

Alonsos Fabelrunden kein Gradmesser für McLaren-Honda

Ein neuer Frontflügel soll McLaren in Barcelona in Punktenähe bringen, die Fabelrunden von Sotschi sind laut Jenson Button aber kein echter Gradmesser

(Motorsport-Total.com) - Mit der einen oder anderen extrem schnellen Runde im letzten Renndrittel in Sotschi sorgte Fernando Alonso zuletzt für Diskussionen. Hat McLaren-Honda genug Power, kann diese aber nur nicht abrufen, weil der Motor zu viel Benzin verbraucht? Zumindest Jenson Button ist anderer Meinung.

Titel-Bild zur News: Fernando Alonso

Fernando Alonso legte in Sotschi ein paar Rundenzeiten für die Galerie hin Zoom

"Das mit den schnellen Runden am Ende eines Rennens ist so eine Sache", erklärt er, von 'Motorsport-Total.com' auf das Thema angesprochen. "Ja, es waren schnelle Runden, aber sonst hat niemand sein ganzes Paket für eine schnelle Runde aufgespart, die Reifen abgekühlt und so weiter. Man kann nicht sagen, dass unser Tempo so gut ist, wie es diese Rundenzeiten suggerieren. Das Auto ist gut, aber diese zwei, drei Runden zeigen nicht wirklich an, wo wir stehen."

Button unterstellt damit zwischen den Zeilen, dass Alonso ein wenig Show gemacht hat: "Wenn du alleine fährst, wird dir schnell langweilig, insofern kann ich ihn verstehen." Und er ergänzt: "Wir müssen mehr Benzin sparen als andere, das ist richtig. Aber das macht nicht so viel aus, wie manche glauben. Ich persönlich musste in Russland überhaupt nicht Benzin sparen. Wir hatten das Safety-Car, ich hatte oft DRS - das hilft."

Obwohl Button die Alonso-Fabelrunden von Sotschi relativiert, blickt er den nächsten Rennen optimistisch entgegen: "Wir haben für jedes Rennen Updates. Das ist nicht bei vielen Teams so." Was genau in Barcelona am MP4-31 alles neu sein wird, entzieht sich unserer Kenntnis; gesichert ist aber, dass zumindest am Freitag der zweite komplett neue Frontflügel dieser Saison zum Einsatz kommen wird.

"Das Auto wird immer besser, wir werden in den Rennen immer schneller", freut sich Alonso. "Barcelona, Monaco, Kanada sollten besser sein für uns als China und Russland, wo viel Motorleistung gefragt war. Die meisten Updates für dieses Rennen sind aerodynamischer Natur. Wir werden sehen, wie sich das Wochenende entwickelt, aber ich bin viel optimistischer als noch vor einem Monat."


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Und auch optimistischer als nach den Barcelona-Tests im Winter, bei denen McLaren laut Button-Auskunft mit Übersteuern in der langgezogenen dritten Kurve, dem Wind und Graining zu kämpfen hatte. "Es wird schwierig", befürchtet der Weltmeister von 2009. "Ich hoffe, dass sich das Auto anders als bei den Wintertests hier anfühlt, und wir glauben zu wissen, warum es sich bei den Wintertests nicht so gut angefühlt hat. Das ist gut."

Im Qualifying sieht er McLaren wieder relativ sicher in Q2, aber an der Grenze, es in Q3 zu schaffen. "Es wird schwierig, hier Punkte zu holen", gibt Button zu. Zwei Wochen später, auf einer seiner Lieblingsstrecken, könne es aber ganz anders aussehen: "In Monaco können wir sicher gut dabei sein. Dort sehe ich nur drei Teams vor uns. Mit allen anderen sollten wir es aufnehmen können."