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Alonso zuversichtlich: Gute Ergebnisse "noch in diesem Jahr"

Trotz der aktuellen Misere behält Fernando Alonso seinen Zweckoptimismus und sieht gute Ergebnisse noch 2017 kommen - Mit normalem Motor Top-5-fähig?

(Motorsport-Total.com) - Kurven gut. Geraden schlecht. So lautet vereinfacht die Regel, wenn es um McLaren-Honda in dieser Saison geht. Das Chassis des MCL32 scheint konkurrenzfähig zu sein, genau wie Fernando Alonso, der bei nahezu jeder Gelegenheit betont, wie stark er in diesem Jahr doch fährt. Dass der Schwachpunkt Honda heißt, muss in diesem Zusammenhang wohl niemandem mehr erklärt werden.

Titel-Bild zur News: Fernando Alonso

Alonso würde lieber gegen Ferrari und Mercedes als Renault und Sauber fahren Zoom

"Mir machen die Kurven Spaß, mir macht der Start Spaß, mir machen die Boxenstopps Spaß", betont der Spanier noch einmal - also alles das, wofür es nicht unbedingt Leistung aus dem Motor benötigt. Doch diese ist nun einmal elementar wichtig, um ins Ziel zu kommen (oder überhaupt an den Start gehen zu können) und Punkte einzufahren - davon hat McLaren in dieser Saison aber noch überhaupt keine.

Immer wieder wird die Frage gestellt, wie gut das Chassis des Teams wirklich ist. Die Wahrheit dürfte nur schwierig herauszufinden sein. Im Qualifying von Sotschi fehlten Alonso 3,3 Sekunden auf die Spitze. Er sagt: "Wenn wir hier 3,3 Sekunden zurückliegen, liegt das nicht nur am Motorendefizit." Doch der Spanier hatte am Wochenende schon gerechnet: Zweieinhalb bis drei Sekunden verliere man auf den Geraden - macht 0,3 bis 0,8 Sekunden Defizit für das Chassis.

Damit würde man aktuell hinter Ferrari und Mercedes auf Rang drei rangieren und komfortabel vor Red Bull liegen. "Mercedes und Ferrari sind die Besten bei Motor, Aerodynamik und mechanischem Grip. Danach könnten wir spielend hinter ihnen sein", glaubt der zweimalige Weltmeister, weiß aber auch, dass es keine Antwort gibt, die rein schwarz oder weiß zu beantworten ist. "Wir hätten aber das Potenzial, in jedem Rennen in die Top 5 zu kommen", glaubt er.


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Doch an schnelle Erfolge in diesem Jahr glaubt kaum einer mehr. Immer wieder hatte McLaren-Honda vollmundig Podestplätze und Siege angekündigt, doch davon ist man meilenweit entfernt. Zumindest tut man von Teamseite her alles, um noch so gut wie möglich dazustehen. Zu jedem Rennen gibt es kleinere Updates, doch weil die Konkurrenz nicht schläft, geht es vergleichsweise nicht nach vorne.

Dabei werden in den Medien derzeit schon kleinere Erfolge wie eine Sensation verkauft - etwa bei Selbstverständlichkeiten wie dem problemfreien Absolvieren von Testfahrten. "Nach dem Bahrain-Test habe ich zum Beispiel gelesen, wie McLaren beeindruckt haben soll. Dabei haben wir nur ein normales Programm absolviert", wundert sich Alonso, kündigt aber ein großes Update-Paket für Barcelona an, mit dem die Lücke nach vorne etwas geschlossen werden soll.

Fernando Alonso

In Sotschi konnte der Spanier nicht einmal das Rennen aufnehmen Zoom

Ob man dann eventuell um zehnte Plätze wird fahren können, dürfte den Spanier aber wenig interessieren. Auf die Frage, was ihn glücklich macht, antwortet er: "Gewinnen!" Weil das mit McLaren aber nicht gelingen wird, steht ihm eine schwierige Zeit bevor. Da hilft nur Zweckoptimismus: "Aber ich sehe wenigstens, dass jeder im Team hart arbeitet und sehr motiviert ist. Das gibt mir die Zuversicht, dass wir noch in diesem Jahr gute Ergebnisse erreichen können - vielleicht nicht kurzfristig, aber irgendwann werden sie kommen."