Alonso: "Wir werden aggressiv vorgehen"
Fernando Alonso ist mit Bestzeit in den Klassiker von Monte Carlo gestartet - Vor dem wichtigen Qualifying spricht der Ferrari-Pilot über seine Chancen
(Motorsport-Total.com) - Am vergangenen Wochenendesetzte sich Fernando Alonso mit einem Raketenstart vor heimischem Publikum an die Spitze. Die Freude seiner Fans währte aber nicht lange, denn die Zielflagge sah der Ferrari-Pilot mit einer Runde Rückstand. Wenige Tage später zeigte der zweifache Weltmeister in den Straßen von Monaco wieder eine starke Leistung. Er fuhr die Bestzeit im zweiten Freien Training. Obwohl die Zeiten enger beisammen liegen als noch in Spanien, will Alonso nicht zuviel hineininterpretieren. Red Bull ist für den 29-Jährigen weiterhin in der Favoritenrolle.

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Fernando Alonso will Ferrari wieder an die Spitze der Formel 1 bringen
Frage: "Kannst du an diesem Wochenende die Dominanz von Red Bull durchbrechen?"
Fernando Alonso: "Es war erst der erste Trainingstag. Im Freien Training probiert man verschiedene Dinge und im Normalfall sind sie am Samstag sehr stark. Ich glaube, von den Trainingszeiten her wird sich nicht soviel ändern. Red Bull ist nach wie vor Favorit für das Qualifying und das Rennen. Es stimmt aber auch, dass diese Strecke einzigartig ist. Alles kann passieren. Es gibt keinen Raum für Fehler. Die Reifen sind ein ganz neuer Faktor."
Frage: "Wie war die Situation zwischen dir und Felipe im Training? Er hat dich aufgehalten..."
Alonso: "Das war nicht Felipe. Das war das Auto vor ihm. Es war ein McLaren, der in jeder Runde in der letzten Kurve verlangsamt hat. Ich kenne den Grund dafür nicht, aber das war vor Felipe. Er musste wegen dem McLaren bremsen."
Frage: "Man hat gesehen, dass dir das Training Spaß gemacht hat. Wie hast du dich im Cockpit gefühlt?"
Alonso: "Ich fühle mich mit dem Auto wohl. Ich habe mich von Beginn an gut gefühlt. Das war auch im Vorjahr so. Ich bin glücklich, dass ich angreifen konnte. Mit jeder Runde konnte ich mehr pushen. Das Auto hat nicht mit Überraschungen reagiert, sondern hat sich gut verhalten. In Monte Carlo muss man Vertrauen in sein Auto haben."
"Man braucht eine gute Abstimmung, damit man noch später bremsen kann und schneller um die Kurven kommt. Dann kann man ohne große Risiken nahe an die Leitplanken heranfahren. Im Moment gibt mir das Auto diese Möglichkeiten. Ich bin glücklich, aber es ist erst Donnerstag. Am Samstag wird der Druck größer. Wenn man hier nur leicht von der Ideallinie abkommt, dann ist es sofort vorbei."
Frage: "Wirst du mehr Risiko als normal eingehen?"
Alonso: "Wir gehen derzeit überall Risiken ein. Wir sind nicht konkurrenzfähig genug, um mit den anderen zu kämpfen. Deshalb müssen wir in jedem Training, jedem Qualifying, jedem Rennen und bei jedem Start etwas riskieren. Wir müssen das Optimum herausholen, damit wir den Rückstand etwas verkürzen können. Wir werden garantiert aggressiv im Qualifying und im Rennen agieren."
"Wir versuchen unser Bestes zu geben, aber ich glaube nicht, dass sich die Situation im Vergleich mit Spanien groß verändert hat. Vielleicht waren die Zeiten anders, aber es war erst Donnerstag. Man kennt das Programm der Konkurrenz nicht. Die Strecke verändert sich auch stark. Wenn man zum richtigen Zeitpunkt auf die weichere Reifenmischung setzt, kann man dadurch gleich ein paar Zehntelsekunden gewinnen."
"Wir wissen nicht was die anderen gemacht haben. Wir konzentrieren uns auf unser Auto. Für Samstag werden wir die Abstimmung noch leicht verändern, denn ich denke, wir haben noch Potenzial. Die Balance war nicht ideal, also müssen wir sie verbessern."
Frage: "Was hältst du von der superweichen Reifenmischung?"
Alonso: "Die Performance war gut. Wir haben im Winter damit getestet, aber jetzt sind die Temperaturen natürlich anders. Das Resultat ist aber gleich. Sie sind auf einer Runde klar schneller. Es gibt aber nicht so einen großen Unterschied, wie wir ihn bei den ersten Rennen zwischen hart und weich gesehen haben. Die weiche und die superweiche Mischung liegen enger beisammen. Über den Verschleiß kann ich noch nichts Genaues sagen, denn ich bin den Longrun mit der weichen Mischung gefahren. Ich glaube, Felipe ist superweich gefahren."

