• 26.05.2011 16:52

  • von Dieter Rencken

Vettel: "Ferrari ist hier sehr stark"

Sebastian Vettel wirkt nach Platz fünf zum Auftakt in Monaco unbesorgt, schätzt Fernando Alonso und Ferrari aber als absolute Mitfavoriten ein

(Motorsport-Total.com) - Bestzeit am Vormittag, Fünfter am Nachmittag: Sebastian Vettel hat das Projekt Premierensieg in den Straßen von Monte Carlo erfolgreich begonnen. Allerdings muss er bis zum Qualifying am Samstag noch eine halbe Sekunde finden, denn Fernando Alonso und Ferrari scheinen an diesem Wochenende ein ernstzunehmender Gegner zu sein. Das ist dem Red-Bull-Star auch bewusst, wie er im Interview nach dem zweiten Freien Training festhält.

Titel-Bild zur News: Christian Horner und Sebastian Vettel

Sebastian Vettel hat am Donnerstag noch nicht all seine Karten aufgedeckt

Frage: "Sebastian, wenn du hier in Monaco beim Fahren Musik hören könntest, wäre das dann AC/DC, Rock'n'Roll? Wie war dein Tag sonst?"
Sebastian Vettel: "Wir hören keine Musik! Es war aber ein guter Tag, ich hatte von Anfang an ein gutes Gefühl. Das Wichtigste ist hier, viele Runden zu fahren. Einige Stellen haben sie neu asphaltiert, aber besser haben sie es damit nicht gemacht, sondern eher schlechter. Bisher sehen wir sehr konkurrenzfähig aus, aber alle liegen eng zusammen. Es wird eng."

Ein Fan von Monaco

Frage: "Aber Monaco ist schon super, oder?"
Vettel: "Ja, es macht richtig Spaß - es ist einfach was anderes hier. Die Geschwindigkeiten sind deutlich langsamer als auf einer gewöhnlichen Rennstrecke, aber das hat halt keinen Platz. Für den Maßstab, für die Kurven und deren Radien, dafür, dass es sehr holprig ist, sind wir schon ganz flott unterwegs. Das macht auf jeden Fall Spaß - da geht richtig die Post ab!"

Frage: "Hast du die Mauer schon berührt?"
Vettel: "Heute Morgen, gleich nach drei, vier Runden, leicht gestreichelt am Ausgang. Aber ich glaube, das muss man jedes Jahr mindestens einmal machen, wenn man hier ist, also haben wir da schon mal einen Haken drangesetzt und wir brauchen das am Rest des Wochenendes nicht mehr machen."

Frage: "Pirelli bietet hier Supersoft und Soft an. Wie groß ist der Unterschied?"
Vettel: "Man merkt es schon. Wir haben natürlich heute Nachmittag nicht drauf geschaut, eine schnelle Runde zu fahren, aber der weiche, also der Supersoft, ist schon deutlich schneller als der härtere Reifen und damit die bevorzugte Wahl für das Qualifying - man kann einfach mehr Rundenzeit rausholen. Beide scheinen aber recht gut zu funktionieren und zu halten. Keine Dramen heute."

Frage: "Ist Fernando Alonso für dich nun Favorit?"
Vettel: "Ich denke, Ferrari war heute insgesamt schnell. Ich weiß nicht, was bei Felipe auf dem kurzen Run war, aber auf den Longrun war er auch ziemlich schnell, gleichauf mit Fernando. Ferrari ist hier sehr stark - waren sie letztes Jahr schon, aber dann hatte Fernando einen Patzer im Freien Training. Mit denen ist zu rechnen, genau wie mit McLaren und Mercedes."


Fotos: Sebastian Vettel, Großer Preis von Monaco, Donnerstag


"Nico macht einen starken Eindruck. Hier ist alles ein bisschen enger zusammen. Es sind vielleicht nicht die Kurven dabei, die für die Autos irgendwelche großen Unterschiede machen können. Also wird es eng hier - und: Ein schlechter Start in die Runde heißt noch nicht, dass die Runde vermasselt ist, sondern man kann hintenraus noch aufholen. Hier lässt sich viel machen."

Wieder Probleme mit KERS

Frage: "Mark Webber hatte wieder Probleme mit KERS. Wie war es bei dir?"
Vettel: "Alles in allem ganz okay. Ganz zufrieden sind wir nicht, aber ich denke, es funktioniert, wenn wir es brauchen."

Frage: "Helmut Marko meinte vor dem Training, dass KERS im Rennen nicht so wichtig ist, aber im Qualifying könnte es sehr wohl ein Vorteil sein..."
Vettel: "Wenn das KERS funktioniert, ist es immer ein Vorteil, sonst würde man glaube ich durch die Bank entscheiden, das Ganze sein zu lassen. Freiwillig macht man das nicht, sondern es bringt wirklich Rundenzeit."

"Das Qualifying ist natürlich extrem wichtig, um mal die Position auf der Startaufstellung zu haben. Was danach kommt, sieht man dann. Im Rennen ist es hier schwierig zu überholen - ich glaube, auch mit dem Heckflügel ist es unmöglich. Nicht unmöglich, aber sehr, sehr schwierig. Schauen wir mal."

Sebastian Vettel

Mit 46 Runden hat Sebastian Vettel von allen Topfahrern am meisten trainiert Zoom

Frage: "Wirkt sich der verstellbare Heckflügel (DRS; Anm. d. Red.) auf das Fahrverhalten aus? Wie intensiv kannst du das System nutzen?"
Vettel: "Vielleicht nicht so aggressiv wie auf anderen Strecken. Die Geraden sind hier sehr kurz, daher macht es mancherorts keinen so großen Unterschied. Auf den langen Geraden verwendet man DRS aber genauso wie sonst überall auch. Im Nachhinein betrachtet war es eine sehr gute Idee, uns im Tunnel keinem Risiko auszusetzen. Wir gehen dort ohnehin schon ans Limit und neben der Linie ist es dort ziemlich rutschig. Aber sonst ist alles okay."

Folgen Sie uns!

Folge uns auf Instagram

Folge uns jetzt auf Instagram und erlebe die schönsten und emotionalsten Momente im Motorsport zusammen mit anderen Fans aus der ganzen Welt