Alonso: "Wie ein Rausch"
Nach den Erfolgen der Saison 2005 kann der Renault-Pilot die Gründe für Michael Schumachers Motivation besser nachvollziehen
(Motorsport-Total.com) - Fernando Alonso hat den großen Erfolg in der Formel 1 geschafft, doch seinen ersten Weltmeistertitel feierte er vorrangig nach dem Brasilien-Grand-Prix mit seinem Team. Ehrungen in seiner spanischen Heimat ließ er vorläufig platzen. Der neue Volksheld mied die Feiern in Spanien. "Ich bin auch deshalb nicht nach Spanien, weil es eine Menge politischer Verwicklungen um meine Person gab. Nach der Saison komme ich aber gern in meine Heimat", erklärte er in der 'Welt am Sonntag'.
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Fernando Alonso und die treibende Motivation, Erster zu bleiben
Doch der 24-Jährige wird noch deutlicher, der Frust sitzt tief: "Ich lerne derzeit viele Schulterklopfer und Händeschüttler kennen, die mir sagen: 'Das hast du großartig gemacht. Sag mir Bescheid, wenn du Hilfe brauchst.' Wo waren diese Leute vor einem Jahr?", fragte er. Sein Interesse gelte daher seiner Familie und einigen wenigen Freunden.#w1#
Von den vielen Jubelfeiern möchte sich Alonso zudem nicht anstecken lassen, er möchte weiterhin der Junge aus Oviedo bleiben, nicht der neue Superstar des Motorsports. "Ich habe immer noch dieselben Freunde, fahre dasselbe Auto, wohne in derselben Wohnung. Ich habe auch nicht vor, etwas zu ändern", fuhr er fort. "Ich bin nur ein Rädchen von vielen, vielleicht ein entscheidendes, aber nur ein kleiner Bestandteil eines großen Teams."
Doch vor dem Spanier liegen noch viele Formel-1-Jahre, in denen er beweisen kann, dass er zu den besten Piloten gehört. Hochachtungsvoll aber blickt er auf Michael Schumacher: "Das Maß aller Dinge bleibt Michael. Er ist sein 14. Jahr Formel 1 gefahren, hat siebenmal gewonnen. Mir imponiert seine Motivation", erklärte er. Doch ob auch Alonso sich so viele Jahre lang motivieren kann?
"Wenn man wie Michael Rennen und Titel gewinnt, dann ist es fast unmöglich aufzuhören. Du fängst an, die Erfolge wahnsinnig zu genießen. Es ist wie ein Rausch", so Alonso. "Erst jetzt kann ich dieses Gefühl nachempfinden. Die Motivation, Erster zu sein, treibt Michael an, und ich glaube, dieser Ehrgeiz ist eine wesentliche Eigenschaft, die mich mit Michael verbindet."
