• 16.09.2003 11:50

  • von Marco Helgert

Alonso: Verdienter Lohn für harte Arbeit

Fernando Alonso zeigte in Monza eine bemerkenswerte Ausdauer: Mit einem Punkt beendete er ein Pech-Wochenende noch versöhnlich

(Motorsport-Total.com) - Fernando Alonsos Rennen wurde bereits am Samstag zerstört. Durch eine Fehlfunktion der Traktionskontrolle musste der Spanier das Rennen als Letzter aufnehmen. Dem nicht genug, fuhr er beim Start noch Jos Verstappen ins Heck, der gerade dem stehen gebliebenen Jaguar von Justin Wilson auswich. Alonso fuhr bei seiner Boxencrew vor, um sich einen neuen Frontflügel abzuholen. Doch nach dem Rennen war der jüngste Grand-Prix-Sieger aller Zeiten keineswegs traurig.

Titel-Bild zur News: Fernando Alonso (Renault)

Fernando Alonso: Ein Punkt trotz der vielen Probleme

"Wir wussten, dass uns diese Strecke nicht so sehr liegen würde", erklärte Alonso. Erschwert wurde die Arbeit des Renault-Teams von den Windböen, die am Freitag über die Strecke fegten, dennoch war man mit dem ersten Qualifying zufrieden. "Es lief wie erwartet, wir waren da, wo wir uns auch zuvor gesehen haben."

Am Samstag begann das Glück sich zu wenden. "Ich bekam einfach keine gute Balance hin", so der Spanier. "Ich hatte viel Untersteuern, den Grund hierfür haben wir nie gefunden. Im Qualifying hat ein elektrischer Fehler die Traktionskontrolle lahm gelegt. Ich habe davon nichts gewusst und mich gleich in der ersten Kurve gedreht."

Das Rennen am Sonntag ließ sich nahtlos an die Ereignisse der Vortage anknüpfen. "Die Startautomatik funktionierte gut ? fast zu gut ? ich fuhr auf Jos' Minardi auf, der dem stehen gebliebenen Jaguar auswich." Der Renault stieg auf, der Frontflügel war nach der harten Landung nicht mehr vorhanden, bis sich Alonso an der Box einen neue abholte.

"Von diesem Punkt an habe ich nur noch angegriffen", so der 22-Jährige. "Ich habe alles gegeben, in jeder Runde. Doch dann habe ich in der ersten Schikane wieder einen Fehler gemacht: Ich habe abgekürzt und die Bargeboards an den Kerbs beschädigt. Das Auto war vorher sehr schwierig zu fahren, ich hatte viel Übersteuern, aber nach diesem Zwischenfall war es ziemlich neutral. Ich habe dann einfach weiter attackiert."

In der Tat waren seine Rundenzeiten nach seinem Patzer erheblich besser als zuvor. Nach Punkten sah es dennoch nicht aus, bis Heinz-Harald Frentzen im Sauber nur zwei Runden vor Schluss liegen blieb. Nun musste er nur noch Nick Heidfeld überholen, um zumindest einen Punkt zu ergattern. Als Marc Gené im Williams die beiden überrundete, schlug Alonso zu. "Das zeigt, dass man in der Formel 1 nie aufgeben sollte."