• 20.06.2008 19:49

Alonso: "So schnell sind wir nicht"

Der Renault-Pilot relativierte in der Pressekonferenz die Nachmittagsbestzeit und sprach über die Zielsetzungen in Magny-Cours und für den Rest des Jahres

(Motorsport-Total.com) - Frage: "Fernando, wo kam denn so plötzlich am Nachmittag die schnellste Trainingszeit her?"
Fernando Alonso: "Ich weiß es nicht. Aber der Tag war gut, das Auto zeigte in beiden Trainings eine gute Leistung. Am Morgen war ich Sechster und in der zweiten Sitzung Schnellster, und die Balance war gut. Wir haben mit dem Setup Fortschritte gemacht, aber auch mit den neuen Teilen, die wir zu diesem Grand Prix mitgebracht haben. Sie scheinen gut zu funktionieren. Es wäre natürlich ermutigend, wenn wir schneller als Ferrari sein sollten, aber das wäre schon eine sehr große Überraschung. So schnell sind wir wahrscheinlich nicht."

Titel-Bild zur News: Fernando Alonso

Fernando Alonso möchte 2008 noch einmal auf das Podest fahren

Frage: "Aber ist Magny-Cours einen Renault-Kurs?"
Alonso: "Ja. Es scheint fast so, als ob alle härter arbeiten, wenn wir zu unserem Heim-Grand-Prix kommen. Hoffentlich können wir noch viele weitere Rennen in Frankreich fahren."#w1#

Frage: "Man sollte jedoch auch erwähnen, dass du heute Morgen einen Motorschaden hattest und in Kanada ausgefallen bist."
Alonso: "Ja, heute Morgen hatten wir ein Motorproblem, aber das kann passieren. Die Motoren für das Rennen sind natürlich besser vorbereitet. Für die Testfahrten und das Training am Freitag sind die Motoren manchmal nicht völlig neu und es gibt immer ein etwas größeres Risiko. Ich bin mir ziemlich sicher, dass so etwas im Rennen nicht passieren wird."

"In Kanada war der Sonntag frustrierend, weil das Wochenende für uns ganz gut verlief. Wir waren Vierter im Qualifying und hatten im Rennen die Chance auf einen Podestplatz, nachdem es in der Boxengasse den Unfall mit Kimi (Räikkönen), Nico (Rosberg) und (Lewis) Hamilton gab. Aber wir hatten mit der Ein-Stopp-Strategie etwas Pech und waren ein wenig zu langsam. Am Ende kamen wir gar nicht ins Ziel, was war schon frustrierend."

Frage: "Jemand hat diesen Nachmittag beschrieben als einen Hauch der alten Magie von Fernando Alonso."
Alonso: "Dies ist natürlich eines jener Rennen, bei denen ich konzentrierter bin. In Barcelona gab es den Motorschaden, in der Türkei wurde ich Fünfter oder Sechster - ich erinnere mich nicht mehr -, und in Monaco und Kanada gab es wieder keine Punkte. In der Fahrermeisterschaft liege ich etwas zu weit hinter der Position zurück, auf der ich stehen möchte. Und in der Herstellermeisterschaft, die in diesem Jahr wichtiger ist, weil ich nicht um die Fahrermeisterschaft kämpfe, möchte ich dem Team mindestens zu Platz vier verhelfen. Aber wir liegen nun etwas zu weit hinter Red Bull zurück. Sie haben nun schon 21 Punkte, es liegt also an uns, Punkte zu holen, und ich schließe mich in diese Verantwortung mit ein."

Frage: "Wie wichtig war es denn, am Nachmittag Schnellster zu sein?"
Alonso: "Das ist nicht sehr wichtig. Ich würde es vorziehen morgen Nachmittag Erster zu sein. Heute ging es nur darum, mit dem Auto zufrieden zu sein, etwas zu testen. Manchmal hat man dabei die Chance auf eine klare Antwort, manchmal aber auch nicht. Und heute lief alles perfekt, bis auf den Motorschaden am Morgen. Für den Nachmittag planten wir zwei oder drei Änderungen im Setup. Diese waren positiv, daher bin ich auch zufrieden, nicht wegen der Zeit."

Frage: "Was wäre für diesen Grand Prix ein realistisches Ziel? Und was ist eine Zielsetzung für die kommende Saison?"
Alonso: "Ich hoffe, dass wir dieses Wochenende unter den besten Fünf beenden können, das ist das Ziel. Vielleicht ist auch ein Podestplatz nicht so weit entfernt, aber dafür brauchen wir etwas Glück und ein sehr gutes Qualifying. Und bei der Strategie müssten wir etwas Besseres als die anderen finden. Denn dies alles nicht zutrifft, dann werden wir im Normalfall Vierte oder Fünfte sein, wobei Hamilton noch hinter uns ist. Wenn er noch nach vorne kommt, dann werden wir Fünfte oder Sechste. Wir werden sehen, was wir machen können, aber wir brauchen die Punkte."

"Das Ziel für das nächste Jahr und die Zukunft ist noch nicht ganz klar. Es steht erst der siebte oder achte Grand Prix der Saison an und momentan liegt meine gesamte Konzentration noch auf diesem Jahr. Ich möchte das Jahr nicht mit nur neun Punkten und ohne Podestplatz beenden, soviel ist sicher. Ich möchte es in diesem Jahr auf jeden Fall noch einmal auf das Podest schaffen, und hoffentlich nicht nur einmal. Vielleicht haben wir auch noch eine Chance, ein Rennen zu gewinnen. In Kanada waren wir schon nahe dran, wenn wir etwas mehr Glück gehabt hätten. Aber ich bin bereit, dafür zu kämpfen. Was im nächsten Jahr passieren wird, werden gesehen. Nachdem diese Aufgabe erledigt ist, werden wir sehen, welche Möglichkeiten wir haben."