• 19.04.2010 18:03

  • von Stefan Ziegler

Alonso: "Schon klar, dass es Gerüchte gibt..."

Ferrari-Pilot Fernando Alonso hält sein Manöver gegen Felipe Massa für eine "normale Geschichte" - Nach China kein Groll unter Teamkollegen

(Motorsport-Total.com) - Es war eine der spektakulären Szenen von Schanghai: Fernando Alonso schnappte sich seinen Ferrari-Stallgefährten Felipe Massa auf der Anfahrt zur Boxengasse und ging in einem beinharten Manöver am Brasilianer vorbei. Damit hatte Massa nicht gerechnet, hegt nach dieser Aktion aber keinen Groll gegen Alonso. Er selbst habe in der Kurve zuvor quasi den Grundstein dafür gelegt.

Titel-Bild zur News: Fernando Alonso

Fernando Alonso machte in China kurzen Prozess mit seinem Teamkollegen...

"Ich habe die Haarnadel nicht gerade prima erwischt und anschließend konnte er sich neben mich setzen", wird Massa von 'Autosport' zitiert. "Ich wusste nicht, dass auch er in die Box kommen würde. Ich sah ihn schließlich auf der Innenseite und wollte natürlich keinen Unfall riskieren. Alles hat aber schon am Ausgang der Haarnadel begonnen", gibt der langjährige Ferrari-Fahrer zu Protokoll.#w1#


Fotos: Ferrari, Großer Preis von China


Entspricht ein solches Manöver dem Geist des Reglements? Massa: "Das weiß ich nicht. Er war innen und da gab es nichts, was ich hätte tun können. Was die Regeln betrifft: Keine Ahnung. Ich denke, das sollte schon okay sein, denn ein anderes Auto hat das gleiche gemacht", meint der 28-Jährige. "Aber da muss man schon Charly (Whiting, Renndirektor; Anm. d. Red.) fragen und nicht mich."

Für Teamkollege Alonso steht die Legalität seiner Aktion außer Frage: "Ich denke, das war eine recht normale Geschichte", hält der spanische Rennfahrer fest und merkt an: "Mir ist schon klar, dass es Gerüchte gibt, wenn zwei Teamkollegen miteinander kämpfen. Würden wir in zwei unterschiedlichen Autos sitzen, wäre das überhaupt kein Problem", vermutet der zweimalige Formel-1-Weltmeister.

"Felipe hatte in der letzten Kurve etwas zu viel durchdrehende Räder und ich dadurch am Eingang der Boxengasse eben einen Vorteil", beschreibt Alonso diese Situation aus seiner Sicht. Ferrari-Teamchef Stefano Domenicali sieht deswegen keinen schiefhängenden Haussegen: "Felipe hat sich sehr, sehr gut verhalten", meint der Italiener und fügt vielsagend hinzu: "Fernando ist eben ein Racer..."