Alonso: Renault auch ohne Schwingungstilger siegfähig
Die Entscheidung des Berufungsgerichts bringt Fernando Alonso nicht aus dem Konzept, er ist fest davon überzeugt, seinen WM-Titel verteidigen zu können
(Motorsport-Total.com) - Für Weltmeister Fernando Alonso lief es in den vergangenen Wochen nicht nach Plan. Erst die drei Niederlagen gegen Michael Schumacher und Ferrari in den USA, Frankreich und bei Schumachers Heimrennen auf dem Hockenheimring, dann folgte der unverschuldete Ausfall beim Rennen in Ungarn und nun hat das Berufungsgericht der FIA auch noch das vor dem Großen Preis von Deutschland ausgesprochene Verbot der Schwingungstilger bestätigt.

© xpb.cc
Alonso will nach dem Motto "jetzt erst recht" den Titel verteidigen
Doch trotz der Entscheidung des Berufungsgerichts, die die Franzosen pro Runde geschätzte drei Zehntelsekunden kosten dürfte, gibt sich der Spanier gelassen und rechnet damit, dass er am Ende der Saison als Weltmeister dastehen wird, Michael Schumacher somit den Rückstand von zehn Punkten innerhalb der kommenden fünf Rennen nicht mehr aufholen kann.#w1#
"Wir akzeptieren die Entscheidung, was logisch ist, und wir versuchen, das Maximum aus unserem Auto herauszuholen. Ich denke, dass wir auch ohne den Schwingungstilger in Hockenheim sehr konkurrenzfähig waren, sieht man einmal von den Problemen mit den Reifen im Rennen ab. Wir waren in allen Tests, die wir durchführten, schnell. Wir waren auch in Ungarn schnell."
Der 25-Jährige versichert, dass er auch mit dem Schwingungstilger an Bord "keinen großen Unterschied" ausmachen kann: "Aus diesem Grund mache ich mir überhaupt gar keine Sorgen, dass der Rest der Saison für uns nicht sehr gut laufen könnte. Ich bin absolut zuversichtlich. Mit Sicherheit arbeitet das Team hart, um ein paar neue Teile zu entwickeln, ich denke also, dass dies überhaupt gar keine Auswirkung auf das Team haben wird."
Bekanntlich verwendete der französische Rennstall das System seit dem Ende der vergangenen Saison, umso verblüffter war Alonso über das Urteil des Berufungsgerichts: "Jeder entscheidet für sich, was er als fair oder als nicht fair empfindet. Mit Sicherheit klingt es seltsam, dass es nach einem Jahr plötzlich ein Desaster ist, dass es aerodynamische Auswirkungen hat, aber wir verstehen es alle und wissen, das dies nicht wahr ist."
Jedenfalls sieht Alonso keinen Zusammenhang zwischen dem Verbot der Schwingungstilger und der Aufholjagd von Michael Schumacher. In Hockenheim seien die Reifen schuld an der Misere gewesen, in Ungarn der Ausfall wegen der nicht korrekt angezogenen Radmutter: "Wenn das Rad in Ungarn nicht weggefallen wäre, hätten wir über etwas anderes gesprochen. Wenn ich in der Meisterschaft um zehn Punkte mehr führen würde, würde es für die letzten fünf Rennen wirklich nett aussehen."
Lediglich das Rennen in Indianapolis sei für Renault "sehr schwierig" gewesen, beim Heimspiel in Magny-Cours habe man mit Ferrari um den Sieg kämpfen können: "In Hockenheim hatten wir auf den Reifen Blasenbildung und waren das ganze Wochenende mit der falschen Wahl unterwegs. Und in Ungarn waren wir zurück im Kampf um den Sieg, egal ob im Nassen oder im Trocknen."
Fernando Alonso jedenfalls hat weiterhin großes Vertrauen in die Zuverlässigkeit seines Fahrzeuges: Wir hatten das erste mechanische Problem innerhalb von zwei Jahren, das ist also kein Drama. Die Zuverlässigkeit des Autos war fantastisch, ich hoffe also, dass ich in den letzten fünf Rennen ins Ziel kommen kann."

