• 13.03.2008 14:06

Alonso: "Mir ist egal, was die Leute sagen"

Fernando Alonso sprach in der FIA-Pressekonferenz über seine Motivation, die Stimmung bei Renault, Lewis Hamilton und Kommentare zu seiner Person

(Motorsport-Total.com) - Frage: "Fernando, zurück bei Renault. Was hat sich dort in der Zwischenzeit verändert?"
Fernando Alonso: "Nicht viel. Die Techniker sind genau dieselben und die meisten Mechaniker ebenfalls. Um ehrlich zu sein, hat sich nicht viel verändert."

Titel-Bild zur News: Fernando Alonso

Fernando Alonso sieht in seiner Rückkehr zu Renault eine Herausforderung

Frage: "Hat das Team im vergangenen Jahr etwas an Selbstvertrauen verloren?"
Alonso: "Ein bisschen vielleicht. Nach zwei siegreichen Jahren in Folge waren sie sehr zuversichtlich und haben sehr an sich geglaubt, als ich das Team verlassen habe. Dadurch, dass es im vergangenen Jahr keine guten Ergebnisse gab, fehlt es nun vielleicht ein bisschen an Zuversicht, aber sie wissen, was sie können und dass sie einiges erreichen können. Sie müssen niemanden etwas beweisen. Deshalb ist es nur eine Frage der Zeit und guter Arbeit, bis man wieder besser dasteht."#w1#

Rückkehr als große Herausforderung

Frage: "Wie viel kannst du dazu beitragen, das Team wieder aufzurichten und zu motivieren?"
Alonso: "Ich werde versuchen, mein Bestes zu geben. Für mich ist es natürlich eine große Herausforderung, zu Renault zurückzukehren. Für das Team auch, denn es ist in diesem Jahr besonders motiviert, die Erfolge, die wir in der Vergangenheit hatten, zu wiederholen. Ich bin ebenfalls besonders motiviert. Damit haben wir alle dasselbe Ziel."

"Im Longrun merkt man schon, dass die Reifen und die Bremsstabiliät nachlassen." Fernando Alonso

Frage: "Wie war dein erster Eindruck vom Fahren ohne elektronische Hilfen?"
Alonso: "Der Unterschied war kleiner als ich dachte, um ehrlich zu sein. Ich habe das zum ersten Mal in Jerez getestet und hatte weniger Probleme als erwartet. Im Longrun merkt man schon, dass die Reifen und die Bremsstabiliät nachlassen, aber das war schon im vergangenen Jahr manchmal so, deshalb hat das keine große Schwierigkeit dargestellt. Aber das ändert sich von Strecke zu Strecke. Auf manchen Strecken gibt es fast überhaupt keinen Unterschied zum Vorjahr, auf anderen Strecken ist der Unterschied ein bisschen größer. Deshalb kann ich mir vorstellen, dass es auf jedem Kurs anders sein wird. Auf Strecken wie zum Beispiel in Monaco wird es einen großen Unterschied zum Vorjahr geben. Aber das wird sich zeigen."

Frage: "Hat die Weiterentwicklung dazu geführt, dass der Unterschied klein geblieben ist?"
Alonso: "Ja, alle Teams arbeiten in diese Richtung und versuchen, mit Mechanik und Aerodynamik das auszugleichen, was wir auf der elektronischen Seite verloren haben. Mit dem Set-Up und all diesen Dingen versuchen wir, mit dem Verlust der Elektronik umzugehen."

Frage: "Hast du auch deinen Fahrstil geändert?"
Alonso: "Nicht wirklich."

Von Hamilton etwas gelernt

"Von neuen Fahrern lernt man sicherlich neue Dinge. Das war im vergangenen Jahr auch so." Fernando Alonso

Frage: "Bedauerst du, dass du in diesem Jahr nicht mehr Lewis Hamilton als Teamkollegen hast?"
Alonso: "Ich habe Nelsinho Piquet und von neuen Fahrern lernt man sicherlich neue Dinge. Das war im vergangenen Jahr auch so. Als ich zu McLaren gegangen bin, war Lewis neu im Team und auch neu in der Formel 1. Lewis hat frischen Wind ins Team gebracht und die Dinge auf eine neue Art und Weise angepackt. Man lernt immer voneinander. Wir sind keine Teamkollegen mehr, aber wir fahren immer noch gegeneinander. Dazu kommen Heikki Kovalainen und Nelsinho. Es gibt Fahrer, die schon lange in der Formel 1 dabei sind und jetzt kommen neue dazu. Jedes Jahr ist eine neue Herausforderung."

Frage: "Flavio Briatore hat kürzlich geäußert, er denke, dass Lewis dir nicht so viel Respekt entgegengebracht habe, wie du als Doppel-Weltmeister verdient hättest. Was sagst du dazu?"
Alonso: "Ich sage nichts zu Flavios Äußerungen. Flavio kommt morgen, dann kann man ihn fragen."

"Das sind nur Spekulationen oder Gerüchte über destruktive Dinge vor dem Saisonstart, mehr nicht." Fernando Alonso

Frage: "Glaubst du, dass Lewis dir den nötigen Respekt entgegengebracht hat?"
Alonso: "Ich weiß es nicht. Ich werde diese Frage nicht beantworten, weil ich niemals gelesen habe, dass Flavio so etwas gesagt haben soll. Ich habe mit ihm nicht darüber gesprochen und ich weiß nicht, ob es stimmt oder nicht. Das sind nur Spekulationen oder Gerüchte über destruktive Dinge vor dem Saisonstart, mehr nicht."

Frage: "Es soll an diesem Wochenende und vor allem im Rennen sehr heiß werden. Wie groß wird der Unterschied zu den Longruns in den Tests sein, wenn wir hier 39 Grad oder so haben?"
Alonso: "Das werden wir sehen, denn auf einer heißen Strecke sind die Longruns etwas anders. Die Reifen lassen da normalerweise schneller nach als im Winter. Wir haben hier die gleichen Reifen wie im vergangenen Jahr, aber damals war es viel kühler. Wir wissen also nicht genau, wie die Reifen bei diesen Temperaturen auf der Strecke arbeiten. Das werden wir morgen sehen. Aber das betrifft ja alle."

Es steht noch viel Arbeit an

"Scheinbar sagt Flavio jede Woche etwas und Ron jetzt auch noch." Fernando Alonso

Frage: "Ron Dennis hat heute gesagt, dass du ihm fehlst und dass er in dir einen wirklich großartigen Piloten sieht. Freut dich das?"
Alonso: "Das ist mir ziemlich egal. Scheinbar sagt Flavio jede Woche etwas und Ron jetzt auch noch. Es ist okay, aber für mich ist das im Moment nicht sehr wichtig. Ich konzentriere mich auf das erste Rennen. Wir haben am Auto noch viel Arbeit vor uns, wenn wir konkurrenzfähig genug sein und um Siege kämpfen wollen. Deshalb ist mir egal, was die Leute sagen."

Frage: "Wie du schon gesagt hast, erwartet dich noch viel Arbeit. In den vergangenen drei Jahren hattest du ein Auto, mit dem du Rennen und Titel gewinnen konntest. Wie wirkt es sich auf deine Motivation aus, dass du nun einen Rückschritt machen musst?"
Alonso: "Das wird zeigen. Ich denke, dass wir erst einmal abwarten müssen, wo wir stehen. Denn nach den Wintertests ist noch nicht so klar, welche Autos die besten sind. Es scheint zwar so, als ob Ferrari, McLaren und vielleicht auch BMW sehr stark sind. Aber es gibt auch Williams, Red Bull, Renault und Toyota. Bei manchen Tests haben manche Teams gut ausgesehen, bei anderen Tests war das Gegenteil der Fall. Deshalb freue ich mich auf die Qualifikation am Samstag und darauf, zu sehen, wo wir stehen. Danach werden wir sehen, was wir erreichen können."

"Ich habe volles Vertrauen in unsere Möglichkeiten." Fernando Alonso

"Natürlich bin ich in den vergangenen drei Jahren mit einem vielleicht konkurrenzfähigeren Auto angetreten und war vom ersten Grand Prix an bereit für Siege. Das scheint in diesem Jahr nicht der Fall zu sein, aber ich gebe nicht auf. Die Saison ist sehr lang und es gibt genug Zeit, um aufzuholen. Ich habe volles Vertrauen in unsere Möglichkeiten."

Fahrer und Budgetbeschränkung

Frage: "Die aktuelle Saison hat zwar noch gar nicht begonnen, aber alles spricht schon über das Jahr 2009, wo wir vielleicht eine deutliche Budgetbegrenzung bekommen. Ist die Formel 1 auf dem richtigen Weg?"
Alonso: "Ich weiß es wirklich nicht. Ich interessiere mich nicht sonderlich für solche Regularien, Budgetbeschränkungen oder ähnliches. Ich denke, wenn die Teams dem zustimmen, dann tun sie es, weil sie denken, dass es das Beste für unsere Zukunft ist. Mehr nicht. Für uns Fahrer ist das nicht so wichtig, solange wir ein Auto haben, fahren können und Spaß am Rennsport haben."

Frage: "Wie hast du die kurze Zeit zwischen den Tests und dem Saisonauftakt verbracht?"
Alonso: "Ich war zu Hause bei meiner Familie und bin am Montag hergekommen."