• 26.09.2003 08:43

Alonso: Mein Auto war nicht untergewichtig

Der Renault-Pilot im Gespräch über seine Erwartungen für den US-Grand Prix, Monza, das Einzelzeitfahren und seinen ersten Sieg

(Motorsport-Total.com) - Frage: "Fernando, zuallererst einmal, womit rechnest du bei diesem Rennen, was erwartest du?"
Fernando Alonso: "Für uns wird es auf Grund der Streckencharakteristik, die nicht wirklich fantastisch für unser Auto ist, ein hartes Rennen. Aber ihr wisst ja, dass wir Vertrauen in die Reifen haben. Sie sollten hier fantastisch funktionieren. Und wir haben ja auch eine neue Motorenausbaustufe mit etwas mehr Leistung. Das sollte helfen. Wir müssen einfach abwarten, doch wir rechnen mit einem schwierigen Rennen."

Titel-Bild zur News: Fernando Alonso (Renault)

Alonso vertraut in Indy auf die Michelin-Reifen und mehr PS

Frage: "Denkst du, dass du dich in den Kampf der drei Titelfavoriten einmischen kannst?"
Alonso: "Das wird schwierig, denn sie kämpfen ja um die Meisterschaft und sie werden hier sehr stark sein. Aber ihr wisst ja, dass ich in Monza, was ein schwieriges Rennen für uns war, von ganz hinten mit einer Runde Rückstand gestartet bin. Am Ende wurde ich mit einem schwer zu fahrenden Auto Achter. Bei einem normalen Rennen wären wir selbst in Monza ziemlich konkurrenzfähig gewesen. Hier können wir etwas ausrichten, wenn wir in der Freitagstestsession gute Arbeit leisten. Vielleicht können wir hier einen Vorteil haben. Diese Strecke ist grundsätzlich für alle neu, einfach weil wir hier während der Saison nicht testen können. Vielleicht ist die Freitagstestsession deshalb eine große Hilfe für uns."

Frage: "Dein Team hat deinen Einsatz in Monza als heldenhaft beschrieben, denn dein Auto befand sind ja alles andere als in einem guten Zustand?"
Alonso: "Ja, es war nach dem ersten Crash und dem anderen Start sehr stark beschädigt. Dann verpasste ich die zweite Schikane und verlor noch ein paar Teile. Es war sehr stark beschädigt - aber noch immer schnell."

Frage: "Aber es war nicht untergewichtig nachdem du dir alle diese Teile abgefahren hattest?"
Alonso: "Nein, denn ich habe nicht viel an Gewicht verloren weil ich mir nur Kohlenstofffaser-Teile abgefahren habe, es waren also nur ein paar Gramm."

Frage: "Fernando, es sieht so aus als hättest du in dieser Saison bereits deine eigenen Erwartungen übertroffen und es sind noch zwei Rennen zu fahren. Bist du zuversichtlich, dass du vielleicht noch einmal aufs Podium fahren kannst?"
Alonso: "Natürlich, immer. Wenn wir ein positives Wochenende haben, werden wir versuchen ein weiteres Podium oder ein weiteres gutes Ergebnis einzufahren. Offensichtlich sind die Erwartungen schon erfüllt, denn wir haben besser abgeschnitten als wir erwartet hatten. Hier oder in Suzuka werden wir das Rennen einfach genießen und das Maximum geben und warum sollten wir kein weiteres Podium erzielen."

Frage: "Wenn du persönlich entscheiden dürftest, würdest du dann das Einzelzeitfahren beibehalten oder zum alten Qualifikationsmodus zurückkehren wollen?"
Alonso: "Ich würde es so lassen wie es ist."

Frage: "Fernando, wie sehr hat sich dein Leben nach dem Sieg in Ungarn verändert? Musst du dich jetzt in deinem Geburtsort verstecken?"
Alonso: "Nun ja, ein wenig. Man kann sich vorstellen, dass man nach dem ersten Sieg bekannter ist. Nachdem man gewonnen hat, steht man in den Tageszeitungen und ist im Fernsehen - für einen Tag. Die Leute nehmen dadurch etwas mehr Notiz von einem. Es ist aber kein großes Problem, denn in Spanien ist die Formel 1 noch immer nicht so bekannt. Es ist noch alles in Ordnung."