Alonso: McLaren hat meine Titelchancen zerstört

(Motorsport-Total.com) - Monaco 2007 - das war das Rennen, bei dem die "Traumehe" von Fernando Alonso und McLaren-Mercedes erste Risse bekam. Lewis Hamilton durfte den Spanier nicht attackieren - das sorgte für einen Aufschrei der Empörung in seiner britischen Heimat und für erste Spannungen zwischen den Piloten. Von da ab kühlte das Verhältnis immer mehr ab und die Trennung von Alonso und McLaren war die logische Folge.

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Fernando Alonso hatte den Verdacht, von McLaren ausgebremst zu werden

Ein Jahr später scheinen die Wunden immer noch nicht ganz verheilt zu sein. Bisher hat Alonso sich mit Äußerungen zum Thema McLaren weitgehend zurückgehalten. Doch jetzt hat er mit seinem Ex-Team abgerechnet - und versucht klarzustellen, dass vieles in Wirklichkeit ganz anders war, als es in der Öffentlichkeit dargestellt wurde. Alonso hadert vor allem mit der Berichterstattung in den britischen Medien, die sich voll und ganz auf die Seite ihres neuen Lieblings Hamilton gestellt hatten. Und er ärgert sich darüber, dass das Team das seiner Meinung nach auch noch unterstützt hat.#w1#

"Das Schlimmste war im vergangenen Jahr, dass in 90 Prozent der Fälle nicht die Wahrheit wiedergegeben wurde", sagte Alonso in Interview mit dem britischen TV-Sender 'ITV'. "Das hat mich ein bisschen geärgert, aber ich konnte nichts dagegen tun. Ich habe nichts dazu gesagt, weil ich mich auf die Meisterschaft konzentriert habe. Aber das Team und die Medien haben schreckliche Dinge über mich gesagt, die einfach nicht gestimmt haben - wie sich ja am Ende des Jahres herausgestellt hat."

"Es ist wie bei der Spionageaffäre", erklärte Alonso weiter: "Am Ende des Jahres hat sich McLaren bei allen entschuldigt, aber während der Saison haben sie vieles über mich gesagt, über dieses, über jenes, über Ungarn und so weiter. Ich habe mich auf die Meisterschaft konzentriert und war sehr, sehr überrascht über das was, was das Team über mich gesagt hat."

Wurde Alonso bewusst ausgebremst?

Alonso geht noch weiter: Der Spanier ist sich sicher, dass McLaren seine Titelchancen zunichte gemacht hat. Es seien Entscheidungen getroffen worden, die ihn sportlich zurückgeworfen haben. "Ich hatte keine Chance, mir eine Strategie auszusuchen oder irgendetwas zu tun", berichtete er. "Ich habe nur das getan, was sie gesagt haben. In den letzten paar Rennen wurde ich Vierter und das entsprach keineswegs der Position, in der ich mich in der ersten Hälfte des Jahres befand. Irgendetwas ist da vor sich gegangen."

Als Alonsos Verdacht, er werde vom Team absichtlich ausgebremst, damit Lewis Hamilton um den Titel kämpfen kann, immer stärker wurde, hatte er nur noch den Wunsch, McLaren wieder zu verlassen. "Ich habe schließlich beschlossen, weiterzuziehen und McLaren zu verlassen, weil dort einiges vor sich gegangen ist, was schwer zu verstehen war", räumte der Spanier ein. "Ich bin glücklich mit meiner Entscheidung. Und wenn ich dieses Jahr mit dem vergangenen Jahr vergleiche, bin ich noch glücklicher."