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  • 07.10.2005 13:07

  • von Fabian Hust

Alonso: "McLaren hat erneut Glück gehabt"

In den Augen von Fernando Alonso ist Räikkönens Motorschaden am Freitag kein Pech sondern Glück für McLaren-Mercedes

(Motorsport-Total.com) - Die Formel-1-Saison 2005 war insofern etwas seltsam, als jener Fahrer den Titel gewonnen hat, der nicht im schnellsten Auto saß und möglicherweise am Ende weniger Siege auf dem Konto hat als der WM-Zweite. Doch in der Formel 1 muss eben das Gesamtpaket stimmen. Es zählt also nicht nur der reine Speed sondern auch die Zuverlässigkeit.

Titel-Bild zur News: Fernando Alonso, Flavio Briatore und Kimi Räikkönen

Alonso gratuliert seinem Widersacher und "Glückspilz" Kimi Räikkönen

Und die hat man bei McLaren-Mercedes immer noch nicht im Griff, wie am Freitag in Suzuka deutlich wurde, als Kimi Räikkönen nach nur acht Runden mit einem Motorschaden ausrollte. Bis dahin hatte der Motor des Finnen 500 Kilometer auf dem Buckel, also weniger als zum Beispiel die Triebwerke von WM-Rivale Fernando Alonso (573 Kilometer), Minardi-Cosworth-Pilot Christijan Albers (569) oder Sauber-Fahrer Felipe Massa (539 Kilometer).#w1#

Für den Motorwechsel wird Kimi Räikkönen wie schon so oft in dieser Saison bestraft und muss sich am Sonntag in der Startaufstellung zehn Plätze weiter hinten anstellen. Dennoch meint Fernando Alonso laut 'Reuters', dass "McLaren erneut sehr viel Glück hatte".

Der Motor hätte ja auch beim Rennen in Brasilien kaputt gehen können, was das Team acht wertvolle Punkte gekostet hätte. Dann läge Renault in der Konstrukteurswertung deutlich in Führung und nicht McLaren-Mercedes: "So können sie den Motor wechseln und es wird schwierig sein für uns, sie zu schlagen, selbst wenn sie als Elfter losfahren."

Schon in Magny-Cours, Silverstone und Monza ereilte Räikkönen ein ähnliches Schicksal, aber jedes Mal hielt das Triebwerk im Rennen durch und in Frankreich und Großbritannien fuhr der "Iceman" sogar auf das Podium. So ist auch zu erklären, dass der 25-Jährige nur eine Ausfallquote von rund elf Prozent zu beklagen hat - subjektiv erwartet man sicherlich wesentlich mehr.

"Ich sage das schon das ganze Jahr, aber niemand hat mir geglaubt, als ich gesagt habe, dass Kimi Glück gehabt hat", so der Weltmeister, dem immer wieder untergeschoben wird, er sei seinerseits ein glücklicher Weltmeister, da sein Widersacher in diesem Jahr so viel Pech gehabt hat.

"Ich weiß, das klingt etwas seltsam, aber die vier oder fünf Motorenprobleme, die er hatte, passierten immer kurz vor dem Rennen", hat der 24-Jährige beobachtet. "Er kann locker auf das Podium kommen, also wird uns das Problem nicht viel helfen. Vielleicht haben sie am Sonntag mehr Probleme..."