• 06.06.2009 21:42

  • von Fabian Hust & Dieter Rencken

Alonso hofft auf den entscheidenden Schritt

Der Spanier über den Kampf um den WM-Titel, die Chance auf Siege und sein Wille, in eine Konkurrenz-Serie zu wechseln

(Motorsport-Total.com) - Fernando Alonso ist mit wenig Benzin in das dritte Qualifying gegangen, am Ende landete er auf dem achten Rang: "Ich war im zweiten Qualifying-Durchgang Zehnter, wir sind wohl leichter als andere, ansonsten wären wir auch im letzten Qualifying-Durchgang auf Position zehn."

Titel-Bild zur News: Fernando AlonsoPortimao, Autodromo Internacional do Algarve

Fernando Alonso könnte der Formel 1 den Rücken zuwenden

Der Renault ist nach wie vor nicht schnell genug, um vorne mitfahren zu können, es ist ein Leichtes, den Sprung in die Top 10 zu verpassen: "Es war heute ein wenig schwierig, wir haben mit der Leistung zu kämpfen. Es geht sehr knapp zu, man fällt leicht aus der Top 10 raus. Für die Zuschauer ist das spannend, aber im Cockpit ist das ein ziemlicher Stress."#w1#

Das derzeit immer dieselben Teams vorne liegen, sei "nicht frustrierend, es ist lediglich die Realität": "Wir sind hier mit bestimmten Erwartungen schon angekommen, aus diesem Grund ist der achte Rang in der Qualifikation für uns keine Überraschung. Wenn wir morgen um die Plätze acht, neun und zehn kämpfen, so ist dies überhaupt keine Überraschung. Wir müssen uns verbessern, so ist es nun einmal im Moment, und so war es auch in den ersten sechs Rennen."

"Wenn man das Auto um drei oder vier Zehntelsekunden verbessert, dann landet man plötzlich auf Position zwei oder drei, das haben wir heute im zweiten Qualifying-Durchgang gesehen", so der Rennfahrer aus Oviedo weiter. "Ich hoffe, dass wir früher oder später diesen Schritt machen werden, so dass wir die Saison auf eine bessere Art und Weise beenden. Wir benötigen etwas mehr Spielraum, und das ist auch möglich, wenn wir innerhalb von einem Rennen zwei oder drei Zehntelsekunden finden. Dann stehen wir um sechs Plätze weiter vorne, als wir im Moment sind."

"Es ist sicherlich möglich, Rennen zu gewinnen, die Meisterschaft ist schwieriger", blickt der zweimalige Formel-1-Weltmeister auf den Rest der Saison. "Im Rennen kann viel passieren, es kann in der ersten Kurve einen Crash geben und die ersten drei Fahrer scheiden aus. Und vielleicht ist Ferrari schwer und hat die Möglichkeit, das Rennen zu gewinnen. Wir haben das in Monte Carlo gesehen, da war Kimi nicht weit von der Pole entfernt, und wenn er auf der Pole gestanden wäre, hätte er das Rennen vielleicht gewonnen. Jeder kann in dieser Meisterschaft noch ein Rennen gewinnen. Aber im Moment reicht es wohl weder für mich noch für Ferrari."

Im Moment sieht Alonso lediglich Sebastian Vettel neben Button als ein wenig realistischen Anwärter auf den WM-Titel, im Team-internen Stall Duell bei Brawn sieht er für Barrichello keine Chance: "Sie sind Teamkollegen, und angesichts des Vorsprungs, den Button hat, wird Brawn wohl Button unterstützen, da er die beste Chance hat, den Titel zu gewinnen. Brawn ist mit Abstand der Favorit."

Alonso selbst könnte vielleicht schon bald gar nicht mehr um WM-Titel in der Formel 1 kämpfen, denn ihm gefallen die Pläne für den Sport nicht: "Die neue Formel 1, die vorgeschlagen wird, ist für mich nicht mehr von Interesse. Sie arbeitet nicht mehr auf dem höchsten Niveau an Technologie, sie ist nicht mehr die größte Kategorie im Motorsport. Da möchte ich nicht mehr sein. Wenn es von den Herstellern eine alternative Meisterschaft gibt, dann wäre ich mehr als glücklich, dort zu fahren. Wenn es keine alternative Meisterschaft gibt, dann werde ich mir eine andere Kategorie wählen."