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Alonso: "Haben unsere Hausaufgaben gut erledigt"
Im Interview vor dem ersten Rennen erklärt der amtierende Weltmeister, warum Renault wieder Favorit ist und wie es im zurückliegenden Winter für ihn lief
(Motorsport-Total.com) - Frage: "Fernando, mit welchem Gefühl reist du zum ersten Saisonrennen?"
Fernando Alonso: "Ich bin sehr glücklich. Das ganze Team hat mit dem neuen Auto einen fantastischen Job erledigt. Der Renault R26 scheint sehr konkurrenzfähig zu sein. Wir haben uns auf den ersten Lauf sehr gut vorbereitet und werden alles geben, möglichst viele Punkte einzufahren."

© xpb.cc
Fernando Alonso weiß, dass er Chancen auf eine erfolgreiche Titelverteidigung hat
Frage: "Bist du mit den Ergebnissen bei den Wintertests zufrieden?"
Alonso: "Ja. Ich denke, wir haben alles Nötige bereits hinter uns gebracht. Während des Winters haben wir auf jeder Art von Strecke und unter allen möglichen Bedingungen getestet und enorm viele Runden zurückgelegt. Das Auto ist nun für den ersten Einsatz bereit. Die nächste Stufe besteht darin, uns mit unseren Gegnern zu messen. Ich weiß, dass wir in den vergangenen Monaten bis an die Grenzen des Machbaren gegangen sind, deswegen blicke ich dem Saisonstart entspannt entgegen."#w1#
Keine gravierende Veränderung durch die V8-Motoren
Frage: "Wie beeinflusst dich die Einführung der V8-Motoren?"
Alonso: "Was das Fahrverhalten angeht, habe ich keine Unterschiede bemerkt. Ich musste meinen Fahrstil in keinster Weise anpassen und versuche nach wie vor, immer ans Limit zu gehen."
Frage: "Was hältst du vom neuen Renault RS26-V8-Motor?"
Alonso: "In meinen Augen haben die Mitarbeiter in Viry einen fantastischen Job abgeliefert. Im Vergleich zur Konkurrenz gab unser V8 erst Mitte Januar - also sehr spät - sein Streckendebüt, doch zu jenem Zeitpunkt konnten wir mit dem neuen Aggregat bereits komplette Renndistanzen abspulen. Das Triebwerk verfügte über die nötige Zuverlässigkeit und zeigte dabei eine enorme Leistungsfähigkeit. Die unterschiedlichen Teams wählten verschiedene Strategien bei der Entwicklung ihrer Achtzylinder. Ich denke, die Entscheidung von Renault hat sich ausgezahlt."
Frage: "Neben der Motorenregelung hat die FIA für 2006 auch die Reifenbestimmungen geändert. Wie hat sich Renault-Partner Michelin darauf vorbereitet?"
Alonso: "Michelin hat seine Aufgabe sehr gut gelöst, für die neuen Regeln passende Reifen zu entwerfen. Ich glaube, sie standen bei der Entwicklung unter enormem Druck, weil Kritiker ihre Pneus 2004 für nicht so konkurrenzfähig hielten. Aber ich denke, wir sind mittlerweile bei der Musik. Wir können auf exzellentes Material zurückgreifen, das bei niedrigen und bei hohen Temperaturen funktioniert. Die Leistungsfähigkeit und die Konstanz müssten stimmen. Ich bin zuversichtlich, dass auch dieses Jahr der beste Formel-1-Reifen von Michelin stammt."
Frage: "In Bahrain werdet ihr auch erstmalig mit einem neuen Qualifikationsformat konfrontiert. Welche Meinung besitzt du zu dieser Neuregelung?"
Alonso: "Für uns Fahrer ändert sich durch das neue Format kaum etwas. Ich denke, die Herausforderung liegt eher bei den Teams, Ingenieuren und Strategen. Sie müssen in kürzester Zeit die richtige Taktik wählen. In der vergangenen Saison besaßen wir nur eine Chance für eine schnelle Runde, ab sofort verfügen wir über zumindest drei Möglichkeiten."
Qualifying stellt für Alonso keine Veränderung dar
"Dennoch müssen die Piloten weiterhin das Maximum aus dem Auto herausholen, und pro Abschnitt gibt es nur eine Runde, in der das Auto seine 105-prozentige Bestleistung abrufen kann. Die Anforderungen an die Fahrer haben sich also nicht verändert."
Frage: "Kannst du uns etwas über die Besonderheiten des Kurses in Bahrain erzählen?"
Alonso: "Die Strecke ist einmalig, weil der Wind ständig Sand auf die Oberfläche bläst. Diese Eigenschaft beeinflusst das Fahrverhalten und -gefühl permanent, weil wir bei der Einfahrt in eine Kurve nie wissen, welche Bedingungen und welches Gripniveau uns erwartet. Außerdem erschweren die hohen Temperaturen auch den Ingenieuren das Leben. Der Kühlung der Autos kommt eine entscheidende Bedeutung zu. Ich denke, vor dem ersten Rennen gibt es noch viele unbekannte Faktoren."
Frage: "Bist du nach der viermonatigen Pause bereit, wieder Rennen zu bestreiten?"
Alonso: "Ich persönlich schon. Nach dem langen Winter möchte ich endlich wieder jubelnde Fans auf den Tribünen sehen und die Emotionen der Formel 1 erleben. Hinzu kommt, dass wir als Weltmeister in die Saison gehen und das ganze Team vor Motivation strotzt."
Frage: "Verspürst du als amtierender Weltmeister vor dem ersten Rennen mehr Druck als sonst?"
Alonso: "Ich denke nicht, dass der Druck größer ist als vorher. Im Gegenteil: Ich fühle sehr viel Stolz, mit der Nummer eins an den Start zu gehen. Mehr kannst du als Pilot im Motorsport nicht erreichen, und von solchen Momenten träumt jeder Rennfahrer sein Leben lang. Ich freue mich, in Bahrain das Auto mit der Eins pilotieren zu dürfen, und werde versuchen, die Saison so viel wie möglich zu genießen."
Frage: "Wen zählst du beim Auftaktrennen zum Favoritenkreis?"
Alonso: "In meinen Augen besitzt Renault ganz gute Chancen. Bei den Wintertests überzeugten vor allem Honda, Ferrari, McLaren und Renault. Jetzt kommt es auf die ersten Rennen an. Als Weltmeister sind wir sicherlich die Gejagten, aber ich denke, wir haben unsere Hausaufgaben gut erledigt."

