• 09.07.2011 19:32

Alonso: "Eine völlig neue Erfahrung"

Der Ferrari-Pilot auf der Pressekonferenz über den großen Sprung nach vorne, den die Italiener in Silverstone machen konnten

(Motorsport-Total.com) - Frage: "Du warst im ersten Teil des Qualifyings neben der Strecke anzutreffen, hast wirklich mit einem Desaster geflirtet. Aber schlussendlich bist du lediglich eine Zehntelsekunde von der Pole-Position entfernt. Damit musst du wohl zufrieden sein, oder?"
Fernando Alonso: "Ja, ich bin sehr glücklich. In Bezug auf den Abstand auf die Pole-Position ist dies das beste Qualifying des Jahres. Wir waren mehr oder weniger durchschnittlich eine Sekunde oder sieben Zehntelsekunden in den vergangenen paar Rennen entfernt."

Titel-Bild zur News: Fernando Alonso

Schreckmoment für Fernando Alonso: Ausflug ins Kiesbett von Silverstone

"Und hier, in Silverstone, auf einem Kurs, der in Bezug auf das Layout und die Charakteristiken angesichts seiner Hochgeschwindigkeitskurven nicht zu unseren Präferenzen zählt, ist es für uns eine gute Nachricht, dass wir lediglich eine Zehntelsekunde von der Pole entfernt sein."

"Die neuen Teile, welche wir hierher mitgebracht haben, funktionieren gut, und ich bin mit dem Qualifying zufrieden. Aber die Arbeit wartet morgen auf uns, wenn Punkte vergeben werden. Hoffentlich können wir auch im Rennen eine gute Leistung zeigen, nah an den Jungs dran sein und schlussendlich Druck machen, um auf dem Podium zu stehen."

Frage: "Dies ist deine zweitbeste Startposition des Jahres. Ziehst du Befriedigung und Ermutigung aus der Tatsache, wie sich die Aerodynamik verbessert hat?"
Alonso: "Ja, definitiv. Ich glaube, ich war in Kanada Zweiter, aber dieser dritte Platz fühlt sich viel besser an, denn wir sind lediglich eine Zehntelsekunde von der Pole-Position entfernt. Für uns ist das dieses Jahr eine völlig neue Erfahrung und so etwas wie eine kleine und gute Überraschung, denn normalerweise bringt man neue Teile zum Rennen, testet sie immer am Freitag und schaut, welche funktionieren und welche etwas mehr Zeit benötigen, bevor man sie an das Auto montieren kann."

"Aber es scheint, als hätte an diesem Wochenende alles, was wir an das Auto montierten, gut funktioniert. Wir haben etwas Abtrieb gewonnen. Besonders hier in Silverstone, wo es diese Hochgeschwindigkeitskurven gibt, ist es für uns an diesem Wochenende eine fantastische Nachricht, dass wir lediglich eine Zehntelsekunde hinter Red Bull liegen. Aber wir sind erst dann glücklich, wenn wir am Sonntag Punkte holen. Heute ist ja ersta Samstag. Wir haben morgen eine gute Startposition, aber morgen ist der Tag, an dem wir abliefern müssen."

Frage: "Macht dich das morgen zu einem Anwärter auf den Sieg?"
Alonso: "Lasst uns abwarten. Ich denke, dass wir definitiv näher dran sind als jemals zuvor. Für gewöhnlich lagen wir um eine Sekunde zurück, manchmal kamen wir im Rennen auf dem zweiten oder dritten Rang ins Ziel. Im Rennen geht es mit Red Bull etwas enger zur Sache, so wie in der Türkei, als wir als Dritter ins Ziel kamen, wir jedoch bis zum Schluss mit Mark kämpften."

"Im vergangenen Rennen wurden wir Zweiter, kämpften ebenfalls mit den Red Bull. Wie ich schon sagte, ich bin mir sicher, dass wir sie morgen etwas unter Druck setzen können, denn bisher lagen wir um sieben oder acht Zehntelsekunden im Qualifying zurück, heute waren wir etwas schneller."

Frage: "Bei deinem Abflug im Qualifying sah es danach aus, als wärst du in Richtung eines besseren Untergrunds gefahren, aber schlussendlich hast du gesehen, dass dieser schlechter war..."
Alonso: "Ja. Ich habe in Kurve sechs am Ausgang die Kontrolle über das Auto verloren. Ich wusste aus diesem Grund, dass ich in das Kiesbett fahren würde. Ich wusste nicht, ob ich versuchen sollte, das Auto zu verlangsamen und schnell wieder auf den Asphalt fahren sollte, oder den längeren Weg nutzen sollte. Ich dachte, dass der Kies etwas kompakter sein würde, aber das war nicht der Fall. Es war aus diesem Grund ein großes Risiko, das Auto dort anzuhalten, aber glücklicherweise wurde mir geholfen."

Frage: "Wie wirkt sich das veränderte Layout der Strecke auf dich aus?"
Alonso: "In meinen Augen ändert sich nichts, es ist sehr ähnlich wie im vergangenen Jahr. Lediglich der Start wird vielleicht etwas ändern. Anstatt die erste Kurve voll zu durchfahren, werden es nun die ersten beiden Kurven sein und dann ein starkes Bremsmanövern folgen. Wir werden dort also andere Linien haben, vielleicht mehr Action. Für die Schau wird es also besser sein."


Fotos: Fernando Alonso, Großer Preis von Großbritannien, Samstag


Frage: "Du hast gesagt, dass du bei diesem Rennen lediglich um eine Zehntelsekunde von Red Bull entfernt bist. Hast du das Gefühl, dass dies lediglich an den neuen Teilen liegt, oder auch an den neuen Regeln?"
Alonso: "Das ist schwer zu beantworten. Ich bin kein Techniker, aber ich würde sagen, dass dies nur an den neuen Teilen liegt, die wir am Auto haben. Was den Auspuff und den Diffusor und die ganzen Gespräche betrifft, so haben wir darauf schon hunderte Male geantwortet. Wir verlieren alle durch die neuen Regeln an Leistung, und wir verlieren mehr oder weniger die gleiche Leistung, vielleicht zwischen drei Zehntelsekunden und fünf Zehntelsekunden."

"Ich denke jedoch nicht, dass ein Team 1,5 Sekunden verlieren kann, ein Team nur eine Zehntelsekunde verlieren kann. Das ist nicht möglich. Ich würde also sagen, dass das Team sehr gute Arbeit geleistet hat, und wir deshalb nun Dritter und Vierter sind. Wir haben neue Teile hierher mitgebracht und sind nun konkurrenzfähiger, das liegt nicht an einer Sache."

Frage: "Vor allem im Vergleich zu Barcelona, welches eine ähnliche Strecke ist, habt ihr viel aufgeholt. Gilt dies auch für die harten Reifen, welche in Barcelona das größte Problem dargestellt haben?"
Alonso: "Das ist etwas, das wir morgen herausfinden müssen. Natürlich hatten wir nicht die Gelegenheit, im Trockenen ausreichend Runden zu fahren, gestern keine und heute glaube ich lediglich fünf oder sechs Runden. Wir haben im Moment also keine ausreichend gute Referenz. Wir haben jedoch im Freien Training und im ersten Qualifying an diesem Wochenende ein sehr gutes Gefühl auf den harten Reifen."

"Wir sind also ziemlich zuversichtlich, dass wir morgen nicht jene Probleme haben werden, die wir in Barcelona hatten, wo wir in den letzten 40 Runden des Rennens eine komplette Runde verloren. Vielleicht ziehen wir immer noch die weichen Reifen vor, aber - drückt uns die Daumen -, haben wir morgen keine Probleme."

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