• 16.03.2014 05:46

  • von Roman Wittemeier

Alonso: "Bin zu oft Zweiter geworden"

Ferrari-Star Fernando Alonso hat es satt, sich hinter Sebastian Vettel anzustellen: "Ungeduld und Erwartung größer als in den vergangenen Jahren"

(Motorsport-Total.com) - Die neuen Regeln in der Formel 1 haben die Hackordnung möglicherweise nachhaltig verändert. Am aktuellen Rennwochenende in Melbourne macht bislang Mercedes den stärksten Eindruck, wenngleich Red Bull nach schwierigen Testfahrten aufgeholt zu haben scheint. Und was ist mit Ferrari? Die Italiener sind bislang die große Unbekannte. Die Piloten Fernando Alonso und Kimi Räikkönen haben hohe Ansprüche, der große Boss Luca di Montezemolo ebenso. Man will endlich wieder Titel gewinnen.

Titel-Bild zur News: Fernando Alonso

Macht Druck: Fernando Alonso will endlich seinen dritten WM-Titel einfahren Zoom

"Ich bin zu oft WM-Zweiter geworden und will das nicht mehr", stellt Alonso in der 'Welt am Sonntag' klar. Der Asturier hat das Verlieren satt. Nach "schwierigen Jahren" will er endlich seinen dritten Titel gewinnen. "Aber auf der anderen Seite hatte ich die besten vier Jahre meines Lebens", meint der Spanier rückblickend auf seine bisherige Karrierephase in Diensten von Ferrari. Er sei zwar oft geschlagen worden, habe sich persönlich aber nichts vorzuwerfen.

"Meine persönliche Leistung hat absolut gestimmt, ich bin ich noch nie so gut gefahren, stellenweise perfekt - und zwar gegen sehr starke Gegner", sagt Alonso voller Selbstbewusstsein. "Das gibt mir die gleiche Befriedigung, als wenn ich WM-Titel gewonnen hätte. Ich hoffe, dass ich dieses Niveau noch eine Weile halten kann. Das ist es, worauf ich mich konzentriere." Und mit solchen Leistungen kommen weitere Titel irgendwann von ganz allein, meint der Champion von 2005 und 2006.

"Bei mir sind die Ungeduld und die Erwartung noch größer als in den vergangenen Serien. Ich kämpfe nun schon seit acht oder neun Jahren darum, wieder Weltmeister zu werden und nicht immer nur Zweiter. Ferrari hat genau denselben Anspruch. Das treibt uns an, das bedingt unsere extrem hohe Motivation", meint der anerkannt schnelle Mann aus Oviedo. Alonso setzt sein Team unter Druck. Ferrari soll endlich ein WM-verdächtiges Auto bauen, sonst...

"Es ist Unsinn, jetzt darüber zu reden, ob ich das Team verlasse, wenn ich gewinne oder verliere. Ich habe einen langjährigen Vertrag unterschrieben", so Alonso. "Die letzten Jahre waren für mich die besten Jahre meiner Karriere und meines Lebens. Ich hätte, wenn alles einen Tick besser gelaufen wäre und ein bisschen Glück dazugekommen wäre, vier, oder fünf Mal den Titel geholt. Aber die Vergangenheit ist abgehakt, ich bin neu aufgestellt, und 2014 werden wir sehen, ob das Schicksal es besser meint, mit mir und Ferrari."