• 14.11.2010 13:10

  • von Marco Helgert

Alonso: Alles wird gut ausgehen

Fernando Alonso ist vor der Entscheidung entspannt und freut sich bereits darauf, mit Ferrari Geschichte zu schreiben; natürlich als neuer Formel-1-Weltmeister

(Motorsport-Total.com) - Fernando Alonso strotzt vor Selbstvertrauen vor dem Showdown in Abu Dhabi. Er weiß selbst, dass Red Bull das schnellere Auto hat und damit die WM im letzten Moment noch drehen kann. Doch der Spanier weiß auch, auf welche Stärken er sich verlassen kann. Immerhin sei Ferrari nicht aus Zufall oder Glück vor dem letzten Rennen auf Position eins.

Titel-Bild zur News: Fernando Alonso

Fernando Alonso gibt sich gelassen: Er kennt den Druck bereits

Die Marschroute vor dem letzten Rennen ist klar. "Ich muss Abu Dhabi wie ein ganz normales Rennen angehen. Ich fühle mich entspannt, aber auch sehr konzentriert, denn jetzt ist der Moment gekommen, in dem ich und das Team etwas Besonderes abliefern müssen. Ich bin sehr zuversichtlich, dass alles gut für uns gut ausgehen wird", erklärte er im Interview mit der 'Welt'.

"Die Saison war aus meiner Sicht in jeder Beziehung das beste Jahr meiner gesamten Formel-1-Karriere", fuhr er fort. Dabei spiele nicht nur eine Rolle, dass es die erste Saison mit Ferrari war. "Fahrerisch habe eine sehr gute, wenn nicht sogar meine bisher beste Leistung abgeliefert."

Roter Stolz

Doch auch gerade der Mythos spielt eine große Rolle für den Gesamtzustand von Alonso. "Das Erlebnis, für Ferrari zu fahren, war und ist für mich so überwältigend, dass, egal ob ich den Titel nun gewinne oder verliere, es für mich ein absolut überragendes Jahr war", erklärte er. Und er legte noch einmal nach: "Es gab nicht einen einzigen Tag mit Ferrari, an dem ich nicht glücklich war."

Klar ist aber auch, dass Red Bull stärker ist, doch Ferrari habe unter Bedrängnis immer zurückgeschlagen und sich von Red Bull nie den Schneid abkaufen lassen. "Das alles macht mich sehr stolz. Mit diesem Gefühl werde ich im Finale fahren", so der Spanier nervenstark. Hilfe erwartet er auch von seiner eigenen Psyche, denn er kennt den Druck im WM-Kampf.

"Aufgrund der Erfahrung kann man besser damit umgehen", erklärte er. Doch alle Erfahrung aus Drucksituationen ersetzt keine Leistungsfähigkeit, die messbar ist. "Zwei Zehntel in meinem Auto wären definitiv hilfreicher als jeder mentale Vorteil. Verglichen mit meinem ersten Titelgewinn, wo die Gefühle sehr stark und intensiv waren, bin ich diesmal sehr gelassen.

Alles in Ferrari-Hand

Die strategische Ausgangslage ist zumindest für Alonso klar. "Wir müssen eine perfekte Leistung abliefern", so der Spanier, der selbst das Heft in die Hand nehmen möchte. "Es ist mein Problem. So was darf man nicht aus der Hand geben." Und: "Im Gegensatz zu fast allen Beobachtern glaube ich, dass die WM-Entscheidung komplett in unseren Händen liegt."

Und wenn der WM-Titel in seinen Händen ist, hat er seiner Meinung die nächste Stufe seiner Karriere gezündet. "Ferrari ist das tollste, das erfolgreichste und historisch bedeutendste Grand-Prix-Team der Welt. Eine Weltmeisterschaft für Ferrari zu gewinnen bedeutet, ein Teil der Geschichte zu werden", stellt er klar.