Allison: "Sind in Brasilien sicher Podestkandidaten"

(Motorsport-Total.com) - Vor dem Saisonfinale in Brasilien liegt Kimi Räikkonen 16 WM-Punkte vor Lewis Hamilton auf dem dritten Platz in der Weltmeisterschaft. Der Finne wurde bei der Texas-Premiere vor seinem Teamkollegen Romain Grosjean nach einem kämpferischen Rennen Sechster, während sein Rivale siegte. Technikchef James Allisons Fazit fällt daher durchwachsen aus. Im Interview erklärt er, warum es in Austin nicht glatt lief, was ihm vor dem Saisonfinale Hoffnung gibt, und er blickt auf die Saison 2012 zurück.

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Lotus-Technikchef James Allison will in Brasilien noch einmal voll angreifen

Frage: "James, deine Gedanken zum Rennen in Interlagos."
James Allison: "Bei dieser Strecke hat die Motorleistung Priorität. Das Auto muss es den langen Berg zur Start-Ziel-Geraden hinaufschaffen - mit einem Motor, dem bereits durch die Höhenlage des Kurses in Interlagos der Atem fehlt. Wir sind froh, dass wir unsere leistungsstärkere Version des Coanda-Auspuffs bereits in Austin verwendet haben - sie wird uns in Brasilien eine große Hilfe sein."

"Obwohl Interlagos eine der älteren Strecken im Kalender ist und wir dort bereits unzählige Male gefahren sind, werden Ingenieure und Fahrer dort mit vielen Herausforderungen konfrontiert. Es gibt viele Bodenwellen, aber die Heftigkeit und die Stellen, wo es Bodenwellen gibt, ändert sich von Jahr zu Jahr. Außerdem kann es auf dieser Strecke plötzlich regnen, sprichwörtlich aus dem Nichts, wenn es einen scheinbar blauen Himmel gibt. Und die langfristige Wetterprognose sagt eine hohe Wahrscheinlichkeit für ernsthafte Niederschläge voraus."

Frage: "Habt ihr irgendetwas gelernt, was für Brasilien relevant ist?"
Allison: "Nach unserer eher unschönen Erfahrung, von den schmutzigen Strecke in Austin starten zu müssen, haben wir hoffentlich das Glück, uns in Brasilien für die saubere Seite zu qualifizieren. Unser Auto funktioniert seit Südkorea ziemlich gut - mit einem problemlosen Qualifying und Rennen sind wir sicher Podestkandidaten, um die Saison abzurunden."

Frage: "Hätte Romain ohne die Rückversetzung in der Startaufstellung eventuell im Rennen mehr erreichen können?"
Allison: "Es ist schwierig, solche Vermutungen anzustellen, aber ich glaube, dass er Fernando das Leben schwer gemacht hätte. Er hätte sicher ein stärkeres Ergebnis erreicht."

Frage: "Wie beurteilst du allgemein das erste Rennen auf dem Circuit of The Americas?"
Allison: "Obwohl es im Rennen Momente gab, die ziemlich positiv waren, muss ich zugeben, dass es eine ziemlich unerfreuliche Erfahrung war. Romain musste durch seine Strafe wegen des Getriebewechsels hinter seiner eigentlichen Qualifying-Platzierung starten, hatte dann früh ihm Rennen einen Ausritt, was die Ausgangssituation noch schwieriger machte. Es war wirklich schade, dass er diese Probleme hatte, denn sein Renntempo war gut und er fuhr ab diesem Zeitpunkt ein sehr beherztes Rennen, um den Boden wieder gut zu machen."

"Nach einem kniffligen Start von der schmutzigen Seite der Strecke, leistete Kimi gute Arbeit, um sich nach vorne zu hanteln, und war auf Kurs, um Fernando beim Boxenstoppduell zu überholen. Leider veranstalteten wir ein hausgemachtes Drama bei unserem Reifenwechsel, wofür wir bezahlten."

Frage: "Was waren für dich die Highlights des Jahres?"
Allison: "Während es viel Auf und Ab gab, war das Gefühl insgesamt das ganze Jahr über ziemlich positiv. Ich würde sagen, dass mein erstes Highlight die erste Qualifying-Session in Australien war, wo wir zeigen konnten, dass unser Tempo bei den Wintertests echt war - wir haben auch für uns selbst herausgefunden, dass das der Fall war! Ein weiteres Highlight war, als das Auto in Bahrain zum ersten Mal ernsthaft gezeigt hat, was es kann. Das war wirklich beeindruckend, obwohl wir es nicht ganz an die Spitze des Podests geschafft haben. Abschließend muss ich natürlich sagen, dass der Sieg in Abu Dhabi unglaublich war."

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In Austin kämpften die Lotus-Piloten gegen Jenson Button Zoom

Frage: "Wenn wir uns die technischen Entwicklungen des Jahres rückblickend anschauen, hätte man dann das Coanda-System früher bringen sollen?"
Allison: "Der Coanda-Auspuff ist definitiv besser als das, was wir davor eingesetzt haben, wir waren aber nicht wirklich in der Lage, ihn früher einzusetzen. Wir brachten ihn so früh wie möglich - in einer Konfiguration, die bei uns funktioniert hat. Es wäre schön gewesen, wenn wir diesen Punkt früher erreicht hätten, aber wir haben uns in jeder Hinsicht nicht so schlecht geschlagen."