Boullier enttäuscht: "Müssen realistisch sein"

Lotus-Teamchef Eric Boullier landet zwei Wochen nach Abu Dhabi wieder in der Realität, freut sich aber über den kommerziellen Erfolg des US-Grand-Prix

(Motorsport-Total.com) - Zwei Wochen nach dem vielumjubelten Sieg von Kimi Räikkönen in Abu Dhabi musste sich das Lotus-Team heute in Austin mit den Positionen sechs und sieben zufriedengeben. Darüber ist Teamchef Eric Boullier "natürlich" enttäuscht: "Wir müssen realistisch sein", seufzt er im Interview mit 'Motorsport-Total.com'.

Titel-Bild zur News: Ron Howard und Eric Boullier

Viele Gäste: Eric Boullier mit Regisseur Ron Howard und dessen Ehefrau Zoom

"Uns ist klar, dass uns in Abu Dhabi ein paar Dinge geholfen haben, das Rennen zu gewinnen, aber das Enttäuschende ist heute, dass ein Top-4-Ergebnis möglich gewesen wäre", erklärt der Franzose. "Leider lief es nicht wie erwartet. Zur Mitte des letzten Stints meinte Kimi, dass das Auto nicht so schnell war wie am Ende. Die Reifen waren sehr hart. Das hat im Rennen zu einem Auf und Ab geführt."

Eines, das besonders für Räikkönen turbulent war: In der ersten Kurve wurde er von Nico Hülkenberg abgedrängt, wenig später von Teamkollege Romain Grosjean überholt. Es folgte das sensationelle Manöver gegen Hülkenberg, ehe er an der Box eine Position gegen Massa verlor, die er auf der Strecke zunächst gewann und dann wieder abgeben musste - und dann schlüpfte auch noch Jenson Button durch.


Fotos: Lotus, Großer Preis der USA, Sonntag


Grosjean erntete Beifall für sein Manöver gegen Räikkönen und Michael Schumacher, als er acht WM-Titel in einem Aufwasch überrumpelte. Es dauerte nicht lange, da stand er in Kurve 19 neben der Strecke. Am Ende wurde er dennoch Siebter, nur 5,8 Sekunden hinter seinem Teamkollegen. Für Brasilien kommen dennoch "keine neuen Entwicklungen mehr", meint Boullier, "aber wir werden trotzdem Druck machen."

"Sehr glücklich" sind die amerikanischen Sponsoren des Teams mit dem Wochenende in Austin: "All diese Zuschauer zu sehen und den vollen Paddock mit Promis und Geschäftsleuten, da hat man das Gefühl, dass ganz Amerika zuschaut", zieht Boullier zufrieden Bilanz. "Wir wollen diesen Leuten zeigen, was die Formel 1 ist und wer wir sind. Was Organisation und Zuschauerzahlen angeht, war es ein großartiges Wochenende."