Allerletzte Chance für Silverstone
Max Mosley hat gewarnt, dass man für den Traditionskurs von Silverstone kein zweites Mal ein Auge zudrücken wird
(Motorsport-Total.com) - Silverstone ist einer der wenigen Kurse, die seit dem Beginn der Formel-1-Weltmeisterschaft Anfang der 50er-Jahre im Rennkalender sind, doch nun droht dem Traditionskurs endgültig der Verlust des Status als Formel-1-Rennstrecke, wenn sich die Umstände rund um die Strecke nicht verbessern ? das hat FIA-Präsident Max Mosley in einem Interview mit der 'BBC' deutlich gemacht.

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Das Regenchaos 2000 hat Silverstone massive Kritik eingebracht
Zusammen müssen nun Organisator Octagon Motorsports und Streckenbesitzer Grand Prix Drivers' Club (BRDC) die Strecke auf Vordermann bringen. "Wenn sie nicht rechtzeitig alles auf die Reihe bekommen, dann riskieren sie, das Rennen für immer zu verlieren", warnt Mosley.
Besonders das alljährliche Verkehrschaos ist dem Motorsportweltverband ein Dorn im Auge, denn Mosley denkt, dass "die Formel-1-Weltmeisterschaft nun auf einer Höhe von Veranstaltungen wie zum Beispiel den Olympischen Spielen und der Fußballweltmeisterschaft ist und man aus diesem Grund es nicht akzeptieren kann, dass man ein Rennen an einem Ort ohne gute Zugangsmöglichkeit veranstaltet."
"Wenn sie jetzt nichts unternehmen, dann wird die Einstellung der FIA in Paris wohl jene sein, dass man sich nicht einmal mehr für 2003 oder danach unterhalten wird. Der Druck lastet jetzt auf ihnen." Die Entscheidung, Silverstone trotz der massiven Verkehrsprobleme der letzten beiden Jahre im Kalender zu halten, war eine "sehr knappe" Entscheidung, wie Max Mosley zugibt. Und es wird das letzte Mal sein, dass man ein Auge zudrückt.
Enttäuscht zeigte sich der Brite darüber, dass trotz des Drucks auf den Veranstalter in den letzten Jahren in Silverstone nicht ausreichend genug gehandelt wurde: "Der Druck hat keine Ergebnisse mit sich gebracht. Die einzige wirkliche Veränderung in Silverstone während der letzten zehn Jahre war der Bau eines Clubhauses für die Mitglieder des British Racing Drivers' Club, was nur ein paar hundert Leute sind."
Besonders ein Umstand macht das Thema Silverstone für Mosley so unangenehm: "Die Leute fingen an zu sagen, dass der Große Preis von Großbritannien nur deshalb noch im Rennkalender ist, weil Bernie Ecclestone und ich Briten sind. Das sorgte bei uns für Unbehagen."
Mosley bestätigte, dass das Regenchaos 2000, als zahlreiche Autos im Schlamm stecken blieben und Parkplätze unbenutzbar waren, dafür sorgte, dass Silverstone als Rennen wackelte: "Klar hatten sie mit dem Wetter Pech, aber die Ereignisse haben auch gezeigt, dass in ihrem System Schwächen waren und dringend etwas unternommen werden muss, da es im letzten Jahr nicht viel besser organisiert war."

