• 01.10.2002 12:51

  • von Fabian Hust

"All-American-Team" vorerst wohl nur heiße Luft

Dass das "All-American-Team" schon 2003 an den Start geht, gilt unter Experten mittlerweile als mehr als unwahrscheinlich

(Motorsport-Total.com) - Als der ehemalige amerikanischen Formel-1-Pilot Dan Gurney am Samstag in Indianapolis überraschend bekannt gab, dass er zusammen mit seinem ehemaligen Ferrari-Teamkollegen Phil Hill schon für die Saison 2003 ein Formel-1-Team auf die Beine stellen will, da war dies schlichtweg eine Sensation, denn von diesen Plänen wusste bisher noch niemand. Doch mittlerweile hat sich herauskristallisiert, dass Gurney mit seinem Projekt "All-American-Team" vielleicht doch eine ganze Ecke zu optimistisch ist.

Titel-Bild zur News: Niki Lauda

Niki Lauda kann über Gurneys Pläne im Moment nur Lachen...

So hat sich nun der 75-jährige Phil Hill gegenüber der 'BBC' alles andere als euphorisch über das Projekt geäußert. So habe er erst wenige Minuten vor der Bekanntgabe des Projekts von dem Vorhaben Gurneys erfahren und sei aus diesem Grund auch nicht offiziell darin involviert, so wie das sein 71-Jähriger Ex-Kollege verlautbart hatte: "Ich habe im Moment damit nichts zu tun. Ich wünsche Dan einfach nur das Beste."

Mittlerweile steht auch fest, dass Gurney ein Team von Null an aufbauen möchte, doch wie das in der Kürze der Zeit gehen soll, ist völlig unklar. "Ich glaube nicht, dass aus dem Projekt etwas werden wird, er hat doch im Moment weder ein Auto geschweige denn eine Fabrik", so Jaguar-Teamchef Niki Lauda. Und die Aussage von Dan Gurney, er habe bereits für kommende Saison eine Zusage von Cosworth ist laut dem Österreicher auch etwas voreilig: "Gurney hat mich vor ein paar Tagen per Telefon lediglich gefragt, ob er Motoren von mir bekommen kann."

Bereits in wenigen Tagen will Dan Gurney wissen, ob er nun in der kommenden Saison an den Start gehen kann oder nicht. Angesichts der doch etwas dubiosen Aussagen der Beteiligten ist es für die Experten so gut wie ausgeschlossen, dass es in der kommenden Saison ein neues Team geben wird. Für Niki Lauda ist Gurney schlichtweg ein "Träumer", der wohl etwas zu sehr von seinem amerikanischen Geist angetrieben wird. Fakt ist: Wenn Gurney wirklich ein eigenes Team auf die Beine stellen möchte, so sind die verbleibenden fünf Monate bis zum Saisonstart 2003 viel zu knapp bemessen.