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  • 21.07.2001 10:17

Alex Yoong im ausführlichen Interview

Nach dem Test in Monza, sprach Yoong über die Situation mit den Sponsoren und seine Probleme in der Formel Nippon

(Motorsport-Total.com/Haymarket) - In den vergangenen Wochen hat sich der 24-Jährige Malaie Alex Yoong als möglicher zweiter Fahrer im Austausch für den Brasilianer Tarso Marques bei Minardi herauskristallisiert. Nach seinem ersten Test in Mugello hatte Yoong diese Woche in Monza an der Seite von Fernando Alonso die Chance, sein Talent zu beweisen. Während Yoong derzeit in der Formel Nippon unterwegs ist und zuvor schon in der britischen Formel 3 und in der italienischen Formel 3000 Erfahrungen sammelte, wartet Asiens Rennsporthoffnung Nummer 1 nun auf seine Chance in der Formel 1.

Titel-Bild zur News: Alex Yoong, Malaysias Formel-1-Hoffnung

Alex Yoong hofft, dass er bald in der Formel 1 fahren wird

Frage: "Wie war denn deine erste Erfahrung in einem Formel-1-Auto?"
Alex Yoong: "Minardi hat mir vor zwei Wochen das erste Mal die Chance zum Testen geben. Dieser Test lief sehr gut, denn an jenen anderthalb Tagen konnte ich 60 oder 70 Runden fahren. Für mich war es ja ein neues Auto, eine unbekannte Strecke und das erste Mal, dass ich mit Rillenreifen gefahren bin und mit dem linken Fuß bremsen musste. Und das alles gleich auf einmal!"

Frage: "Hast du bereits Sponsoren finden können, welche dich unterstützen?"
Yoong: "Ja, ich habe da einige Möglichkeiten. In Malaysia gibt es einige sehr an der Formel 1 interessierte Unternehmen."

Frage: "Wie steht es mit deinem Renneinsatz in diesem Jahr, oder ist das vielleicht noch zu früh?"
Yoong: "Ich glaube, dass es eine kleine Chance gibt. Es hängt letztendlich alles davon ab, wie viel Testerfahrung ich vorweisen kann. Jedoch ist die Formel 1 das, wovon jeder träumt, wofür jeder arbeitet. Wenn ich also die Chance bekomme, dann hätte ich doch Probleme dies auszuschlagen oder?"

Frage: "Also könnten wir dich eventuell doch noch in diesem Jahr dein Debüt geben sehen?"
Yoong: "Ja, könnte sein. Aber ich glaube, dass es schwierig wird, denn es gibt noch viele Dinge im Vorfeld abzuklären bevor es soweit ist."

Frage: "Wie läuft es denn in der Formel Nippon bislang für dich?"
Yoong: "Dieses Jahr habe ich in Japan ein paar Probleme. Ich fahre für das Team Le Mans, ein sehr gutes Team, jedoch haben wir kaum Geld zur Verfügung. Was wir benötigen ist ein gutes Chassis für dieses Jahr. Ich benutze derzeit Motoyamas altes Chassis aus dem Vorjahr. Ende der letzten Saison hatte ich einen heftigen Unfall, bei dem mein Chassis zerstört wurde, und leider standen keine weiteren zur Verfügung. Mein Chassis ist 10 bis 15 Kilogramm schwerer als das der anderen Fahrer. Das ist kein großer Unterschied, aber es ist auf jeden Fall ein Unterschied da. Das nächste Rennen findet bald in Sugo statt."

Frage: "Macht es dir Spaß in der Formel Nippon zu fahren?"
Yoong: "Ja, das Rennfahren dort ist fantastisch. Die Japaner kennen die Strecken und Autos aus ihrer jahrelangen Erfahrung heraus sehr gut, sie leisten wirklich immer tolle Arbeit. Es ist wirklich eine sehr konkurrenzfähige Situation in der Serie und sehr herausfordernd."

Frage: "Ist es gut für deine Sponsoren, dass du in Japan Rennen fährst?"
Yoong: "Das ist genau mein Problem. Ich habe nämlich keine Sponsoren für die Formel Nippon finden können. Wir haben unsere Fühler nun nach der Formel 1 ausgestreckt und nun wollen alle. In Japan bereitet das fast nicht vorhandene Budget uns auch einige Probleme. Ich fahre dort nur dank des Team Le Mans."

Frage: "Würden deine Sponsoren dich also wieder lieber in der F3000 Rennen fahren sehen?"
Yoong: "Nein, keineswegs, sie wollen die Formel 1. Malaysia ist ganz heiß auf die Formel 1 und kennt auch nur diese Serie wirklich richtig."

Frage: "Können dir denn die Organisatoren des Grand Prix mit Kontakten und so weiter etwas helfen? Es würde doch ganz sicher hilfreich sein, denn wenn du nächstes Jahr fährst, würden sicherlich viele Fans kommen..."
Yoong: "Nun ja, die Rennorganisation stehen jetzt unter einem neuen Management. Sie wollen mich natürlich schnell in der F1 sehen, sodass ich ihnen helfen kann. In der Vergangenheit war genau das Gegenteil der Fall. Ich habe meine Dienste angeboten, um den Grand Prix zu promoten, und sie waren nicht im Geringsten interessiert. Mit dem neuen Management ist aber nun ein viel größeres Interesse da."

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