• 17.11.2001 12:01

  • von Fabian Hust

Alesi: Sennas Tod war ein riesiger Schock

Jean Alesi spricht über seine Helden in der Formel 1 und den schwärzesten Tag seiner Formel-1-Karriere

(Motorsport-Total.com) - Jean Alesi hat in diesem Jahr die Formel 1 verlassen. Für den Franco-Sizilianer war es eine schwere Entscheidung gewesen, denn er hing über ein Jahrzehnt an der Königsklasse des Motorsports. Dass es der 37-Jährige zwischen seiner Frau Kumiko und den Kindern nicht lange aushalten wird, ist klar. Deshalb möchte der Lenkradakrobat im kommenden Jahr in der DTM seine Fahrkünste zum Besten geben.

Titel-Bild zur News: Jean Alesi (Prost Grand Prix)

Jean Alesi will auch weiterhin aktiven Motorsport betreiben

"Ich möchte einfach weiterhin Rennen fahren", so Alesi in der 'Gazzetta dello Sport'. "Wenn es nach mir ginge, dann würde ich in der Formel 1 weiterfahren, doch das ist für mich jetzt ein abgeschlossenes Kapitel. Ich bin nun dazu berufen, es in der DTM zu probieren, der Deutschen Tourenwagenmeisterschaft. Die Autos sind großartig, das Publikum kommt, um die Rennen anzuschauen und die großen deutschen Automobilhersteller sind alle vertreten. Norbert Haug möchte, dass ich unterschreibe, aber ich habe mir Zeit erbeten, um darüber nachzudenken." Gestern dann versicherte Alesi bereits, dass er 2002 das Fahrerfeld der DTM bereichern wird.

Nun wird Jean Alesi die Formel 1 nur noch als Zuschauer verfolgen und vor allem mit Spannung verfolgen, wer Michael Schumacher als nächstes vom Thron stürzen kann. Während viele Experten Jarno Trulli hoch einschätzen, den Jean Alesi bei Jordan in diesem Jahr "sehr gut kennen gelernt" hat, hält dieser jedoch von einem anderen Piloten mehr: "Mein Favorit ist Fisichella. Ich kann mich an einen Kanada-Grand-Prix erinnern, der bei schlechtem Wetter stattfand. Er fuhr vor mir und es machte einfach Spaß, seinen sauberen Fahrstil zu studieren."

Ein besonderer Fahrer neben Michael Schumacher ist für Jean Alesi natürlich auch Ayrton Senna, für nicht wenige Experten der beste Fahrer aller Zeiten: "Ich kann mich noch an ein Überholmanöver erinnern, das ich 1991 in Barcelona an Senna durchführte. Das war möglicher Weise mein schönstes Ausbremsmanöver. Als Fan besitze ich zwei Helme ? der eine gehört Senna und der andere de Angelis. Sie sind meine Helden."

Rückblickend spricht Jean Alesi aber auch über seinen schwärzesten Tag seiner Formel-1-Karriere: "Das war der Tod von Senna in Imola. Im Fernsehen sagten sie, dass sie nicht wissen, wie es um Ayrton bestellt ist, aber die Stimmung war niederschmetternd. Ingenieur Migeot kam auf mich zu und sagte: 'Jean, Senna ist tot'. Für mich war das ein großer Schock."